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Integrationspreis der Stadt Potsdam – Preisträger 2017 (Foto: Peter Frenkel)

Landeshauptstadt Potsdam kürt Gewinner des Integrationspreises

Bereits zum 13. Mal ist der Integrationspreis der Stadt Potsdam gemeinsam mit der ProPotsdam GmbH verliehen worden. Oberbürgermeister Jann Jakobs, die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Birgit Müller und die Vorsitzende des Migrantenbeirates Diana González Olivo übergaben den Preis in der Reithalle A im Hans Otto Theater an die diesjährigen Sieger des Wettbewerbes.

Herz und Tatkraft

„Bei der Aufnahme und Integration der Menschen, die in den vergangenen Jahren aus Kriegs- und Krisengebieten geflohen sind, zeigen die Potsdamerinnen und Potsdamer viel Herz und Tatkraft. Ein Engagement, dass vor dem Hintergrund der letzten Bundestagswahl nicht hoch genug geschätzt werden kann“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. Er dankte allen Initiativen, die sich beworben haben, für ihr Engagement. Insgesamt 24 Bewerbungen waren in diesem Jahr bei der Geschäftsstelle des Migrantenbeirates der Landeshauptstadt Potsdam eingegangen.

Der Integrationspreis 2017 wurde verliehen an:

1. Preis:
Fachhochschule Potsdam mit dem Projekt „HERe! Beratungsstelle für Flüchtlinge mit Studienwunsch“

2. Preis:
AWO Bezirksverband Potsdam e. V., Flüchtlingshilfe Babelsberg e. V. und Start with a Friend e. V. mit dem Projekt zur Vermittlung und Begleitung von Patenschaften und Tandempartnerschaften zwischen geflüchteten Menschen und ehrenamtlich Engagierten in Potsdam

3. Preis:
UJKC Potsdam e. V. und Universitäts-Judo und Kampfsport-Club mit dem Projekt „Wir kämpfen gemeinsam“

Der mit 1.000 Euro dotierte „Sonderpreis Nachbarschaft“ von der ProPotsdam, der von Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal überreicht wurde, ging an die Bürgerstiftung Potsdam mit dem Projekt „Buntes Essen – Begegnung in der Suppenküche“.

Hintergrund zum Integrationspreis der Stadt Potsdam

Der Integrationspreis wurde 2005 von den Mitgliedern des damaligen Ausländerbeirates initiiert, von den Stadtverordneten unterstützt und beschlossen und zunächst mit einem Preisgeld von insgesamt 1.000 Euro ausgestattet. Das Preisgeld wurde in diesem Jahr auf 2.000 Euro erhöht. Mit der Auslobung des Preises verfolgt die Stadt das Ziel, besondere Leistungen auf dem Gebiet der Integration zu würdigen. Potsdamer Träger, Vereine, Initiativen, Privatpersonen, Schulen, Kindergärten, Betriebe und andere Organisationen wurden aufgerufen, sich zu bewerben. Die ProPotsdam stiftet alljährlich den „Sonderpreis Nachbarschaft“, mit dem Projekte gewürdigt werden, die dem täglichen guten nachbarschaftlichen Zusammenleben verschiedener Kulturen und Generationen dienen.

Die Preisträger wurden durch eine unabhängige Fachjury ermittelt. In der Jury unter Vorsitz von Birgit Müller, Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam, saßen: der Geschäftsführer der ProPotsdam, Jörn-Michael Westphal; Viktor Kalitke, stellvertretender Vorsitzender des Migrantenbeirates; Dr. Ljuba Kirjuchina, Wissenschaftlerin an der Universität Potsdam; Aenne Lamprecht, Unternehmerin im Gesundheitswesen; Dr. Essmaiel Archoukieh, Wissenschaftler am Leibnitz-Institut für Agrartechnik; Bernd Schröder, ehemaliger Trainer der Frauenfußballmannschaft Turbine Potsdam; Mario Kade, Unternehmer aus Potsdam und Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH.

Bei der Preisverleihung wurden alle eingereichten Projekte mit Kurzfilmen vorgestellt. Die Filmbeiträge sind in Kooperation mit dem Audiovisuellen Zentrum der Universität Potsdam entstanden. Durch den Nachmittag führte Moderator Tim Jäger.

 

Weitere Informationen
Pressemitteilung der Stadt Potsdam mit Nennung aller Bewerber

Integrationspreis des Deutschen Fußball-Bundes (Foto: picture alliance/augenklick/GES)

„On the move“ auf dem Siegertreppchen beim Integrationspreis

Im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund wurde zum zehnten Mal der Integrationspreis von DFB und Mercedes-Benz vergeben. Auch ein Projekt aus Brandenburg war unter den Preisträgern: „On the move“ aus Ferch. Die Initiative organisiert Fußballtraining für Flüchtlingskinder.

Bereits 2014 begannen Drehbuchautor Manfred Beger und seine Helfer in Ferch mit dem Aufbau des Sportangebots. Cheftrainerin ist die frühere Potsdamer Bundesliga-Torhüterin Lena Hohlfeld, die in Caputh aufgewachsen ist.

10.000 EUR für die Vereinskasse

2016 konnte „On the move“, das unter anderem von der F.C. Flick Stiftung unterstützt wird, den Integrationspreis des Fußball-Landesverbandes Brandenburg und der AOK abräumen. Beim diesjährigen Integrationspreis des DFB war der zweite Platz in der Kategorie „Freie und kommunale Träger“ drin. Die Initiative freut sich über ein Preisgeld in Höhe von 10.000 EUR.

Mehr als 700 Kinder haben bisher im Rahmen des Fercher Projektes Fußball gespielt. Mittlerweile fährt das Projektteam auch nach Caputh und Wünsdorf zu Flüchtlingsunterkünften und die Organisatoren gehen dazu über, ältere Flüchtlinge zu schulen, damit sie das Training selbst leiten. Wie gut das Projekt zwischen Flüchtlingsunterkünften und Vereinen vermittelt, zeigt die Tatsache, dass  allein im Nachwuchs des Caputher SV inzwischen neun Kinder aus Flüchtlingsfamilien mitspielen.

9. Integrationspreis des Landes Brandenburg (Foto: tolerantes.brandenburg.de)

9. Integrationspreis des Landes Brandenburg verliehen

Verein „Neue Zeiten“, Initiative „Brück hilft“ und Barbara Matthies für Integrationsarbeit geehrt

Den 9. Integrationspreis des Landes Brandenburg verlieh Sozialministerin Diana Golze heute in Großbeeren. Die Auszeichnung teilen sich der Verein „Neue Zeiten e.V.“ aus Brandenburg an der Havel, die Willkommensinitiative „Brück hilft“ (Kreis Potsdam-Mittelmark) und Barbara Matthies aus Großbeeren (Kreis Teltow-Fläming). Sie erhalten jeweils ein Preisgeld von 2.000 Euro. Golze würdigte die Preisträger: „Hunderte Brandenburgerinnen und Brandenburger engagieren sich tagtäglich und oft ehrenamtlich in besonderer Weise für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Ohne ihren Einsatz wäre eine erfolgreiche Integration nicht zu schaffen. Sie geben Menschen, die als Geflüchtete zu uns gekommen sind oder die schon länger hier leben eine Chance, sich in unserem Land zurechtzufinden und bauen Vorbehalte aktiv ab. Das fördert den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.“

An der feierlichen Preisverleihung nahmen Dr. Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, und Dr. Dietlind Tiemann, Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der Havel, teil.

Mit dem Integrationspreis werden seit 2008 jährlich Einzelpersonen, Vereine und Initiativen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg einsetzen. Für den 9. Integrationspreis gab es 56 Bewerbungen. Eine Jury wählte die Preisträger aus.

Auszeichnungen beim 9. Integrationspreis des Landes

„Wir, die Flüchtlinge aus dem Übergangswohnheim Großbeeren und alle, denen Barbara Matthies geholfen hat, schlagen Barbara Matthies aus Großbeeren vor.“ Mit diesen Worten und einer Liste mit 68 Unterschriften schlugen Geflüchtete Barbara Matthies für den Preis vor. Die Gemeindepädagogin der Evangelischen Kirchengemeinden Blankenfelde, Jühnsdorf, Mahlow und Glasow unterstützt Geflüchtete seit 2014 und ist Gründungsmitglied des Flüchtlingsvereins Großbeeren. Matthies bietet Geflüchteten vielfältige Unterstützungsaktivitäten an. Sie ist Ansprechpartnerin bei persönlichen Fragen oder Problemen, begleitet zu Ämtern, zum Einkauf oder Ärzten, sie übernimmt regelmäßig die Begleitung im Asylverfahren und beim Verfahren des Familiennachzugs für anerkannte Geflüchtete. Sie unterstützt bei der Suche nach Schulungen, Praktikumsplätzen oder Sprachkursen und hilft bei der Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Matthies organisiert zudem regelmäßig Ausflüge für Geflüchtete, damit sie ihre neue Heimat und die Kultur bessern kennenlernen.

Bereits als die ersten Geflüchteten im Jahr 2014 in Brück angekommen sind, haben sich Menschen zusammengefunden, um die neuen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner zu unterstützen. Daraus entstand die Willkommensinitiative „Brück hilft“. Die Ausgangslage war nicht einfach: Auf 3.600 Einwohner kamen über 530 Geflüchtete. Mittlerweile haben sich innerhalb der Initiative sechs Arbeitsgruppen gebildet, die zahlreiche Angebote organisieren: z.B. Deutsch-Unterricht, Fahrradwerkstatt, Freizeitbeschäftigungen und Patenschaften. Die Fahrradwerkstatt im Zentrum des Ortes hat sich mittlerweile zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Hier werden nicht nur Fahrräder aus Spenden aufbereitet, hier wird im besten Sinne gemeinsam für die Gemeinschaft gearbeitet.

Der Verein „Neue Zeiten e.V.“ aus Brandenburg an der Havel unterstützt seit 1998 besonders russischsprachige Migrantinnen und Migranten. Der Verein hat über 170 Mitglieder. Ziel ist es, sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden, eine bestmögliche berufliche und soziale Integration zu erreichen, bürgerschaftliches Engagement zu stärken und vorhandene interkulturelle Kompetenzen zu nutzen. Der Verein gibt Mitgliedern die Möglichkeit, ihre Heimatkultur und Muttersprache zu pflegen. Er bietet vielfältige Projekte: z.B. Integrationslotsen zur Vermittlung in Arbeit, Deutschunterricht, PC-Unterricht, Vermittlung sozialer Kompetenzen sowie von Werten und Normen. Außerdem wird Nachhilfeunterricht für Jugendliche angeboten. Der Verein ist auch im Kulturbereich engagiert. Durch ihn wurde in der Stadt eine deutsch-russische Bibliothek gegründet, die Dank vieler Spenden heute über 2.500 Bücher in mehreren Sprachen verleihen kann.

Sozialministerin Golze sagte: „Für eine erfolgreiche Integration ist es wichtig, dass Menschen mit Migrationshintergrund möglichst schnell unsere Sprache lernen und unsere Kultur kennen lernen können. Dabei sind sie aber darauf angewiesen, Kontakt zu Einheimischen knüpfen zu können. Menschen müssen aufeinander zugehen. Dafür werden die Preisträgerinnen und Preisträger – auch stellvertretend für die über 100 aktiven Willkommensinitiativen und Vereine im Land Brandenburg – heute ausgezeichnet. Sie alle beindrucken mit ihrem vorbildlichen Engagement bei der Integration von Zugewanderten.“

Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier sagte: „Integration im Land Brandenburg wird von einem großartigen bürgerschaftlichen Engagement maßgeblich getragen. Die Spannbreite der verschiedenen Angebote für das Zusammenleben mit Migrantinnen und Migranten sowie für die Aufnahme und Integration von Geflüchteten ist sehr groß. Wie vielfältig das Engagement ist, haben die 56 beeindruckenden Bewerbungen um den 9. Landesintegrationspreis 2016 gezeigt. Ich bin sehr froh, dass wir in Brandenburg eine so aktive und kreative Integrationslandschaft haben, haupt- wie ehrenamtlich. Den Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich sehr herzlich.“

In Brandenburg leben circa 130.000 Menschen mit Migrationshintergrund, davon 38.000 Geflüchtete.

Deutscher Integrationspreis

Deutscher Integrationspreis 2016/2017

Mit dem Deutschen Integrationspreis will die Hertie-Stiftung überzeugende Projekte finden, fördern und finanzieren und sie in der Umsetzung begleiten und auszeichnen.

Der Preis besteht aus zwei Teilen: Der Finanzierung und der Auszeichnung. Die Finanzierung erfolgt durch die Kombination von Crowdfunding-Contest und Stiftungsgeldern. Eine Jury wählt unter den erfolgreichen Contest-Projekten die Träger des Integrationspreises aus.

 

 

Teilnahmebedingungen

Für den Contest bewerben können sich Projekte, die …

  • das gesellschaftliche Zusammenleben für und mit Geflüchteten gestalten.
  • das Eigenengagement und die gesellschaftliche Teilhabe Geflüchteter fördern.
  • innovative Lösungsansätze beinhalten.
  • vernetzen und unterschiedliche Akteure zusammenbringen.

Voraussetzung ist, dass das Projekt …

  • innerhalb Deutschlands umgesetzt wird.
  • eine Crowdfunding-Kampagne auf Startnext beginnt.
  • ein Finanzierungsziel von mindestens 10.000 Euro anstrebt.
  • sich in der aktiven Planungs- oder Umsetzungsphase befindet.
  • eine Laufzeit von noch mindestens einem Jahr hat.
  • erfolgreich werden will, aber noch nicht etabliert ist.

Es können sich Projekte aller Trägerstrukturen bewerben: Sozialunternehmen und gemeinnützige Organisationen genauso wie Vereine oder private Initiativen.

Wir schließen Projekte von der Bewerbung aus, die nur aus einer App/Publikation bestehen, einmalige Veranstaltungen ohne nachhaltige Wirkung sind, sich der Ersthilfe/Erstversorgung von Geflüchteten widmen, Einzelstipendien und/oder Übersetzungsleistungen bieten.

Zeitlicher Ablauf

Bewerbung 1.11. – 11.12.2016
Bitte reicht eure Bewerbung schnellstmöglich ein, denn die Anzahl der zugelassenen Bewerbungen ist begrenzt. Wir behalten uns vor bei Erreichung der Höchstzahl ggf. die Bewerbungsmöglichkeit vorzeitig zu schließen.

Qualifizierung ab Ende Januar 2017
Crowdfunding-Kampagne starten: beim Auftaktworkshop am 27. und 28.01.2017 in Frankfurt am Main. Dort könnt ihr die anderen Projekte kennenlernen und mit Unterstützung von Profis eure Kampagne planen. Zusammen mit Startnext bieten wir euch außerdem Webinare und eine Betreuung bei Fragen an.

Finanzierungsphase 21.03. – 02.05.2017
Alle Projekte werden am 21.03.2017 um 12 Uhr gleichzeitig für die Finanzierungsphase freigeschaltet. Ihr habt nun sechs Wochen Zeit, um Unterstützer für euer Projekt zu begeistern. Die Projekte werden auf der Page in einer Rangliste angezeigt, die nach der Anzahl der Unterstützer sortiert ist. Am 11. April 2017 um 12 Uhr vergibt die Hertie-Stiftung eine zusätzliche Förderung an die Projekte, die in der Rangliste die ersten 20 Plätze belegen:

1. Platz:
15.000 €

2.-3. Platz:
jeweils 10.000 €

4.-7. Platz:
jeweils 7.500 €

8.-20. Platz:
jeweils 5.000 €

Das Geld von den Unterstützern und die Förderung von der Hertie-Stiftung werden ausgezahlt, wenn das Finanzierungsziel am Ende der Finanzierungsphase erreicht wird – andernfalls geht das Geld an die Unterstützer zurück. Die Auszahlung der Gelder erfolgt nach dem Ende der Finanzierungsphase. Die zusätzliche Förderung der Hertie-Stiftung ist ein Preisgeld. Es wird nach Unterzeichnung einer Annahmeerklärung ausgezahlt.

Verleihung des Deutschen Integrationspreises Herbst 2017
Alle erfolgreich finanzierten Projekte haben die Chance den deutschen Integrationspreis zu gewinnen: Bis zu drei Preisträger können insgesamt 100.000 € gewinnen. Die Jury schaut sich die Projekte bei der Umsetzung genau an: Wer schafft es, Geflüchtete gut einzubinden? Wessen Idee ist besonders innovativ? Wer erzielt eine große Wirkung? Die Preisverleihung findet Ende Oktober 2017 in Leipzig statt.

 

Weitere Informationen:
www.ghst.de/deutscher-integrationspreis