Fachstelle Antisemitismus in neuen Büros in Potsdam

Fachstelle Antisemitismus bezieht neue Büros in Potsdam

Die Fachstelle Antisemitismus des Landes Brandenburg hat neue Räume in Potsdam bezogen. Am Standort in der Waldstadt ist die Fachstelle jetzt direkter Nachbar des Mobilen Beratungsteams (MBT), der Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie Brandenburg (RAA) sowie der Fachstelle Islam. „Hier werden sehr sinnvoll Beratungskompetenzen gebündelt und Kommunikationswege verkürzt“, betonte die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, heute bei einem Besuch des Hauses.

Die Ministerin tauschte sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachstellen, der RAA und des MBT aus und verschaffte sich einen Überblick über die Arbeit der Träger und deren Projekte.

Kurze Wege, gebündelte Beratungskompetenz

Schneider betonte: „Vier wichtige Partner des Toleranten Brandenburg arbeiten jetzt unter einem Dach. Das führt zu kurzen Wegen in der Abstimmung. Wir erreichen damit gebündelte zivilgesellschaftliche Beratungskompetenz im Kampf gegen Rechtsextremismus, Islamismus und Antisemitismus. Das erleichtert die Arbeit aller Beteiligten, denen ich für ihr gesellschaftliches Engagement danke.“

Träger der Fachstelle Antisemitismus ist seit Beginn des Jahres die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA e.V.). Der seit Jahren bundesweit aktive Träger von Bildungsprojekten gegen Antisemitismus und Diskriminierung hatte sich im Rahmen einer Interessensbekundung durchgesetzt.

Auseinandersetzung mit Antisemitismus genießt Verfassungsrang

Dervis Hizarci, Vorstandsvorsitzender der KIgA, würdigte im Gespräch mit Schneider das Vorgehen Brandenburgs im Kampf gegen Antisemitismus: „Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das wir nur dann wirksam bekämpfen können, wenn Politik und Zivilgesellschaft und jüdische Communities Hand in Hand gehen und ernsthaft an dauerhaften und nachhaltigen Konzepten interessiert sind. Brandenburg geht mit der kürzlich umgesetzten Verfassungsänderung, der gleichzeitigen Stärkung der Zivilgesellschaft sowie der Fortführung der Fachstelle Antisemitismus gut durchdachte und erfolgversprechende Wege.“

Alfred Roos, Geschäftsführer der RAA Brandenburg: “Mit der Änderung der brandenburgischen Verfassung wird deutlich, dass das Land Brandenburg die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Antiziganismus, mit demokratiefeindlichen Tendenzen und mit Rassismus als Staatsziel an zentraler Stelle hervorhebt. Wir freuen uns natürlich, dass wir nun sehr kurze Wege haben, um mit der Fachstelle Antisemitismus und unserer Fachstelle Islam im Land Brandenburg die gemeinsame Arbeit für ein tolerantes und weltoffenes Brandenburg weiterzuführen.”

Empowerment von Betroffenen beste Prävention

Markus Klein, Geschäftsführer des MBT: „Das Handlungskonzept Tolerantes Brandenburg der Landesregierung ist seit mehr als 20 Jahren eine bewährte Grundlage einer auf Augenhöhe stattfindenden Zusammenarbeit von Staat und Zivilgesellschaft. Das unterscheidet Brandenburg von vielen anderen Bundesländern. Demokratiestärkung und Empowerment von Betroffenen sind die beste Prävention gegen alle Extremismen.“

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert