Humanitäre HIlfe, Foto: pixabay

Fluchtursachen unter der Lupe

Die Aufnahme von Flüchtlingen wirft bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Fragen auf. Fünf Bürgerdialoge im ganzen Land zum Thema Flucht und Migration laden zum Diskutieren und Nachdenken ein. Start der Veranstaltungsreihe ist am 04. Oktober in Eberswalde.

Bis Ende 2015 mussten mehr als 65 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, erstmals wurde damit die 60-Millionen-Marke überschritten. Eine Million Geflüchtete kamen nach Deutschland, etwa 28.000 Menschen fanden in Brandenburg Zuflucht. Warum kommen so viele Menschen? Was kann man tun, damit diese in ihrer Heimat bleiben können? Was tut die Politik dafür? All diesen Fragen widmet sich eine Dialogreihe mit dem Thema: „Geflüchtete und Fluchtursachen: was unternimmt die EU und was haben wir damit zu tun“

Wissen und Verständnis sind gefragt

Den Auftakt macht am kommenden Dienstag Eberswalde, weitere Veranstaltungen folgen in Frankfurt (Oder), Senftenberg, Neuruppin und Potsdam. Europastaatssekretärin Anne Quart, die sich am Dienstag gemeinsam mit dem Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland den Fragen der Bürger stellen wird, sagte zum Start: „Viele Menschen wollen mehr über die Zusammenhänge beim Thema Flucht und Migration zu erfahren. Mit der Dialogreihe wollen wir Gelegenheit bieten, über globale Zusammenhänge und die eigene Rolle darin nachzudenken. Viele der geflüchteten Menschen bleiben in unserem Land, auch, weil Fluchtgründe nicht einfach verschwinden. Strategien zur Verminderung von Fluchtursachen greifen nur mittelfristig und langfristig. Das ist aber kein Schreckensszenario, sondern eine Chance. Wir alle profitieren von einer gelungenen Integration. Das erfordert aber mehr Wissen und ein größeres Verständnis für das komplexe Zusammenspiel globaler Strukturen. Ich wünsche mir, dass uns das gemeinsam mit der Europäischen Kommission und dem Bündnis für Brandenburg gelingt und wir möglichst viele Menschen erreichen.“

Neben den fünf Bürgerdialogen, bei denen sich auch Europaminister Stefan Ludwig den Fragen der Bürgerinnen und Bürger stellen wird, diskutieren zum Abschluss Expertinnen und Experten auf einer Fachveranstaltung in Potsdam Strategien, um sowohl auf europäischer als auch auf regionaler Ebene die Herausforderungen besser zu bewältigen und vermitteln zu können.

Termine
  • Eberswalde – 04.10.2016, 18 Uhr – Temporäre Kunsthalle, Brunnenstraße 26a
  • Frankfurt (Oder) – 07.11.2016
  • Senftenberg – 08.11.2016
  • Stadt Neuruppin – 10.11.2016
  • Potsdam – 23.11.2016
Hintergrund

Die Veranstaltungsreihe wird in Zusammenarbeit mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin durchgeführt. Außerdem beteiligen sich zahlreiche Initiativen an dem Projekt (Verbund Entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen Brandenburgs e.V., Industrie- und Handelskammer Potsdam, Evangelische Akademie zu Berlin, Kirchlicher Entwicklungsdienst Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Europe Direct Informationszentren im Land Brandenburg, World University Service Deutschland e.V., Stiftung Nord-Süd-Brücken, Stiftung Partnerschaft mit Afrika, Round Table Entwicklungspolitik Land Brandenburg (Steuerungsgruppe), Europäische Bewegung Deutschland e.V., Deutsche Gesellschaft e.V., Landeshauptstadt Potsdam).

Der erste Dialog in Eberswalde findet dabei im Rahmen einer ausführlichen künstlerischen und inhaltlichen Beschäftigung der Stadt Eberswalde mit Europa zum Thema kulturelle Identität Europas vom 9.9.16 bis 5.11.16 statt. Im Veranstaltungszyklus: „Mythos Europa“ laden im oben genannten Zeitraum Workshops, Lesungen, Diskussionsrunden, Dokumentarfilmen zum Mitmachen und Nachdenken ein.

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