Juleica, Ehrenamtskarte & Co.: Junger Jugendleiter im Interview (Foto: brandenburg.de)

Harmonisches Zusammenleben als Motivation fürs Ehrenamt

Im Frühjahr wurden zwölf ehrenamtlich tätige Jugendleiter in der Staatskanzlei von Ministerpräsident Dietmar Woidke ausgezeichnet. Aber was bedeutet in diesem Zusammenhang eigentlich Juleica? Warum engagiert man sich in seiner Freizeit ehrenamtlich? Und wie fühlt man sich als Preisträger einer Ehrenamtskarte?

Ein Interview mit Malack Silas gibt Aufschluss. Malack wurde in Kenia geboren, besucht jetzt die Klasse 3152 des Oberstufenzentrums 2 in Potsdam und ist angehender Veranstaltungskaufmann. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich, unter anderem im Bereich Integration.

Ehre & Amt = Ehrenamt

Malack, herzlichen Glückwunsch zur Verleihung der Juleica! Ein seltsames Wort. Was steckt dahinter? Und was ist das für ein Preis, den Sie erhalten haben?

Malack Silas (MS): Juleica bedeutet „JugendleiterCard“. In meinem Ausbildungsbetrieb KIEZ Hölzerner See konnte ich eine Ausbildung zum Jugendleiter machen. Das heißt, dass ich dann ehrenamtlich Kurse für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene leiten darf.

Die Ehrenamtskarte wiederum wird an Personen vergeben, die ehrenamtlich tätig sind. Mit der Vergabe von Ehrenamtskarten soll den ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern für die Zeit und Kraft, die sie allen in vielfältiger Art und Weise zur Verfügung stellen, gedankt werden. Preisträger bereichern durch ihr soziales, kulturelles, sportliches oder umweltbezogenes Engagement das Leben in der Stadt.

Sie wollen den interkulturellen Austausch und die Integration stärken, sich für Toleranz und gegen Hass engagieren, die Nachbarschaft und das Miteinander fördern, Brücken zwischen Jung und Alt aufbauen, hilfsbedürftigen Menschen, darunter auch Flüchtlingen, zur Seite stehen oder sich für Familien und deren Anliegen engagieren.

Ich habe den Preis, die Ehrenamtskarte, am 23. März 2017 durch die Staatskanzlei erhalten.

Wie haben Sie diese Veranstaltung erlebt?

Malack Silas bei seiner Auszeichnung in der StaatskanzleiMS: Es war eine Ehre für mich, in der Staatskanzlei mit anderen jungen ehrenamtlichen Leuten aus verschiedenen Gebieten wie Feuerwehr etc. zu sein.

Die Staatskanzlei dankte uns für unser Engagement und es gab mehrere Workshops. Wir haben nicht nur den Preis erhalten, sondern auch viel in den Workshops zu Themen wie politische Argumentation, Internet, Bildungsmöglichkeiten gelernt.

Es gab neue Erfahrungen, neue Kontakte und schöne Blumen vom Ministerpräsidenten. Es ist wie ein Netzwerk, das sich langsam aufbaut. Ich bin stolz dazuzugehören.

Engagement für Mensch und Tier

Wofür genau haben Sie den Preis erhalten? Wie engagieren Sie sich?

MS: Ich engagiere mich für die Verbesserung des interkulturellen Austauschs und der Integration, für Toleranz gegen Hass. Meine künstlerischen und fotografischen Fähigkeiten helfen mir, um Workshops und Ausstellungen zu machen. Ich engagiere mich auch für Umweltfragen wie bedrohte Tierarten und Naturschutz. Denn was sind Menschen ohne wilde Tiere?

Ich habe zum Beispiel Malaktionen oder Fotokurse mit Kindern gemacht, im Bürgerhaus in Königs Wusterhausen Fotografiekurse angeboten oder ein Film- und Fotoprojekt im Mehrgenerationenhaus in Bestensee gemacht.

Manchmal kann ich die Kunst auch mit dem Thema Tierschutz verbinden. Großartig und ehrenvoll war es, als wir für ein Filmprojekt in Potsdam vom Bundespräsidenten Joachim Gauck eingeladen wurden.

Ehrenamtskarte als Dank für ehrenamtliches Engagement

Und was können Sie mit der Karte jetzt anfangen?

MS: Mit dem Erhalt der Ehrenamtskarte sind Vergünstigungen für verschiedene Einrichtungen verbunden. Rabatte in Museen, im Kino, für über 200 Institutionen oder auch Geschäfte gehören dazu. Und das in Berlin und Brandenburg. Das ist neu.

Ehrenamtliches Engagement kostet viel Zeit. Warum engagieren Sie sich?

MS: Wir haben so viel voneinander zu lernen. Ich baue Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen. Dafür benutze ich Kunst und meine Kreativität als ein Medium. Ich frage mich manchmal, warum ich bei den Ehrenamtlichen wenig junge Leute treffe.

Was mich antreibt oder motiviert, ist die Notwendigkeit, die Umwelt und ihre wilden Tiere, vor allem gefährdete Tiere wie die Elefanten, zu bewahren und dass Menschen in Frieden und Harmonie zusammenleben.

“Der beste Weg, um nicht hoffnungslos zu sein, ist aufzustehen und etwas zu tun. Warten Sie nicht auf gute Dinge, die Ihnen passieren. Wenn du ausgehst und gute Dinge machst, wirst du die Welt mit Hoffnung füllen, du wirst dich mit Hoffnung füllen. “ – das sagte Barack Obama.

Ein gutes Schlusswort und vielleicht eine Motivation für andere! Vielen Dank und alles Gute bei Ihrem weiteren Engagement und in der Ausbildung!

 

Das Interview entstand halbschriftlich, halbmündlich im E-Mail-Austausch und in Gesprächen zwischen Malack Silas und Stefanie Zimmermann, Lehrerin der Abt.2, und erschien zuerst auf der Webseite des OSZ2.

 

Weitere Informationen:
Alles über die gemeinsame Ehrenamtskarte für Berlin und Brandenburg

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