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Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier (Foto: masgf.brandenburg.de)

Lemmermeier: “Etwa 2 Prozent der Muslime in Deutschland leben in ostdeutschen Ländern”

Brandenburg hat seit 2015 etwa 25.000 geflüchtete Menschen aufgenommen. Ein großer Teil von ihnen kommt aus islamisch geprägten Ländern. Was wissen wir über unsere neuen Mitbürger, über islamisches Leben in Brandenburg? Die Landeszentrale für politische Bildung hat bei der Landesintegrationsbeauftragten Doris Lemmermeier nachgefragt. Weiterlesen

Integration von Frauen und Mädchen (Foto: picture alliance/dpa/Robert B. Fishman)

Projektföderung zur Integration von Frauen und Mädchen

Nur etwa ein Drittel der nach Deutschland Geflüchteten sind Frauen, häufig traumatisiert von Erlebnissen mit unterschiedlichen Gewaltformen. Um dem besonderen Unterstützungsbedarf geflüchteter Frauen nachzukommen, gibt es das Zuwendungsprogramm des Landes Brandenburg für spezifische Angebote zur Integration von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund. Bei der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg gemeinsam mit der Landesgleichstellungbeauftragten können Zuwendungen beantragt werden. Förderfähig sind Projekte und Einzelmaßnahmen freier gemeinnütziger Träger, die mit ihrer Arbeit die Integration von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg unterstützen.

Geflüchtete Frauen und Mädchen stehen oft vor besonderen Barrieren

Dr. Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg: „Frauen und Mädchen brauchen besondere Unterstützung im Integrationsprozess, sie haben es oft ungleich schwerer – als Frauen ohnehin, mit anderem kulturellen Hintergrund umso mehr. Wir möchten ihnen deshalb spezielle Beratung und Förderung anbieten. Auch geflüchtete Frauen stehen oft vor ganz besonderen Barrieren. Oft leben sie in Gemeinschaftsunterkünften mit wenig Kontakten, kennen ihre Rechte nicht und profitieren besonders von zielgruppenspezifischen Angeboten.“

Landesgleichstellungsbeauftragte Monika von der Lippe: „Ich freue mich, dass wir dazu beitragen können, die Integration von Frauen mit Migrationshintergrund zu fördern. Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor Gewalt, sondern auch um das Empowerment der Frauen. Wir möchten die Frauen noch mehr dabei unterstützen, ihre Potentiale zu entdecken und sie zu verwirklichen. Nur so ist wirkliche Teilhabe möglich.“

Beispiele für die bisherige Förderung sind die Beratung von Mädchen und Frauen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind und das multinationale mobile Lern- und Jobcoaching für geflüchtete Frauen.

Darüber hinaus werden gefördert: Maßnahmen zur Schaffung …

  • geschlechtsspezifischer Beratungs- und Betreuungsangebote
  • geschlechtsspezifischer Angebote zur Bildung und zur psychosozialen Betreuung
  • geschlechtsspezifischer Angebote im Bereich Sport
  • Unterstützungsangebote bei Fällen häuslicher Gewalt bzw. Gewalt in Gemeinschaftsunterkünften
  • Workshops und Schulungen zur Integration von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund

Pro Projekt können bis zu 5.000 Euro beantragt werden. Das Antragsformular und weitere Informationen zur Antragsstellung sind auf der Internetseite der Integrationsbeauftragten abrufbar.

Tag der Muttersprache (Foto: Alexis Brown/unsplash.com)

“Mehrsprachigkeit ist ein großes Plus”

Anlässlich des „Internationalen Tages der Muttersprache“ (21. Februar 2017) machen die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, und Bildungsminister Günter Baaske auf die Bedeutung der Förderung des muttersprachlichen Unterrichts aufmerksam.

Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier: „Mit der sprachlichen Vielfalt im Land Brandenburg steigt auch die Nachfrage nach muttersprachlicher Förderung. Ich bin froh, dass wir in Brandenburg muttersprachlichen Unterricht ermöglichen. Mehrsprachigkeit ist ein großes Plus, auf das gerade die Kinder und Jugendlichen stolz sein können. Für die eigene Identität und gerade auch für die Integration ist es wichtig, sie dabei zu unterstützen, sich ihre Muttersprache zu bewahren. Die Sprache ist die stabilste Verbindung zur Heimatkultur und ermöglicht zugleich, das berufliche und persönliche Leben zu bereichern. Weltoffenheit und Toleranz sind traditionelle brandenburgische Werte – der muttersprachliche Unterricht ist ein wesentlicher Baustein zu dieser gelebten Vielfalt in unserer Gesellschaft.“

Muttersprachlicher Unterricht als Zeichen der Wertschätzung

Bildungsminister Günter Baaske: „Im Land Brandenburg können Schülerinnen und Schüler bis zu vier Stunden in der Woche ihre Muttersprache üben und festigen. Das ist auch ein Zeichen unserer Wertschätzung gegenüber den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern, die aus anderen Ländern und Sprachkreisen stammen.“

Im Land Brandenburg profitierten im Jahr 2016 701 Schülerinnen und Schüler vom muttersprachlichen Unterricht in den Sprachen Arabisch, Persisch (Dari bzw. Farsi), Polnisch, Russisch, Spanisch und Vietnamesisch. In 55 verschiedenen Gruppen wurden Schülerinnen und Schüler in diesen Sprachen unterrichtet.

Diese gesetzlich verankerte Fördermaßnahme wird im Auftrag des Bildungsministeriums von den Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) koordiniert.

Integrationsbeauftragte Lemmermeier: „Parallel zur sprachlichen Vielfalt an Brandenburger Schulen steigt auch die Nachfrage nach muttersprachlicher Förderung im ganzen Bundesland. Vor allem Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien, aber auch Schülerinnen und Schüler aus europäischen Ländern sind neue Zielgruppen.

Das muttersprachliche Angebot bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für die Wertschätzung der neu nach Brandenburg gekommenen Menschen und der Einbindung der Mehrsprachigkeit in Brandenburger Schulen insgesamt. Mehrsprachig ausgebildete Jugendliche haben zudem mehr Chancen der beruflichen Entwicklung. Für die Integration von Migrantinnen und Migranten ist diese Qualifikation ein erheblicher Vorteil und bereichert die Vielfalt und Zukunftsfähigkeit der gesamten Gesellschaft im Land Brandenburg.“

Der „Internationale Tag der Muttersprache“ ist ein von der UNESCO ausgerufener Gedenktag zur Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit. Im Fokus des Tages stehen sowohl von Verdrängung bedrohte Sprachen wie das Sorbische in Brandenburg als auch die Wertschätzung der Mehrsprachigkeit und ihres Beitrages zu Toleranz und interkultureller Verständigung.

9. Integrationspreis des Landes Brandenburg (Foto: tolerantes.brandenburg.de)

9. Integrationspreis des Landes Brandenburg verliehen

Verein „Neue Zeiten“, Initiative „Brück hilft“ und Barbara Matthies für Integrationsarbeit geehrt

Den 9. Integrationspreis des Landes Brandenburg verlieh Sozialministerin Diana Golze heute in Großbeeren. Die Auszeichnung teilen sich der Verein „Neue Zeiten e.V.“ aus Brandenburg an der Havel, die Willkommensinitiative „Brück hilft“ (Kreis Potsdam-Mittelmark) und Barbara Matthies aus Großbeeren (Kreis Teltow-Fläming). Sie erhalten jeweils ein Preisgeld von 2.000 Euro. Golze würdigte die Preisträger: „Hunderte Brandenburgerinnen und Brandenburger engagieren sich tagtäglich und oft ehrenamtlich in besonderer Weise für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Ohne ihren Einsatz wäre eine erfolgreiche Integration nicht zu schaffen. Sie geben Menschen, die als Geflüchtete zu uns gekommen sind oder die schon länger hier leben eine Chance, sich in unserem Land zurechtzufinden und bauen Vorbehalte aktiv ab. Das fördert den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.“

An der feierlichen Preisverleihung nahmen Dr. Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, und Dr. Dietlind Tiemann, Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der Havel, teil.

Mit dem Integrationspreis werden seit 2008 jährlich Einzelpersonen, Vereine und Initiativen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg einsetzen. Für den 9. Integrationspreis gab es 56 Bewerbungen. Eine Jury wählte die Preisträger aus.

Auszeichnungen beim 9. Integrationspreis des Landes

„Wir, die Flüchtlinge aus dem Übergangswohnheim Großbeeren und alle, denen Barbara Matthies geholfen hat, schlagen Barbara Matthies aus Großbeeren vor.“ Mit diesen Worten und einer Liste mit 68 Unterschriften schlugen Geflüchtete Barbara Matthies für den Preis vor. Die Gemeindepädagogin der Evangelischen Kirchengemeinden Blankenfelde, Jühnsdorf, Mahlow und Glasow unterstützt Geflüchtete seit 2014 und ist Gründungsmitglied des Flüchtlingsvereins Großbeeren. Matthies bietet Geflüchteten vielfältige Unterstützungsaktivitäten an. Sie ist Ansprechpartnerin bei persönlichen Fragen oder Problemen, begleitet zu Ämtern, zum Einkauf oder Ärzten, sie übernimmt regelmäßig die Begleitung im Asylverfahren und beim Verfahren des Familiennachzugs für anerkannte Geflüchtete. Sie unterstützt bei der Suche nach Schulungen, Praktikumsplätzen oder Sprachkursen und hilft bei der Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Matthies organisiert zudem regelmäßig Ausflüge für Geflüchtete, damit sie ihre neue Heimat und die Kultur bessern kennenlernen.

Bereits als die ersten Geflüchteten im Jahr 2014 in Brück angekommen sind, haben sich Menschen zusammengefunden, um die neuen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner zu unterstützen. Daraus entstand die Willkommensinitiative „Brück hilft“. Die Ausgangslage war nicht einfach: Auf 3.600 Einwohner kamen über 530 Geflüchtete. Mittlerweile haben sich innerhalb der Initiative sechs Arbeitsgruppen gebildet, die zahlreiche Angebote organisieren: z.B. Deutsch-Unterricht, Fahrradwerkstatt, Freizeitbeschäftigungen und Patenschaften. Die Fahrradwerkstatt im Zentrum des Ortes hat sich mittlerweile zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Hier werden nicht nur Fahrräder aus Spenden aufbereitet, hier wird im besten Sinne gemeinsam für die Gemeinschaft gearbeitet.

Der Verein „Neue Zeiten e.V.“ aus Brandenburg an der Havel unterstützt seit 1998 besonders russischsprachige Migrantinnen und Migranten. Der Verein hat über 170 Mitglieder. Ziel ist es, sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden, eine bestmögliche berufliche und soziale Integration zu erreichen, bürgerschaftliches Engagement zu stärken und vorhandene interkulturelle Kompetenzen zu nutzen. Der Verein gibt Mitgliedern die Möglichkeit, ihre Heimatkultur und Muttersprache zu pflegen. Er bietet vielfältige Projekte: z.B. Integrationslotsen zur Vermittlung in Arbeit, Deutschunterricht, PC-Unterricht, Vermittlung sozialer Kompetenzen sowie von Werten und Normen. Außerdem wird Nachhilfeunterricht für Jugendliche angeboten. Der Verein ist auch im Kulturbereich engagiert. Durch ihn wurde in der Stadt eine deutsch-russische Bibliothek gegründet, die Dank vieler Spenden heute über 2.500 Bücher in mehreren Sprachen verleihen kann.

Sozialministerin Golze sagte: „Für eine erfolgreiche Integration ist es wichtig, dass Menschen mit Migrationshintergrund möglichst schnell unsere Sprache lernen und unsere Kultur kennen lernen können. Dabei sind sie aber darauf angewiesen, Kontakt zu Einheimischen knüpfen zu können. Menschen müssen aufeinander zugehen. Dafür werden die Preisträgerinnen und Preisträger – auch stellvertretend für die über 100 aktiven Willkommensinitiativen und Vereine im Land Brandenburg – heute ausgezeichnet. Sie alle beindrucken mit ihrem vorbildlichen Engagement bei der Integration von Zugewanderten.“

Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier sagte: „Integration im Land Brandenburg wird von einem großartigen bürgerschaftlichen Engagement maßgeblich getragen. Die Spannbreite der verschiedenen Angebote für das Zusammenleben mit Migrantinnen und Migranten sowie für die Aufnahme und Integration von Geflüchteten ist sehr groß. Wie vielfältig das Engagement ist, haben die 56 beeindruckenden Bewerbungen um den 9. Landesintegrationspreis 2016 gezeigt. Ich bin sehr froh, dass wir in Brandenburg eine so aktive und kreative Integrationslandschaft haben, haupt- wie ehrenamtlich. Den Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich sehr herzlich.“

In Brandenburg leben circa 130.000 Menschen mit Migrationshintergrund, davon 38.000 Geflüchtete.

Terminhinweise

Integrationsbeauftragte besucht Gemeinschaftsunterkunft in Märkisch-Oderland

Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, besucht im Landkreis Märkisch-Oderland die Gemeinschaftsunterkunft Bliesdorf und spricht im Anschluss daran in Seelow mit Ehrenamtlichen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren.

Nach Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming ist Märkisch-Oderland der dritte Landkreis den die Integrationsbeauftragte besucht, um mit Geflüchteten und ehrenamtlich engagierten Frauen und Männern über die Situation vor Ort zu sprechen.

Folgende Presse-Termine können wahrgenommen werden:

Dienstag, 22. November 2016
10:00 Uhr
Gemeinschaftsunterkunft Bliesdorf
Am Gewerbepark 3, 16269 Bliesdorf

Dienstag, 22. November 2016
12.45 Uhr
Landratsamt Seelow
Puschkinplatz 12, 15306 Seelow

Landesintegrationspreis

Brandenburger Integrationspreis 2016 – jetzt bewerben

Sozialministerin Diana Golze und die Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier werben für den Landesintegrationspreis 2016. Ab sofort können sich Einzelpersonen, Vereine, Verbände und Initiativen dafür bewerben bzw. vorgeschlagen werden. Ausgezeichnet werden Bewerberinnen und Bewerber, die sich in besonderer Weise für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg einsetzen. Der Preis ist mit einer Gesamtsumme von 5.000 Euro dotiert. Die Ausschreibung läuft bis zum 16. Oktober 2016. Im Januar kommenden Jahres werden die Preisträgerinnen und Preisträger in einer Festveranstaltung geehrt.

Engagement zu vielen unterschiedlichen Themen

Diana Golze: „Mit dem Landesintegrationspreis möchten wir auf die zahlreichen Brandenburgerinnen und Brandenburger aufmerksam machen, die sich – oft sehr bescheiden im Hintergrund – für andere Menschen engagieren. In dem wir sie ehren, machen wir bekannt, was sie leisten. Integration kann nur gelingen, wenn wir Vorurteile abbauen und die Menschen aufeinander zugehen. Gemeinsam können wir sehr viel erreichen.“

Dr. Doris Lemmermeier: „In ganz Brandenburg gibt es eine Fülle von Projekten und Initiativen im Bereich der Integration. Dabei geht es um ganz unterschiedliche Themen wie sprachliche oder soziale Integration und um ganz unterschiedliche Zielgruppen – um Geflüchtete genauso wie um Menschen, die schon länger in Brandenburg leben. Wir möchten das hauptamtliche genauso wie das ehrenamtliche Engagement auszeichnen. Ich freue mich auf viele spannende Bewerbungen aus dem ganzen Land.”

Auswahljury entscheidet

Die Auswahljury setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des Landtages, des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, des Ministeriums des Innern und für Kommunales, des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Integrationsbeauftragten im Land Brandenburg, des Vereins Song Hong e.V. sowie der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg.

Die Bewerbungen sind zu richten an: Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, 14467 Potsdam.

 

Weitere Informationen:
www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de

geralt/Pixabay.com

42 Kulturprojekte zur Integration erhalten 300.000 Euro

Kulturministerin Martina Münch hat heute in Potsdam gemeinsam mit der Landes­integrationsbeauftragten und Jury-Sprecherin Doris Lemmermeier das Kultur-Förderprogramm zur Integration von Flüchtlingen und die ausgewählten Projekte vorgestellt. Für Projekte, mit denen Geflüchteten die Teilhabe an Kulturaktivitäten erleichtert und der kulturelle Austausch zwischen Flüchtlingen und Brandenburgern intensiviert wird, stellen das Kulturministerium in diesem Jahr 200.000 Euro und das „Bündnis für Brandenburg“ 100.000 Euro bereit. Insgesamt gingen 80 Bewerbungen von gemeinnützig tätigen Kulturinstitutionen und Vereinen sowie Kommunen beim Kulturministerium ein, aus denen eine fünfköpfige Jury 42 Projekte zur Förderung vorgeschlagen hat.

Kulturprojekte zur Integration sollen kulturellen Diskurs fördern

Kulturministerin Martina Münch betonte, dass das Land bei der Integration von Flüchtlingen auch auf Kultur setzt. „Kultur ist einer der wichtigsten Mittler, um Menschen zusammenzubringen. Brandenburg hat mit seinem reichhaltigen kulturellen Leben und den vielen in der Kultur engagierten Menschen beste Voraussetzungen, um Integration durch gemeinsame Aktivitäten zu gestalten. Das neue Förderprogramm zeigt eine eindrucksvolle Bandbreite an Ideen und Konzepten und eröffnet im ganzen Land jede Menge Möglichkeiten mitzumachen. Es geht uns ganz entscheidend darum, Projekte voranzubringen, die auf die Menschen zugehen und interkulturell angelegt sind“, so Ministerin Münch.

„Musik und Bildende Kunst ermöglichen Mitwirkung auch ohne sprachliche Vorkenntnisse. Spannende und jugendnahe Soziokultur setzt kreative Impulse und lädt ein zum Mitmachen. Brandenburgerinnen und Brandenburger können gemeinsam mit geflüchteten Menschen aktiv werden und kulturelle Erlebnisse miteinander teilen. Schon jetzt engagieren sich viele Kulturschaffende in der Willkommenskultur – mit der neuen Förderung wird es weitere Impulse in diesem wichtigen Bereich geben. Ich bin davon überzeugt, dass das Förderprogramm den kulturellen Diskurs und Dialog in Brandenburg befördern wird.“

Alle Regionen sollten vertreten sein

Die Landes­integrationsbeauftragte und Jury-Sprecherin Doris Lemmermeier hob hervor, dass die Jury beeindruckt war von der Kreativität und Vielfältigkeit der eingereichten Projekte. „Die Jury hat sich die Arbeit nicht leicht gemacht. Alle Projekte wurden intensiv besprochen und gewürdigt. Die Projekte haben gezeigt, wie stark das Engagement des Kulturbereichs für die Geflüchteten in Brandenburg bereits ist. Dabei finden sich kleine Projekte, die fast ausschließlich ehrenamtlich arbeiten, ebenso wie große Vorhaben mit entsprechender hauptamtlicher Begleitung. Der Jury war es wichtig, dass alle Regionen und alle Sparten unter den ausgewählten Projekten vertreten sind.“

Jury entschied über 42 Einreichungen

Zur Jury gehörten neben Doris Lemmermeier auch Diana Gonzalez Olivo, Vorsitzende des Migrantenbeirats Potsdam, Detlef Franke, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur Brandenburg, Dr. Stefan Neubacher, Leiter des Kulturamtes Eberswalde, und Alfred Roos, Geschäftsführer der Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie Brandenburg.

Im Rahmen der Pressekonferenz präsentierten – stellvertretend für die 42 ausgewählten Projekte – die Initiative school colors gUG Potsdam ihr Projekt „Urban Art and Culture Days“ und der Verein Kulturforum Cottbus sein Projekt „Mosaiko – Vom Einzelnen zum großen Ganzen“.

 

Weitere Informationen:
Liste aller Projekte
(PDF)