Gesundes Aufwachsen geflüchteter Kinder und Jugendlicher gemeinsam gestalten
Wie kann gesundes Aufwachsen geflüchteter Kinder und Jugendlicher in Brandenburg gelingen? Diese Frage steht heute in Potsdam im Mittelpunkt einer Fachtagung des Gesundheitsministeriums, die sich besonders an Akteurinnen und Akteure der Flüchtlingshilfe, des Gesundheitswesens sowie der Kinder- und Jugendhilfe richtet.
Gesundes Aufwachsen Voraussetzung für erfolgreiche Integration
Bei der Eröffnung sagte Gesundheitsministerin Diana Golze: „In Brandenburg leben mehrere tausend geflüchtete Kinder und Jugendliche mit ihren Familien sowie einige hundert unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Diesen besonders schutzbedürftigen Menschen einen einfachen Zugang zur Gesundheitsversorgung und zu Angeboten der gesundheitlichen Prävention zu ermöglichen, ist nicht nur eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Aufwachsen, sondern auch entscheidend für eine erfolgreiche Integration.“ Im Jahr 2015 hat Brandenburg rund 28.000 Asylsuchende aufgenommen. Darunter befanden sich knapp 8.000 Kinder und Jugendliche.
Der Titel der Fachtagung lautet „Gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Brandenburg gemeinsam gestalten – Herausforderungen, Ansätze Perspektiven“. Die Veranstaltung mit über 150 Teilnehmenden wird durch die Fachstelle Gesundheitsziele im Land Brandenburg und der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. unterstützt.
Angebote aufeinander abstimmen und vernetzen
Gesundheitsministerin Golze: „Eine gute gesundheitliche Versorgung und die Integration von Flüchtlingen kann nur von vielen Partnerinnen und Partnern gemeinsam gemeistert werden. Neben niedrigschwelligen Zugängen zu Kitas und Schulen sind dabei zum Beispiel auch ein kind- und familiengerechtes Wohnen, die Bleibe- und Arbeitsperspektiven für die Eltern und die Sicherheit im öffentlichen Raum wichtige Faktoren. Entscheidend ist, dass die im Land Brandenburg vorhandenen guten Angebote aufeinander abgestimmt und miteinander vernetzt werden. Die heutige Fachtagung bietet eine gute Möglichkeit zum Fach- und Erfahrungsaustausch sowie zur Vernetzung.“
Stefan Pospiech, Geschäftsführer von Gesundheit Berlin-Brandenburg: „Wir brauchen keine Sondermaßnahmen, sondern wir sollten an die in Brandenburg bereits bestehenden guten Angebote anknüpfen und diese für geflüchtete Kinder und Jugendliche öffnen. Dabei ist vor allem in den Lebenswelten – wie Kitas und Schulen – der Kinder und Jugendlichen anzusetzen, wofür es der Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung der Fachkräfte bedarf. Hierzu wollen wir mit der heutigen Fachtagung beitragen.“
Vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Flüchtlingszahlen fördert das Land Brandenburg seit Mitte 2015 das Projekt „Zugang zur Gesundheitsversorgung und gesundheitlichen Prävention für Geflüchtete im Rahmen von integrierten kommunalen Strategien für ein gesundes Aufwachsen“. Das Projekt wird unter dem Dach der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg umgesetzt. Es zielt auf die modellhafte Unterstützung von Landkreisen und kreisfreien Städten bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien sowie beim Ausbau bestehender Konzepte für ein gesundes Aufwachsen geflüchteter Kinder und Jugendlicher.
Hintergrund
Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg hat eine Handreichung veröffentlicht, die den Zugang von geflüchteten Kindern und Jugendlichen zum medizinischen Versorgungssystem in Brandenburg thematisiert. Darin erhalten Sie praxisbezogene Einblicke in Zugangshürden sowie Lösungsansätze sowie zu Informationen zu den Gesetzesgrundlagen. Die Handreichung ist im Internet unter www.gesundheitbb.de zum Download eingestellt.
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