Projekt „National Matching“ zur Fachkräftegewinnung in der Versorgung
Anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden hat Sozial- und Gesundheitsministerin Britta Müller die Pflegeschule am Johanniter-Krankenhaus in Treuenbrietzen (Landkreis Potsdam-Mittelmark) besucht, um sich dort über die Umsetzung des Programms „National Matching Brandenburg“ zu informieren. Die Ministerin führte dazu Gespräche mit der Schulleiterin Gabriele Unger, dem Krankenhausdirektor Mirko Rücker und mit Auszubildenden.
„National Matching Brandenburg“ – erfolgreiches Projekt zur Fachkräftegewinnung
Das 2016 als Modellvorhaben gestartete Projekt hat das grundsätzliche Ziel, Geflüchtete und Zugewanderte mit Gesundheitsberufen als Fachkräfte an Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zu vermitteln. Der Schwerpunkt liegt seit 2022 auf Bewerberinnen und Bewerber aus dem Kosovo, die durch eine dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann eine Berufs- und Lebensperspektive in Brandenburg bekommen sollen. Seit 2025 sind unter den Interessierten auch junge Menschen aus Albanien und Nordmazedonien. Bis heute konnten mehr als 100 junge Menschen für eine Ausbildung im Land Brandenburg gewonnen werden. Die ersten 59 sind bereits eingereist, im September kommen die nächsten 30. Im September 2026 werden die ersten ihre Ausbildung im Rahmen des Projekts in Brandenburg erfolgreich abschließen. Bis Ende 2029 könnten bis zu 150 neue Fachkräfte fertig ausgebildet sein.
Sozialministerin Britta Müller: „Die Fachkräftesicherung in der Pflege und Gesundheitsversorgung gehört zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Der demografische Wandel, die steigende Nachfrage nach medizinischer und pflegerischer Versorgung sowie der zunehmende Fachkräftemangel machen deutlich: Ohne eine gezielte Zuwanderung werden wir diese Herausforderung nicht bewältigen können. Es braucht ein gemeinsames gesellschaftliches Verständnis dafür, dass Fachkräfte aus dem Ausland nicht nur notwendig, sondern eine große Chance für die Zukunft unseres Gesundheitssystems sind. Wir brauchen gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte. Mit dem Projekt ,National Matching Brandenburg‘ leisten wir dafür erfolgreich einen Beitrag.“
Vorbereitung startet idealerweise im Heimatland
Die Pflegeschule am Johanniter-Krankenhaus in Treuenbrietzen beteiligt sich an dem Pilotprojekt von Anfang an; im Jahr 2023 begannen hier die ersten vier Auszubildenden aus dem Kosovo. Schlüssel für den guten Start ist vor allem die einjährige sprachliche Vorbereitung im Heimatland.
Krankenhausdirektor Mirko Rücker: „Wir freuen uns sehr darüber, dass der Besuch von Gesundheitsministerin Müller genau am Internationalen Tag der Pflege die Aufmerksamkeit auf die Fachkräftesituation im Pflegebereich lenkt. Als Fachklinik des Johanniterordens stehen wir in seiner über 900-jährigen Tradition, Kranken zu helfen und pflegerische Verantwortung zu tragen. Das Projekt ‚National Matching Brandenburg‘ stärkt die Nachwuchsgewinnung und unsere Johanniter-Pflegeschule in Treuenbrietzen bildet mittlerweile 14 junge Menschen aus dem Kosovo zu Pflegefachkräften aus.“
Hintergrund
„National Matching Brandenburg“ ist ein Projekt in Trägerschaft der Adler Management UG mit Kooperationspartnern in allen Landesteilen. Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg über das Ministerium für Gesundheit und Soziales mit rund 200.000 Euro pro Jahr.
Grundlage des Projekts ist der Aufbau von Kooperationsbeziehungen mit dem Kosovo und die geplante Anwerbung von Auszubildenden aus dieser Region. Im Land Brandenburg beteiligen sich mehrere Krankenhäuser, Rehakliniken und Einrichtungen der Langzeitpflege aktiv am Projekt.
Neben der gezielten Anwerbung junger Menschen aus dem Kosovo widmet sich das Projekt weiterhin der beruflichen Ausbildung von Menschen mit Migrationshintergrund an Pflegeschulen. Ebenfalls fortgeführt wird die Arbeit mit Ärztinnen und Ärzten, um auch hier weiterhin Fachkräftepotenziale für das Brandenburger Gesundheitswesen zu erschließen.
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