Landesintegrationspreis in Eberswalde verliehen
Innenminister René Wilke und die Landesintegrationsbeauftragte Diana Gonzalez Olivo haben in Eberswalde (Landkreis Barnim) den 17. Landesintegrationspreis verliehen. Ausgezeichnet wurden der ukrainische Verein OPORA Eberswalde e.V., Samineh Mohammadtaheri aus Forst, das Schülertraining SEKIZ e.V. Potsdam und Dieter Langwagen aus Cottbus/Chóśebuz. Die Auszeichnungen sind mit insgesamt 6.000 Euro dotiert.
Viele Engagierte im Einsatz für ein respektvolles Miteinander
Wilke: „Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen beispielhaft, wie das Ankommen und die Teilhabe von Menschen gelingt, die neu nach Brandenburg gekommen sind und hier bleiben möchten und dürfen. Sie stehen stellvertretend für viele aktive Haupt- und Ehrenamtliche in unserem Land, die jeden Tag dazu beitragen, dass wir uns nicht weiter voneinander entfernen, sondern zusammenwachsen.“
Gonzalez Olivo: „Aus den 37 Bewerbungen die vier Preistragenden auszuwählen, fiel der Jury nicht leicht. Es ist beeindruckend, wie viele Menschen sich im Bereich Integration und für Menschen mit Migrationsgeschichte engagieren und so einen wichtigen Beitrag für ein respektvolles Miteinander schaffen. Die Ausschreibung für den Preis 2025 läuft aktuell. Wir hoffen, dass sich auch in diesem Jahr wieder viele Engagierte bewerben oder vorgeschlagen werden.“
17. Landesintegrationspreis: Die Gewinnerinnen und Gewinner
Schülertraining SEKIZ e.V. Potsdam
Das Projekt existiert seit 2009 und richtet sich an alle, die wegen schulischer Schwierigkeiten die ehrenamtliche Hilfe unter anderem von Lehramtsstudierenden oder ehemaligen Lehrkräften in Anspruch nehmen wollen. Genutzt wird das Angebot vor allem von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund. Derzeit bieten mehr als 30 ehrenamtliche Schülertrainerinnen und -trainer ihre Hilfe an.
Samineh Mohammadtaheri
Sie flüchtete vor zehn Jahren gemeinsam mit ihrer Familie aus dem Iran. In kürzester Zeit und mit sehr großem Einsatz erlernte sie die deutsche Sprache und brachte sich regelmäßig in unterschiedliche zivilgesellschaftliche Netzwerke, aber auch in Veranstaltungen mit sozialem Charakter der Stadt Forst (Lausitz) ein. Nach ihrer Ausbildung zur Friseurin legte sie 2022 ihre Meisterprüfung im Friseurhandwerk ab und eröffnete ihren eigenen Salon. Für die Jury ist sie Mitstreiterin, Zuhörerin, Macherin, Netzwerkerin, Partnerin und Brückenbauerin für eine gelingende Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in der Stadt Forst geworden.
Dieter Langwagen
Der Cottbusser engagiert sich bereits seit den 70er-Jahren im Gemeinwesen in Cottbus-Sachsendorf, wo er auch lebt. Seit vielen Jahren ist Dieter Langwagen auch ehrenamtlich für geflüchtete und zugewanderte Menschen sehr aktiv. Mit über 80 Jahren ist er regelmäßiger Teilnehmer an den Sprechcafés vor Ort und lehrt interessierten Menschen, Geflüchteten, wie auch ausländischen Studierenden, die deutsche Sprache.
OPORA Eberswalde e.V.
Im Sommer 2022 initiierte eine Gruppe von Ukrainern mit Unterstützung der Bürgerstiftung Barnim Uckermark Kunst- und Kreativworkshops für Kinder, um ukrainischen Flüchtlingen beim Ankommen zu helfen. In den Jahren 2022 und 2023 haben sie über 350 Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche, Frauen und Senioren organisiert. Im Mai 2023 wurde der Verein gegründet. Hauptziel ist nach eigenen Angaben die Teilhabe, Unterstützung bei der beruflichen Entwicklung und die Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls in Eberswalde.
Hintergrund
Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer Jury bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Landtages, des Landkreistages, des Städte- und Gemeindebundes, des Ministeriums des Innern und für Kommunales, des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Integrationsbeauftragten im Land Brandenburg, des Vereins Viet Hong e.V. sowie der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg ausgewählt.
Weitere Informationen:
Aktuell läuft bereits die Ausschreibung für den Landesintegrationspreis 2025
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