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Rundgang mit anschließendem Austausch über palliative Hilfsangebote (Foto: Hoffnungstaler Stiftung Lobetal)

Aufklärung über palliative Hilfsangebote

Ein Rundgang mit anschließendem Austausch über palliative Hilfsangebote standen auf dem Programm des Besuchs von Bundesministerin Dr. Katarina Barley im Lobetaler Lazarus Hospiz in Berlin. Im Fokus des Gesprächs standen die Themen Betreuung von Menschen mit Migrationshintergrund und das ehrenamtliche Engagement.

Verständnis für palliative Hilfsangebote fehlt oft

„Hospizarbeit ist in anderen Kulturen nicht so stark verankert wie in Deutschland oder nordeuropäischen Ländern. Im stationären Bereich erleben wir immer wieder, dass das Verständnis für unsere Arbeit und für die Hospizidee fehlt. Ganz wichtig ist vor diesem Hintergrund die Aufklärung über die Angebote zum frühen Zeitpunkt. Wir müssen unsere Öffentlichkeitsarbeit deutlich intensivieren „, berichtet Hospizleitung Anette Adam. Menschen mit Migrationshintergrund nehmen palliative Hilfsangebote seltener wahr. Der Grund dafür können Sprachbarrieren, Unkenntnis oder Berührungsängste sein. Andererseits fehlen auch ehrenamtliche und hauptamtliche Hospizkräfte mit Migrationshintergrund. Vor diesem Hintergrund weist Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal Martin Wulff darauf hin, dass es wichtig sei, Mitarbeitende mit entsprechendem kulturellen und religiösen Hintergrund auch in der Diakonie zu beschäftigen. „Wenn wir Menschen mit Migrationshintergrund sowie islamischen oder anderen religiösen Wurzeln in der Hospizarbeit, aber auch in anderen Arbeitsfeldern betreuen, dann braucht es die entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dafür sind wir offen.“

Dr. Katarina Barley würdigte das ehrenamtliche Engagement der Hospizhelfer. Sie betonte auch: „Ich möchte den Ausbau einer Hospiz- und Palliativarbeit unterstützen, die auch auf die Herkunft der Patientinnen und Patienten eingeht. Gleichzeitig wollen wir den Zugang und die aktive ehrenamtliche Beteiligung in der Hospizarbeit verbessern.“

Hintergrund

Das Stationäre Lazarus Hospiz wurde am 1. April 1999 eröffnet. Es befindet sich im dritten Obergeschoss des Hauses Boegehold im Lazarus Haus Berlin in der Bernauer Straße 117. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen 16 Patienten und deren Angehörige in der letzten Lebensphase.

Das Lazarus Hospiz ist ein Angebot der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal im Verbund der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel verfügt über Angebote der Altenhilfe, der Eingliederungshilfe, der Ausbildung in sozialen Berufen, der Migration, der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, der Medizinischen Versorgung, der Suchthilfe sowie der Kinder- Jugendhilfe mit Standorten in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen Anhalt.

Quelle: Hoffnungstaler Stiftung Lobetal

 

Weitere Informationen
Webseite der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal

Mehr Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft (Foto: BMFSFJ)

Erklärung für mehr Teilhabe

Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley hat eine Erklärung für mehr Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft vorgestellt. Unter dem Titel „Auf dem Weg zum neuen Wir“ fordert die Ministerin mit der Erklärung ein Bekenntnis zu gesellschaftlicher Vielfalt und nennt erste Schritte zur Verbesserung von Teilhabechancen von Menschen mit Migrationshintergrund.

Dr. Katarina Barley: „Damit Integration gelingt und mehr gesellschaftliche Teilhabe sichergestellt wird, müssen sich auch die Gesellschaft und ihre Institutionen bewegen. Wir im Bundesfamilienministerium haben bei uns selbst angefangen. Durch diese gemeinsame Erklärung mit Organisationen von Migrantinnen und Migranten und Neuen Deutschen Organisationen wollen wir mit ihnen in einen strukturierten Dialog über interkulturelle Teilhabe eintreten.“

Im Dialog mit Migrantenorganisationen

Mit der Erklärung unterstützt das Bundesfamilienministerium die Forderung von Migrantenorganisationen nach mehr Teilhabe und interkultureller Öffnung. Vor mehr als einem halben Jahr haben mehr als 50 Migrant_innenorganisationen und Neue Deutsche Organisationen (Initiativen von Menschen, die sich nicht mehr als Migrantinnen beziehungsweise Migranten bezeichnen) zum neunten Integrationsgipfel ein Impulspapier zur Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft veröffentlicht. Im Anschluss fand als Auftakt einer langfristig angelegten Zusammenarbeit am 12. Juli die erste Dialogveranstaltung statt. Das Bundesfamilienministerium ist das erste Bundesministerium, das in einen Dialog mit den Migrant_innenorganisationen zu den Forderungen und Vorschlägen des Impulspapiers getreten ist.

Teilhabe in der postmigrantischen Gesellschaft sichern

Dr. Katarina Barley unterzeichnete die Erklärung während einer Dialogveranstaltung mit Vertreterinnen und Vertretern von Migrant_innenorganisationen und Neuen Deutschen Organisationen. Die Erklärung wurde zudem von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, dem Deutschen Zentrum für Altersfragen sowie dem Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung unterzeichnet. Die Bundesfamilienministerin wird zudem auf weitere Akteure zugehen, um diese für die Unterzeichnung der Erklärung für mehr Teilhabe in der postmigrantischen Gesellschaft zu gewinnen.

 

Weitere Informationen
Webseite des Bundesfamilienministeriums