„Muslimas Netzwerk Brandenburg“ wirbt für Vielfalt
30 engagierte Frauen muslimischen Glaubens aus elf brandenburgischen Städten haben sich unter der Leitung von Razan Alshash, Projektleiterin im Projekt „Vernetzungsstelle muslimisches Gemeindeleben“ der Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie Brandenburg (RAA), zusammengefunden und gemeinsam das „Muslimas Netzwerk Brandenburg“ gegründet. Bei ihrem digitalen Treffen tauschten sich die Frauen aus zu Fragen der Integration, des muslimischen Lebens in Brandenburg, der Rolle von Frauen in den Gemeinschaften, Bildung der Kinder und über diskriminierende Erfahrungen, vor allem von Frauen, die ein Kopftuch tragen. Die Landesintegrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier unterstützt die Arbeit dieses Netzwerks.
Starkes Zeichen für die gesamte Gesellschaft
Landesintegrationsbeauftragte Lemmermeier: „Die Frauen dürfen nicht unsichtbar bleiben. Es ist großartig, dass sich so viele engagierte Frauen muslimischen Glaubens zusammengeschlossen haben, um aktiv am Gesellschaftsleben teilzunehmen und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Ich bin beeindruckt, wie aktiv die Frauen ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einfordern. Das ist ein starkes Zeichen für die gesamte Gesellschaft.“
Viele Muslimas, ob mit Kopftuch oder ohne, sind sehr aktiv. Sie wollen die Gesellschaft mitgestalten und haben eine wichtige Funktion bei der Integration. Sie bauen oft die Brücke zur Aufnahmegesellschaft und spielen in ihren Familien eine zentrale Rolle. Durch den Zusammenschluss wollen die Frauen ihre Interessen gemeinsam vertreten und einen Beitrag zur Akzeptanz der Musliminnen, aber auch der Muslime in Brandenburg leisten.
Kopftuch kein Zeichen von Unterdrückung
Razan Alshash, Initiatorin des Netzwerks: „Wir wollen zeigen, dass Musliminnen genauso engagiert und selbstbestimmt leben wie andere Frauen auch. Wir stehen für die gesellschaftliche Vielfalt und die Religionsfreiheit ein und möchten aktiv dazu beitragen, ein positives und friedliches Zusammenleben zu gestalten. Die Vorstellung, dass muslimische Frauen, vor allem wenn sie ein Kopftuch tragen, nicht aktiv sind und dass sie sich auf die Betreuung von Kindern oder Haushalt beschränken, entspricht nicht den Tatsachen. Das Kopftuch ist ein religiöses Bekenntnis, kein Zeichen von Unterdrückung oder Passivität. Musliminnen werden nicht nur häufig unterschätzt, sondern auch diskriminiert.“
Weitere Informationen
„Vernetzungsstelle muslimisches Gemeindeleben“ unterstützt muslimische Gemeinden beim Aufbau ihrer Vereinen