Verdienstmedaille des Landes Brandenburg: Gruppenbild von der Preisverleihung

Woidke zeichnet elf Frauen und Männer mit der Verdienstmedaille des Landes aus

Sie setzen sich ein für Ältere und Jüngere in Brandenburg, für Erkrankte und Menschen in Not, gegen Rassismus und für Geflüchtete, für lebendige Nachbarschaften und eine bunte Kulturlandschaft ein: Elf Frauen und Männer sind in der Potsdamer Staatskanzlei von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke mit der Verdienstmedaille des Landes Brandenburg ausgezeichnet worden.

Woidke: „Ihr Engagement ist so vielfältig wie das Leben in unserem Land. Kurz gesagt: Sie machen Brandenburg ein gewaltiges Stück besser. Sie sind es, die unsere Gesellschaft zusammenhalten und in jeder Lage deutlich machen, was unbezahlbar ist: Einstellung, Halt und Hoffnung. Dafür danke ich Ihnen von Herzen.“

Die Verdienstmedaille ist ergänzend zum Verdienstorden des Landes eine besondere, zusätzliche Form der Würdigung. Sie wurde im Jahr 2024 durch den Ministerpräsidenten gestiftet, um damit die Kultur der Anerkennung von besonderen Leistungen um das Land Brandenburg zu bereichern.

Über die Geehrten

Beate Bergmann engagiert sich seit 2009 in der Notfallseelsorge und im Kriseninterventionsteam des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Sie steht Einsatzkräften in den schwersten Momenten zur Seite. Mit großem Einfühlungsvermögen und fachlicher Stärke hilft sie, psychische Belastungen zu verarbeiten. Ihr Einsatz zeigt, wie wichtig seelische Unterstützung für die Einsatzkräfte ist. Beim Hochwassereinsatz in Ahrweiler (Rehinland-Pfalz) übernahm sie die Betreuung von 200 Einsatzkräften.

Christel Ewert engagiert sich seit über 20 Jahren ehrenamtlich im St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam. Nach der Auflösung des Convents initiierte sie einen Bibliotheksservice für Patientinnen und Patienten. Seit 2006 ist sie als Patientensprecherin wöchentlich vor Ort, hat stets ein offenes Ohr und setzt sich für die Patienten ein. Sie regelt viele Anliegen selbstständig und kommt dazu aktiv auf die Mitarbeitenden zu. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Ethikkommission. Obwohl sie bereits 85 Jahre ist, bringt sie sich mit vollem Einsatz ein und ist eine wichtige Stütze des Hauses.

Heinz Felker ist seit 1995 für die Arbeiterwohlfahrt (AWO) aktiv. Er hat entscheidend zum Wiederaufbau des AWO Landesverbandes Brandenburg beigetragen. Parallel dazu führte er den Kreisverband Brandenburg Süd (Oberspreewald-Lausitz) durch wirtschaftlich schwierige Zeiten und legte das Fundament für den heutigen Verband mit 2.800 Mitarbeitenden in mehr als 150 Einrichtungen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Regionalverband übernahm er ab 2014 ehrenamtlich den Vorsitz, 2019 den Vorsitz des Vorstands und ist seit 2021 auch Landesvorsitzender. Zudem engagiert er sich in der Betreuung von Geflüchteten.

Ellen Fährmann hat sich über viele Jahre für Gesundheit und Pflege in der Uckermark engagiert und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen beigetragen. Sie hat eine Schlüsselfunktion für das Land Brandenburg bei der Vereinfachung und der Entbürokratisierung der Pflegedokumentation eingenommen. Sie sorgte vor allem in der Corona-Pandemie dafür, dass die Pflege und Versorgung von Heimbewohnerinnen und -bewohnern selbst unter schwersten Bedingungen nie gefährdet war. Sie koordinierte die personelle Unterstützung von Einrichtungen, sorgte für ausreichend Tests und Schutzausrüstung und teilte ihre Erfahrungen in der AG „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die soziale Infrastruktur in Brandenburg“ mit anderen Landkreisen.

Sabine Horn hat als langjährige Leiterin des Familien- und Frauentreffs in Seelow in Märkisch-Oderland eine zentrale Anlaufstelle für Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen geschaffen. Unter ihrer Leitung entstanden generationsübergreifende Angebote, die praktische Hilfe und soziale Kontakte vermittelten. 2009 gründete sie die Initiative „Nothilfe im Oderbruch“. In diesem Rahmen besuchte sie persönlich bedürftige Menschen und versorgte sie mit Lebensmitteln, Kleidung und Dingen des täglichen Bedarfs. Bis heute ist die Initiative eine wichtige Stütze für Menschen in der Region. 2013 gründete sie die Seelower Tafel mit.

Dr. Paul-Peter Humpert hat als langjähriger Geschäftsführer und später geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Landkreistages die Entwicklung der brandenburgischen Landkreise maßgeblich mitgeprägt. Als wichtiger Interessenvertreter gestaltete er Gesetzesvorhaben mit und sorgte für leistungsfähige Strukturen. Sein diplomatisches Geschick machte ihn zum wichtigen Ansprechpartner für Kommunen, Landesregierung und Landtag.

Dr. Michael Kohlstruck war ein wichtiger Wegbegleiter des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg“. Seit 2002 ist er wissenschaftlicher Berater und Begleiter des Mobilen Beratungsteams Brandenburg. Seit der Neuausrichtung der Arbeitsgruppe „Prävention von politischem Extremismus“ in 2021/2022 ist er reguläres Mitglied des Landespräventionsrates Brandenburg.

Dr. Ursula Löbel hat sich fast 28 Jahre für die Potsdamer Stadtgesellschaft engagiert. Sie leitete viele Jahre den Bereich „Partizipation und Tolerantes Potsdam“ und sorgte mit ihrem Einsatz dafür, dass sich die Landeshauptstadt Potsdam in Bündnissen gegen Rechtsextremismus wie „Potsdam bekennt Farbe“, der „European Coalition of Cities against Racism“ sowie dem Netzwerk „StädteSichere Häfen“ engagierte oder mitgründete. Darüber hinaus ist sie Gründungsmitglied der Gruppe „Omas gegen Rechts“ in Potsdam und Werder/Havel.

Klaus Morgenstern ist seit Gründung des Behindertenverbandes in Eberswalde im Barnim vor 35 Jahren dessen Vorsitzender. Seitdem engagiert er sich für die Belange von Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen. Seine Arbeit reicht von persönlicher Beratung und Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen über die Organisation von Veranstaltungen bis zur aktiven Mitwirkung in kommunalen und landesweiten Gremien. Für die Teilnahme an Veranstaltungen organisierte er einen behindertengerechten Kleinbus. Zudem half er, die 1995 gegründete Kontakt- und Beratungsstelle für Selbsthilfe in die Trägerschaft des Vereins zu überführen.

Carolin Schönwald ist langjährige Vorsitzende des Vereins KulTuS e.V. und Gründerin der Rückkehr- und Zuzugsinitiative hierzulande(n) in Müncheberg. Sie setzt sich für das Miteinander von Alteingesessenen und Zugezogenen ein. Für die ehrenamtliche Organisation der BürgerBühne wurde sie als Neulandgewinnerin des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Seit 2020 leitet sie den Fachbereich Sozialwesen an einer Fachoberschule in Fürstenwalde und hat gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern eine dauerhafte Partnerschaft mit einem Pflegeheim gegen die Einsamkeit aufgebaut. Zudem ist sie Stadtverordnete in Buckow, Mitglied des Kreistages in Märkisch-Oderland und Gründungsmitglied des Vereins „Würdevoll Altern und Sterben“.

Dr. Miloš Stefanović hat als Geschäftsführer der Bürgschaftsbank des Landes Brandenburg und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg zahlreiche Investitionen und Innovationen ermöglicht, sodass allein im Jahr 2023 rund 4.500 Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. Zudem war er mehrere Jahre Präsident des Wirtschaftsforums Brandenburg, hat den IHK-Fachausschuss für Existenzgründung und Unternehmensnachfolge mitgegründet und eine Praktikumsbörse für Schülerinnen und Schüler ins Leben gerufen. Er hat den Brandenburger Sommerabend organisiert und ist Mitglied in der Hauptjury des Zukunftspreises.

Die Verdienstmedaille erhält auch Dieter Günzel, der aufgrund von Krankheit nicht teilnehmen konnte.

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