Beiträge

Integration von Frauen und Mädchen (Foto: picture alliance/dpa/Robert B. Fishman)

„Muslimas Netzwerk Brandenburg“ wirbt für Vielfalt

30 engagierte Frauen muslimischen Glaubens aus elf brandenburgischen Städten haben sich unter der Leitung von Razan Alshash, Projektleiterin im Projekt „Vernetzungsstelle muslimisches Gemeindeleben“ der Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie Brandenburg (RAA), zusammengefunden und gemeinsam das „Muslimas Netzwerk Brandenburg“ gegründet. Bei ihrem digitalen Treffen tauschten sich die Frauen aus zu Fragen der Integration, des muslimischen Lebens in Brandenburg, der Rolle von Frauen in den Gemeinschaften, Bildung der Kinder und über diskriminierende Erfahrungen, vor allem von Frauen, die ein Kopftuch tragen. Die Landesintegrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier unterstützt die Arbeit dieses Netzwerks.

Starkes Zeichen für die gesamte Gesellschaft

Landesintegrationsbeauftragte Lemmermeier: „Die Frauen dürfen nicht unsichtbar bleiben. Es ist großartig, dass sich so viele engagierte Frauen muslimischen Glaubens zusammengeschlossen haben, um aktiv am Gesellschaftsleben teilzunehmen und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Ich bin beeindruckt, wie aktiv die Frauen ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einfordern. Das ist ein starkes Zeichen für die gesamte Gesellschaft.“

Viele Muslimas, ob mit Kopftuch oder ohne, sind sehr aktiv. Sie wollen die Gesellschaft mitgestalten und haben eine wichtige Funktion bei der Integration. Sie bauen oft die Brücke zur Aufnahmegesellschaft und spielen in ihren Familien eine zentrale Rolle. Durch den Zusammenschluss wollen die Frauen ihre Interessen gemeinsam vertreten und einen Beitrag zur Akzeptanz der Musliminnen, aber auch der Muslime in Brandenburg leisten.

Kopftuch kein Zeichen von Unterdrückung

Razan Alshash, Initiatorin des Netzwerks: „Wir wollen zeigen, dass Musliminnen genauso engagiert und selbstbestimmt leben wie andere Frauen auch. Wir stehen für die gesellschaftliche Vielfalt und die Religionsfreiheit ein und möchten aktiv dazu beitragen, ein positives und friedliches Zusammenleben zu gestalten. Die Vorstellung, dass muslimische Frauen, vor allem wenn sie ein Kopftuch tragen, nicht aktiv sind und dass sie sich auf die Betreuung von Kindern oder Haushalt beschränken, entspricht nicht den Tatsachen. Das Kopftuch ist ein religiöses Bekenntnis, kein Zeichen von Unterdrückung oder Passivität. Musliminnen werden nicht nur häufig unterschätzt, sondern auch diskriminiert.“

 

Weitere Informationen
„Vernetzungsstelle muslimisches Gemeindeleben“ unterstützt muslimische Gemeinden beim Aufbau ihrer Vereinen

Geflüchtete Frauen übergeben Resolution (Foto: Monkey Business – stock.adobe.com)

Geflüchtete Frauen übergeben Resolution an Landtagspräsidentin Stark

Geflüchtete Frauen werden am Dienstag, dem 4. Dezember, eine Resolution an Landtagspräsidentin Britta Stark überreichen. Sie werden von Dr. Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, und Monika von der Lippe, Landesbeauftragte für die Gleichstellung von Frauen und Männern, unterstützt. Die Resolution ist ein Ergebnis der ersten Konferenz geflüchteter Frauen, die am vergangenen Samstag stattfand.

Ein Drittel der Geflüchteten in Brandenburg weiblich

Die Konferenz „Unsere Stimme zählt! Geflüchtete Frauen aus Brandenburg treffen sich“ fand am 1. Dezember in der Staatskanzlei statt. An ihr nahmen über 200 geflüchtete Frauen unterschiedlicher Nationalität aus dem ganzen Land Brandenburg teil. Sie haben diskutiert, zugehört, mit Expertinnen debattiert und intensiv beraten. Gemeinsam verabschiedeten sie eine Resolution.

Von allen Geflüchteten in Brandenburg ist ungefähr ein Drittel weiblich. Frauen sind in ihren Familien und in ihrem Umfeld oft die Zentren der Integration.

Eigenes Engagement für Integration unverzichtbar

In der Resolution heißt es u.a.: „Wir möchten, dass unsere Stimme von allen Integrationsakteuren gehört wird, damit wir gemeinsam für das Gelingen der Integration hier im Land Brandenburg unseren Beitrag leisten können. Wir sind dankbar dafür, dass wir hier in Deutschland und in Brandenburg sicher sind und gut aufgenommen wurden. Wir sind froh, dass es viele Integrationsangebote gibt. Damit wir als Frauen noch besser teilhaben können, sind wir auf politische Unterstützung angewiesen. […] Niemand von uns darf diskriminiert werden – weder aufgrund der Hautfarbe noch aufgrund ihrer Religion. Auch eine Frau mit Kopftuch muss in dieser Gesellschaft die gleichen Teilhabechancen haben wie alle anderen auch. […] Wir selbst sind der Schlüssel zur Integration und Partizipation. Wir sind hierhergekommen, um Schutz zu erhalten und sind froh, in Deutschland leben zu können. Unser eigenes Engagement für Integration ist unverzichtbar.“

Pressevertreter sind herzlich zu diesem Foto-Termin eingeladen.

Wann    
Dienstag, 4. Dezember 2018, 12:00 Uhr

Wo 
Landtag Brandenburg, Raum 1.052
Alter Markt 1, 14467 Potsdam

Band für Mut und Verständigung 2018

25 Jahre „Band für Mut und Verständigung“

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat heute in der Potsdamer Staatskanzlei das „Band für Mut und Verständigung“ an 7 Frauen und Männer sowie 5 Initiativen aus Berlin und Brandenburg verliehen, die sich besonders gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt engagieren. Die Auszeichnung wurde zum 25. Mal vergeben. Woidke sagte: „Für die Geehrten sind Zivilcourage und Einsatz für Toleranz und Verständigung eine humanistische Pflicht. Dennoch kann ich ihnen allen nicht genug dafür danken, denn wir erleben bis heute, dass ein menschliches Miteinander zu keiner Zeit eine Selbstverständlichkeit ist.“

Offen Probleme benennen – aber nicht offen Ressentiments äußern

Dabei kritisierte Woidke den von bayerischen Politikern entfachten Streit um die Asyl- und Flüchtlingspolitik. Woidke: „Mir scheint es hier nicht um die Sache zu gehen, sondern um bayerischen Wahlkampf. Dafür habe ich kein Verständnis. Das hilft nur Rechtspopulisten und  befeuert Ressentiments gegenüber Geflüchteten und Fremden.“

Woidke weiter: „Und natürlich gelten für sie unsere Gesetze genauso wie für jeden Deutschen. Jeder Rechtsverstoß muss – egal ob durch Geflüchtete oder von Rechtsextremisten ausgeübte Gewalt – geahndet werden. Das ist auch im Interesse einer gelingenden Integration und der gesellschaftlichen Akzeptanz einer humanen Flüchtlingspolitik notwendig, die auch von christlichen Werten geleitet ist.“

Die Geschichte habe gezeigt, dass es eine immer währende Aufgabe ist, für Demokratie und Vielfalt einzutreten. Woidke: „Aufgabe der Politik ist es, Probleme offen und ehrlich zu benennen, Lösungen zu suchen und dafür zu sorgen, dass Neid, Hass und Rassismus nicht wachsen können.“

Tolerantes Brandenburg wird 20 Jahre alt

Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Gründung des Handlungskonzeptes Tolerantes Brandenburg, das am Samstag mit einem Festakt in Cottbus sein 20-jähriges Bestehen feiert. Daran wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen. Woidke: „Das ‚Tolerante Brandenburg‘ steht mit dem ‚Bündnis für Brandenburg‘ über die Landesgrenzen hinaus für eine wachsame Demokratie und ein gutes, friedliches Zusammenleben.“

Er dankte dem DGB Berlin-Brandenburg, der Anfang der 1990er Jahre den Anstoß für das „Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit“ gegeben hatte und zwei Jahre später die Preisverleihung initiierte. Seit 1993 wurden 95 Frauen und Männer sowie Initiativen mit dem „Band für Mut und Verständigung“ ausgezeichnet. Mit den heutigen Preisträgerinnen und Preisträgern wurde die 100er Marke  erreicht.

Band für Mut und Verständigung – Die Gewinner

Hauptpreise

  • „Doberlug-Kirchhain. Menschen für Menschen“ (seit März 2019 „Doberlug-Kirchhain.VerEinT“)
  • „Jenseits von Babel“ aus Berlin-Tempelhof
  • Flüchtlingshilfe Jüterbog
  • Komi Edzro und die Initiative Togo Action Plus aus Berlin
  • Wolfgang Rall aus Angermünde
  • future-TV aus Berlin-Pankow

Sonderpreise

  • Celine, Martha, Michelle aus Prenzlau
  • Fatuma Musa Afrah aus Berlin und Brandenburg
  • Heinz J. Ostermann aus Berlin

 

Weitere Informationen
Alle Preisträger im Video-Portrait
Fotos von der Veranstaltung

Aufruf zum Weltflüchtlingstag: Lemmermeier (Foto: MASGF)

Integrationsbeauftragte ruft zur Solidarität mit Flüchtlingen auf

Zum Weltflüchtlingstag ruft Brandenburgs Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier alle Brandenburgerinnen und Brandenburger zur Solidarität mit Flüchtlingen auf: „Die Menschen, die zu uns kommen, suchen Schutz und Auswege aus ihrer hoffnungslosen Lage. Europa ist stark genug, diesen Menschen zu helfen und auch Deutschland hat genug Kraft, die notwendige Unterstützung zu geben. Auch in Brandenburg engagieren sich viele Bürgerinnen und Bürger und helfen bei der Aufnahme sowie Integration von Flüchtlingen. Das ist wichtig. Wir müssen uns mit aller Kraft entschlossen gegen rechte Hetze und fremdenfeindlichen Attacken wehren und dürfen den Rechtspopulisten keinen öffentlichen Raum überlassen. Alle Menschen sind gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf Schutz. Brandenburg steht für Vielfalt und Toleranz. Diese Werte unserer Demokratie müssen wir verteidigen. Flüchtlinge sind willkommen.“

Unterwegs am Flüchtlingstag

Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier wird am Weltflüchtlingstag an mehreren Orten im Landkreis Teltow-Fläming Gespräche mit Geflüchteten und Engagierten führen. Dabei wird sie auch den „Treffpunkt Arche“ der „Flüchtlingshilfe Jüterbog“ besuchen. Der „Treffpunkt Arche“ ist ein Zentrum für Begegnungen mit Flüchtlingen. In der Nacht zum 20. November 2015 wurde das Jugendzentrum „Turmstube“ der Kirchengemeinde durch einen Sprengstoffanschlag so schwer beschädigt, dass ein Verbleib des Treffpunktes hier für mehrere Monate unmöglich war. Die Bereitstellung neuer Räume sowie viele Sach- und Geldspenden ermöglichten dann im Januar 2016 den Neustart am Standort Große Straße 58.

Doris Lemmermeier sagte: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, den ‚Treffpunkt Arche‘ zu besuchen. Hier zeigen sich die schlimmsten und die besten Seiten des Umgangs mit den Geflüchteten in Brandenburg. Es ist beeindruckend, wie es die engagierten Bürgerinnen und Bürger geschafft haben, nach dem abscheulichen Sprengstoffanschlag einen so vielfältigen und lebendigen Ort der Begegnung wieder ins Leben zu rufen. Viele Menschen aus Jüterbog haben ihren Beitrag dazu geleistet. Ich würde mir eine stärkere Beteiligung und Unterstützung durch die Stadt wünschen.“

Der Besuch von Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier im neuen „Treffpunkt Arche“ ist öffentlich. Der Termin beginnt am Montag, dem 20. Juni, um 17:30 Uhr.

Hintergrund zum Weltflüchtlingstag

Die UN-Vollversammlung hat den 20. Juni zum zentralen internationalen Gedenktag für Flüchtlinge ausgerufen. Dieser Tag wird in vielen Ländern von Aktivitäten und Aktionen begleitet, um auf die besondere Situation und die Not von Millionen Menschen auf der Flucht aufmerksam zu machen. Nach Angaben der UN sind weltweit etwa 60 Millionen Menschen auf der Flucht – manche sind Flüchtlinge, andere suchen Asyl oder sind durch Konflikte in ihrem eigenen Land vertrieben worden.

 

Weitere Informationen
Alles zum Weltflüchtlingstag

Gewalt gegen Flüchtlinge (Foto: Jonathan Stutz – stock.adobe.com)

Integrationsbeauftragte Lemmermeier: Gewalt gegen Geflüchtete alarmierend hoch

„Rassismus und Diskriminierung gegenüber Migrantinnen und Migrantinnen sowie geflüchteten Menschen ist eine ernste Herausforderung und darf nicht toleriert werden“, sagte heute Brandenburgs Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus (21. März). Der Verein Opferperspektive hat im Jahr 2017 insgesamt 171 rechte Angriffe im Land Brandenburg registriert. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das zwar ein Rückgang, aber die Zahl rechter Gewalttaten liegt damit immer noch deutlich über dem Niveau des Zeitraums von 2002 bis 2014.

Schulen kommt besondere Bedeutung zu

Lemmermeier dazu: „Alarmierend für mich ist, dass 84 Prozent aller Taten rassistisch motiviert sind. In der Mehrzahl dieser Fälle waren Geflüchtete von den Attacken betroffen. Umso wichtiger ist der Kampf gegen Rassismus und Intoleranz – und zwar jeden Tag. Ich bin froh, dass wir in Brandenburg Vereine wie die Opferperspektive oder die Koordinierungsstelle Tolerantes Brandenburg haben.“

Lemmermeier warnte aber auch vor Alltagsrassismus: „Die Zuwanderung in 2015 und 2016 hat das Thema Rassismus in Deutschland und auch hier bei uns noch einmal ganz neu auf die Agenda gebracht. Vielfalt ist aber keine Gefahr, sondern eine Chance für unsere Gesellschaft. Angesichts der Entwicklung ist deshalb zum Beispiel eine anti-rassistische Bildung in Schulen von besonderer Bedeutung, um dem Fremden vorurteilsfrei begegnen zu können.“

Aktionswoche rund um den „Internationalen Tag gegen Rassismus“

Als Reaktion auf die blutige Niederschlagung friedlicher Proteste in Südafrika am 21. März 1960 haben die Vereinten Nationen sechs Jahre später den Jahrestag zum „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung“ ausgerufen. An der Aktionswoche gegen Rassismus vom 12. bis zum 25. März sind in diesem Jahr deutschlandweit 2.000 Veranstaltungen geplant, so viele wie noch nie. Aus diesem Anlass findet morgen (21. März) in Potsdam im T-Werk in der Schiffbauergasse eine Lesung mit dem Journalisten und Autor Mohamed Amjahid statt. Er liest aus seinem Buch „UNTER WEISSEN – Was es heißt, privilegiert zu sein“. Zu der Lesung laden das Bündnis „Potsdam bekennt Farbe!“ und die Opferperspektive. Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Doris Lemmermeier, wird ein Grußwort sprechen.

Foto: Jonathan Stutz – stock.adobe.com

Adventsfeier im Asylbewerberheim "Am Nuthetal"

Jeder Stern ein Wunsch – Adventsfeier im Flüchtlingsheim

Sozialministerin Diana Golze und die Integrationsbeauftragte des Landes, Doris Lemmermeier, haben heute die Adventsfeier in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete „Am Nuthetal“ in Potsdam besucht. Träger der Einrichtung ist das Diakonische Werk. Sie überreichten den Kindern süße Kleinigkeiten und schmückten mit ihnen gemeinsam den Weihnachtsbaum. Dazu wurden selbstgebastelte Sterne mit Wünschen der Mädchen und Jungen an den Weihnachtsbaum gehängt. Diana Golze: „Es ist sehr bewegend zu erleben, wie sich die Kinder, die solch eine Adventsfeier vielleicht das erste Mal erleben, über kleine Geschenke freuen. Die Adventszeit ist auch für sie etwas sehr Besonderes. Mein Wunsch für die Kinder und ihre Eltern ist, dass sie sich hier zu Hause fühlen, Freunde finden und das bevorstehende Weihnachtsfest unbeschwert verleben können.“

Adventsfeier: Zauber von Weihnachten strahlt aus

Gefördert wurde die Adventsfeier in der Potsdamer Gemeinschaftsunterkunft von Doris Lemmermeier, der Integrationsbeauftragten des Landes. Für gemeinsame Weihnachtsinitiativen von Brandenburgerinnen und Brandenburgern mit Geflüchteten stellt sie jeweils bis zu 500 Euro zur Verfügung. Das können Adventsfeiern und interreligiöse Gespräche sein, aber auch Ausflüge und andere gemeinsame Aktivitäten. Doris Lemmermeier: „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sich Kinder auch aus geflüchteten Familien über den Zauber von Weihnachten freuen. Sie spüren, dass das etwas ganz Besonderes ist und freuen sich über einen Weihnachtsbaum, Kugeln und Kerzen und natürlich auch über die Geschenke. Ich bin sehr froh darüber, dass wir auch in diesem Jahr einigen dieser Kinder, die in einer Gemeinschaftsunterkunft leben, eine kleine Freude bereiten können.“

Voraussetzung für die Förderung ist, dass sich die Beteiligten ehrenamtlich engagieren. Angesprochen sind insbesondere Willkommensinitiativen, Vereine sowie Religionsgemeinschaften. Diana Golze: „Das ehrenamtliche Engagement der Brandenburgerinnen und Brandenburger ist beispielhaft. Viele von ihnen engagieren sich bereits seit Jahren für Geflüchtete und würden das immer wieder tun, so die aktuelle Ehrenamtsstudie der Integrationsbeauftragten „Integration machen Menschen“. Ohne die vielen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlerin in den Kommunen und ohne die zahlreichen Willkommensinitiativen hätte die Integration in Brandenburg nicht so gut gelingen können.“

Fördermittel für Weihnachtsaktionen

Für die Weihnachtsaktion stehen rund 20.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Bisher wurden 27 Anträge bewilligt – in erster Linie Bastel- und Geschenkwerkstätten für Kinder und Adventsfeiern, aber auch Ausflüge auf Weihnachtsmärkte und Theaterbesuche.

In der Gemeinschaftsunterkunft „Am Nuthetal“ des Diakonischen Werkes Potsdam leben 180 Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan, Tschetschenien, Pakistan, Somalia und Tschad. Unter ihnen sind 42 Kinder und Jugendliche.

An der in dieser Woche vorgestellten Ehrenamtsstudie mit dem Titel „Integration machen Menschen“ haben sich 512 Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler beteiligt. Fast 97 Prozent von Ihnen würden sich heute wieder engagieren.

 

Weitere Informationen
Studienergebnisse zu „Integration machen Menschen“ als Download (PDF)

Jetzt für den Brandenburger Integrationspreis 2017 bewerben

Ab sofort können sich Einzelpersonen, Vereine, Verbände und Initiativen für den Integrationspreis 2017 bewerben oder dafür vorgeschlagen werden. Darauf machen heute Sozialministerin Diana Golze und die Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier aufmerksam. Ausgezeichnet werden Bewerberinnen und Bewerber, die sich haupt- und ehrenamtlich in besonderer Weise für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg einsetzen.

Integrationspreis 2017 – Integration in Ausbildung und Arbeit

Diana Golze: „Integration in Ausbildung und Arbeit“ – so lautet das Motto in diesem Jahr. Es beschreibt sehr gut die aktuellen Herausforderungen, vor denen wir gemeinsam stehen. Ausbildung und Arbeit sind für gelingende Integration unverzichtbar. Brandenburgerinnen und Brandenburger, die sich in diesem Themenfeld besonders für andere Menschen engagieren – oft auch ehrenamtlich – möchten wir mit dem Integrationspreis des Landes ehren und ihnen auf diese Weise danken.“

Dr. Doris Lemmermeier: „Wer sein eigenes Geld verdient und damit unabhängig ist, kann sich in diese Gesellschaft am besten und schnellsten integrieren. Überall im Land engagieren sich viele Projekte und Einzelpersonen, um Geflüchtete und Menschen, die schon länger hier leben, dabei zu unterstützen, eine für sie geeignete Arbeit zu finden und damit ihren Lebensunterhalt zu sichern. Deshalb haben wir dieses Thema gewählt und freuen uns auf vielfältige und zahlreiche Bewerbungen.“

Hintergrund zum Integrationspreis 2017

Der Integrationspreis ist mit einer Gesamtsumme von 5.000 Euro dotiert. Die Ausschreibung läuft bis zum 13. Oktober 2017. Zu Beginn kommenden Jahres werden die Preisträgerinnen und Preisträger geehrt.

Bewerbungen sind zu richten an: Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, 14467 Potsdam.

Der Integrationspreis wird seit 2008 vergeben und zeichnet herausragende Leistungen für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg aus. Die Integrationsmaßnahmen sollen sich insbesondere durch Innovation, Nachhaltigkeit und Vernetzung auszeichnen.

Die Auswahljury setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des Landtages, des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, des Ministeriums des Innern und für Kommunales, des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Integrationsbeauftragten im Land Brandenburg, des Vereins Viet Hong e.V. sowie der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg.

 

Weitere Informationen:
Ausschreibung auf der Webseite des Ministeriums für Arbeit, Sorziales, Gesundheit, Frauen und Familie

Ehrenamtsstudie in Brandenburg: Lemmermeier und Golze mit ersten Ergebnissen (Foto: brandenburg.de)

Erste Ergebnisse der Ehrenamtsstudie

„Das Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe ist im Land Bandenburg nach wie vor sehr aktiv und spielt eine große Rolle bei der Integration der Geflüchteten. Ohne die zahlreichen Ehrenamtlerinnen und Ehenamtler hätte die Aufnahme der Geflüchteten in Brandenburg nicht so gut gelingen können. Sie lassen sich auch von Schwierigkeiten nicht von ihrem Engagement abbringen.“ Das sagte Sozialministerin Diana Golze heute in Potsdam bei der Präsentation der Studie „Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe – was nun?“. Die Studie ist zwischen Mitte Februar und Ende Mai im Auftrag der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg, Frau Dr. Doris Lemmermeier, durch den Urania Landesverband Brandenburg e.V. erstellt worden. An der Online-Befragung und den Einzelinterviews haben sich 512 ehrenamtlich Engagierte beteiligt.

Ehrenamt wird auch in Zukunft benötigt

Diana Golze: „Das hohe Engagement und die tief verwurzelte humanitäre Motivation der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler haben mich sehr berührt. Diese Menschen setzen sich selbstlos und unermüdlich für die Geflüchteten ein und investieren ihre Zeit und Kraft. Sie lassen sich nicht abhalten von bürokratischen und anderen Barrieren. Sie sind Expertinnen und Experten in Sachen Integration geworden. Dabei haben auch die vom Land angebotenen und finanzierten Schulungen für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe beigetragen. Wenn Integration in Arbeit, in Bildung und in den Alltag gelingen soll und wenn wir weiterhin gemeinsam gegen Rechtspopulismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit erfolgreich sein wollen, dann benötigen wir das Engagement der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler auch in der Zukunft. Die Landesregierung wird alles dafür tun, sie auch weiterhin zu unterstützen.“

Ehrenamtsstudie: Welche Herausforderungen bestehen?

Die ehrenamtlich Tätigen haben in der Befragung ausführlich von ihren Schwierigkeiten berichtet, von den Herausforderungen, vor denen sie stehen. Dabei gibt es vor allem zwei Barrieren: Die behördlichen Schranken und die politischen Grenzen. Die Ehrenamtlichen beschreiben sehr deutlich ihren Kampf mit Vorschriften, mit den langsam mahlenden Mühlen, mit unverständlichen Formularen und auch manch unsinnig scheinender Vorschrift. Eine ganz besondere Schwierigkeit sind die Abschiebungen. Die Befragten verstehen nicht, dass die Menschen, die ihre Freunde und Nachbarn geworden sind, plötzlich das Land verlassen sollen – trotz guter Deutschkenntnisse und erfolgreich vermittelter Arbeit.

Die Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier: „Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler sind für den Prozess der Integration vor Ort unverzichtbar. 97 Prozent der Befragten würden sich aus heutiger Sicht noch einmal engagieren. Das ist ein unglaublich hoher Wert und zeigt die innere Überzeugung von der Notwendigkeit dieses Engagements. 65 Prozent der Ehrenamtlichen, die an der Befragung teilgenommen haben, sind berufstätig. Sie setzen also einen Großteil ihrer Freizeit für diese Arbeit ein. All diese Menschen sind ganz dicht an den Geflüchteten. Das in der Befragung geäußerte Unverständnis gegenüber Abschiebungen bei guter Integration kann ich sehr gut nachvollziehen. Hier ist in erster Linie die Bundespolitik gefragt. Wir dürfen keine Politikverdrossenheit bei denen erzeugen, die sich für das Miteinander in diesem Land einsetzen.“

Hohe Überzeugung von der Notwendigkeit ehrenamtlichen Einsatzes

Das Ehrenamt im Flüchtlingsbereich zeigt sich in Form von Patenschaften, Deutschkursen, Begleitung zu Behörden und vielem mehr. Bei den ehrenamtlich engagierten Brandenburgerinnen und Brandenburgern ist ein starker Wille spürbar, sich weiterhin zu engagieren und für die Integration der Geflüchteten einzusetzen. Es besteht eine hohe Überzeugung von der Notwendigkeit und der Sinnhaftigkeit des Engagements, auch von der Wirkung. Die Stimmung ist gut, trotz aller Schwierigkeiten, denen das Ehrenamt begegnet und mit denen es zu kämpfen hat. Die Familie unterstützt am meisten, am skeptischsten sind die Nachbarn – so Ergebnisse der online-Befragung.

Ehrenamtler Sebastian Liedtke (Buntes Lübbenau): „Der Schlüssel für eine gelungene Integration in unserer Kommune ist die gute Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, engagierten Einwohnern in der Bürgerinitiative, der AWO als Wohnstättenbetreiber, ortsansässigen Sportvereinen, Wohnungsbaugesellschaften, Kulturschaffenden und Firmen. Alle begegnen sich unvoreingenommen auf Augenhöhe und unterstützen sich gegenseitig. So konnte die Integration in Lübbenau gelingen.“

Hintergrund

Projektleiter der Studie „Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe – was nun?“ war Dr. Manfred Gartz vom Urania Landesverband Brandenburg e.V., mitgearbeitet haben Katja Schroether und Heidi Mauersberger. Wichtige Fragen waren: Welche Veränderungen haben sich 2016 ergeben? Welche Tendenzen und Perspektiven zeichnen sich ab? Welche Auswirkungen hat der Rückgang der Zugangszahlen auf das Ehrenamt? Wie ist die aktuelle Stimmungslage?

In Brandenburg sind über 100 Willkommensinitiativen aktiv, die von der Landesregierung finanziell und durch Fortbildungen unterstützt werden. So konnten im Jahr 2016 115 Anträge von Willkommensinitiativen in einem Gesamtvolumen von 121.000 Euro gefördert werden.

 

Weitere Informationen:
Erste Studienergebnisse im Überblick (PDF)
Webseite der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg

Ergebnispräsentation der Ehrenamtsstudie 2017 (Foto: rawpixel/pixabay.com)

Pressetermin zur Ehrenamtsstudie

Im März hatte Dr. Doris Lemmermeier, die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, gemeinsam mit dem Urania Landesverband Brandenburg e. V. eine landesweite Umfrage zur aktuellen Entwicklung des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe gestartet. Die Befragung „Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe – was nun?“ wollte möglichst viele in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe Engagierte erreichen, um ein aktuelles Lagebild zu erhalten.

Rund 500 Online-Teilnehmer bei der Ehrenamtsstudie

Nun sind die Daten eingesammelt und ausgewertet und die Ergebnisse der Ehrenamtsstudie sollen der Öffentlichkeit präsentiert werden. An der Online-Befragung beteiligten sich rund 500 ehrenamtliche Flüchtlingshelfer, zusätzlich wurden mehr als 30 Einzelinterviews geführt.

Zur Präsentation in der Staatskanzlei werden Sozialministerin Diana Golze, die Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier sowie Sebastian Liedtke von „Buntes Lübbenau“ erwartet. Mit dabei sind zudem Studienprojektleiter Manfred Gartz vom Urania Landesverband Brandenburg und Mitglieder weiterer ehrenamtlicher Initiativen.

Medienvertreter sind herzlich zum Termin eingeladen.

Wann
Freitag, 09. Juni 2017
11:30 Uhr

Wo
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Presseraum 150
Heinrich-Mann-Allee 107, Potsdam

Einige der neuen Mitglieder des Landesintegrationsbeirats (Quelle: MASGF)

Landesintegrationsbeirat neu konstituiert

Der Landesintegrationsbeirat Brandenburg hat sich neu konstituiert. Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt, gleichzeitig Vorsitzende des Beirates, überreichte bei der Sitzung im Sozialministerium die Benennungsurkunden an die 34 neuen Mitglieder und ihren Stellvertretungen. Der Landesintegrationsbeirat berät und unterstützt die Landesregierung in allen Fragen der Integration und Migration. Er wurde 2002 gegründet. Im April 2017 trat eine neue Geschäftsordnung des Beirates in Kraft, in dessen Zuge jetzt die Neubesetzung erfolgte.

Zusammensetzung des Beirats setzt zukunftsweisende Akzente

Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte: „Die Integration von Geflüchteten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Landesintegrationsbeirat Brandenburg trägt hierbei eine große Verantwortung. Und es zahlt sich aus, dass die verschiedenen Partnerinnen und Partner in diesem Gremium gut vernetzt sind und die anstehenden Aufgaben gemeinsam koordinieren. Durch das Zusammenspiel von zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren und den an der Integration seitens der Landesregierung beteiligten Ministerien können im Beirat Schwerpunktthemen der Migration und Integration gemeinsam erörtert werden. Dabei stehen zugewanderte Menschen, die schon länger in Brandenburg leben genauso im Zentrum wie Geflüchtete. Ich danke alle Mitgliedern für ihre engagierte Arbeit.“

Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, stellvertretende Vorsitzende des Landesintegrationsbeirates, sagte: „Ich bin sehr gespannt auf die Diskussionen im neu zusammengesetzten Beirat. Besonders freue ich mich, dass wir jetzt ein Mitglied einer Flüchtlingsselbsthilfeorganisation, Refugees Emancipation, ein Mitglied der muslimischen Gemeinschaften im Land und den Landesjugendring erstmals mit dabei haben. Damit haben wir wichtige zukunftsweisende Akzente gesetzt. Die neue Geschäftsordnung gibt der Arbeit eine gute Basis.“

Dem Landesintegrationsbeirat gehören Vertreterinnen und Vertreter von neun Ressorts der Landesregierung, Verbänden, Migrantenorganisationen, Kirchen und anderen gesellschaftlichen Gruppen an. Die Mitgliedsorganisationen benennen jeweils eine Vertreterin bzw. einen Vertreter als Mitglieder des Beirates. Das beratende Gremium dient der Vernetzung und Koordinierung der an der Integration beteiligten Akteure auf Landesebene. Der Landesintegrationsbeirat tagt mindestens zweimal jährlich und kann Berichte, Stellungnahmen und Empfehlungen abgeben.

Zusammensetzung des Landesintegrationsbeirats
_
Die Mitglieder des neu konstituierten Landesintegrationsbeirats (Quelle: MASGF)

Die Mitglieder des neu konstituierten Landesintegrationsbeirats (Quelle: MASGF)

Die heute berufenen 34 Mitglieder des Landesintegrationsbeirates gehören folgenden Ministerien, Institutionen und Organisationen an: Staatskanzlei, Innenministerium, Wissenschafts- und Kulturministerium, Bildung- und Jugendministerium, Sozial- und Gesundheitsministerium, Infrastrukturministerium, Justiz- und Europaministerium, Umweltministerium, Wirtschaftsministerium, Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Brandenburg), Fachdienst für Zuwanderung, Integration und Toleranz (FaZIT), Flüchtlingsrat Brandenburg, Migrations- und Integrationsrat Brandenburg, Landessportbund Brandenburg, Pawlo – Germany (Vertretung der afrikanischen Community), Seniorenrat des Landes Brandenburg, Kontakt e. V. (Vertretung der russischsprachigen Community), Song Hong e. V. (Vertretung der vietnamesischen Community), Landesjugendring Brandenburg, Opferperspektive e. V., Refugees Emancipation e. V., Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Integrationsbeauftragten (LAGIB), Städte- und Gemeindebund Brandenburg, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, Erzbistum Berlin, Landesverband der Jüdischen Gemeinden Land Brandenburg, Verein der Muslime in Potsdam e. V. (Vertretung muslimischer Gemeinden), Liga der freien Wohlfahrtspflege im Land Brandenburg, Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e. V., DGB Region Mark Brandenburg, Arbeitsgemeinschaft Vietnamesischer Unternehmer Thăng Long, sowie als Gast die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales.

Der Landesintegrationsbeirat setzte im Jahr 2014 die Arbeitsgruppe „Integration im Flächenland Brandenburg“ ein, um sich mit den spezifischen Bedingungen der Integration unter diesen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Der Bericht der Arbeitsgruppe ist jetzt als Broschüre erschienen. Die Broschüre „Bericht der Arbeitsgruppe „Integration im Flächenland Brandenburg“ des Landesintegrationsbeirates“ kann kostenfrei auf der Internetseite des Sozialministeriums heruntergeladen oder bestellt werden.

 

Weitere Informationen:
Bestellmöglichkeit des Arbeitsgruppenberichts