Gewalt gegen Flüchtlinge (Foto: Jonathan Stutz – stock.adobe.com)

Integrationsbeauftragte Lemmermeier: Gewalt gegen Geflüchtete alarmierend hoch

„Rassismus und Diskriminierung gegenüber Migrantinnen und Migrantinnen sowie geflüchteten Menschen ist eine ernste Herausforderung und darf nicht toleriert werden“, sagte heute Brandenburgs Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus (21. März). Der Verein Opferperspektive hat im Jahr 2017 insgesamt 171 rechte Angriffe im Land Brandenburg registriert. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das zwar ein Rückgang, aber die Zahl rechter Gewalttaten liegt damit immer noch deutlich über dem Niveau des Zeitraums von 2002 bis 2014.

Schulen kommt besondere Bedeutung zu

Lemmermeier dazu: „Alarmierend für mich ist, dass 84 Prozent aller Taten rassistisch motiviert sind. In der Mehrzahl dieser Fälle waren Geflüchtete von den Attacken betroffen. Umso wichtiger ist der Kampf gegen Rassismus und Intoleranz – und zwar jeden Tag. Ich bin froh, dass wir in Brandenburg Vereine wie die Opferperspektive oder die Koordinierungsstelle Tolerantes Brandenburg haben.“

Lemmermeier warnte aber auch vor Alltagsrassismus: „Die Zuwanderung in 2015 und 2016 hat das Thema Rassismus in Deutschland und auch hier bei uns noch einmal ganz neu auf die Agenda gebracht. Vielfalt ist aber keine Gefahr, sondern eine Chance für unsere Gesellschaft. Angesichts der Entwicklung ist deshalb zum Beispiel eine anti-rassistische Bildung in Schulen von besonderer Bedeutung, um dem Fremden vorurteilsfrei begegnen zu können.“

Aktionswoche rund um den “Internationalen Tag gegen Rassismus”

Als Reaktion auf die blutige Niederschlagung friedlicher Proteste in Südafrika am 21. März 1960 haben die Vereinten Nationen sechs Jahre später den Jahrestag zum „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung” ausgerufen. An der Aktionswoche gegen Rassismus vom 12. bis zum 25. März sind in diesem Jahr deutschlandweit 2.000 Veranstaltungen geplant, so viele wie noch nie. Aus diesem Anlass findet morgen (21. März) in Potsdam im T-Werk in der Schiffbauergasse eine Lesung mit dem Journalisten und Autor Mohamed Amjahid statt. Er liest aus seinem Buch „UNTER WEISSEN – Was es heißt, privilegiert zu sein“. Zu der Lesung laden das Bündnis „Potsdam bekennt Farbe!“ und die Opferperspektive. Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Doris Lemmermeier, wird ein Grußwort sprechen.

Foto: Jonathan Stutz – stock.adobe.com

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert