Transkulturelle Mediation für medizinische Rehabilitation
Menschen mit Migrationsbiografie sind häufig erhöhten physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt – transkulturelle Mediatorinnen oder Mediatioren können mit herkunftssprachlichen Informationen weiterhelfen.
Gesundheitszustand verbessern, Lebensqualität erhöhen
Schwere körperliche Arbeit, Kriegs- und Fluchterlebnisse und eine unzureichende Gesundheitsversorgung im Heimatland führen zu einer Häufung chronischer Erkrankungen. Dennoch werden die Rehabilitationsangebote der Deutschen Rentenversicherung (DRV) nur selten in Anspruch genommen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Insbesondere stellen Sprachbarrieren und Informationslücken große Hürden dar. Gleichzeitig fehlen häufig transkulturelle Kompetenzen seitens der beratenden Fachkräfte. Das Projekt MiMi-Reha Berlin-Brandenburg des Ethno-Medizinischen Zentrums e. V. (EMZ) verfolgt das Ziel, Zugangsbarrieren zu den Reha-Leistungen der DRV abzubauen. Dadurch kann eine langfristige Verbesserung des Gesundheitszustands, der Erhalt der Erwerbsfähigkeit und eine allgemeine
Erhöhung der Lebensqualität ermöglicht werden.
Das MiMi-Konzept
MiMi bedeutet „Mit Migrant*innen für Migrant*innen“ und soll die Eigenverantwortung für die Gesundheit stärken, wodurch langfristig gleiche Gesundheitschancen für Alle geschaffen werden. Hierzu werden engagierte Migrant*innen mit guten Deutschkenntnissen als transkulturelle Gesundheitsmediator*innen geschult und zertifiziert. Diese informieren Menschen im transkulturellen Setting zu Fragen rund um das Thema „Reha“. Gleichzeitig trägt der Aufbau eines „Transkulturellen Reha-Netzwerkes Berlin-Brandenburg“ mit verschieden Fachkräften und Institutionen zur Bündelung von Fachkenntnissen und einer nachhaltigen Entwicklung bei.
Schulung zum Mediator / zur Mediatorin für medizinische Rehabilitation
Mitte April soll die zweite Mediator*innen-Vollschulung stattfinden, in der gut integrierte Migrant*innen zu transkulturellen Gesundheitsmediator*innen geschult werden.
Die Vollschulung startet mit einem Informationsabend am 15. April 2021 und beinhaltet sieben weitere Abend- und drei Wochenendtermine. Im Moment wird davon ausgegangen, dass die Schulung online durchzuführen ist. Wenn die Situation im Frühsommer auch Präsenzveranstaltungen zulässt, soll davon Gebrauch gemacht werden. Eingeladen sind alle, die sich in Ihrer Herkunftssprache und in der deutschen Sprache wohl und sicher fühlen und Interesse am Thema „Reha für Alle“ haben.
Weitere Informationen
Zweite Vollschulung zum/zur interkulturellen Gesundheitsmediator*in
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