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Kunsttherapieprojekt für geflüchtete Frauen (Foto: MASGF)

Kunsttherapieprojekt für geflüchtete Frauen

Sozialministerin Diana Golze hat heute die Ausstellung „Auswege gemeinsam finden! Unterstützung von Frauen mit Flucht- und Gewalterfahrungen“ im Sozialministerium eröffnet. Gezeigt werden 20 gemalte Werke von Frauen aus Afghanistan, Syrien und Tschetschenien.

An der Ausstellungseröffnung nahmen die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, die Landesbeauftragte für die Gleichstellung von Frauen und Männern, Monika von der Lippe, sowie die Kunstpsychotherapeutin und Künstlerin Linde Kauert, die das Kunsttherapieprojekt für geflüchtete Frauen in verschiedenen Gemeinschaftsunterkünften im Land Brandenburg betreut, teil. Das Projekt wird aus Mitteln der Integrationsbeauftragten gefördert.

Angebot, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten

Sozialministerin Diana Golze: „Viele geflüchtete Frauen haben in ihrem Leben furchtbare und lange belastend nachwirkende Dinge erleben müssen – Gewalt, Bedrohungen, Krieg, Todesängste. Schreckliche Erfahrungen, die psychisch nur äußerst schwer zu verarbeiten sind. Sie brauchen besondere Unterstützungsangebote, um dem Zustand der Furcht und der Hilflosigkeit entkommen zu können. Das Kunsttherapieprojekt ‚Auswege gemeinsam finden!‘ ist ein Angebot, das dazu beiträgt, die traumatischen Erfahrungen ein Stück weit zu verarbeiten. Die gemalten Bilder tragen auch dazu bei, dass Außenstehende die Gefühle erkennen und so die Situation der betroffenen Frauen besser nachvollziehen können.“

Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier: „Geflüchtete brauchen einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu psychologischen und therapeutischen Angeboten. Ich treffe in Unterkünften für Geflüchtete immer wieder Kinder und Erwachsene, die unter den fürchterlichen Erfahrungen sehr leiden. Wir arbeiten in Brandenburg derzeit an einem Konzept für einen besseren Zugang der Geflüchteten zur gesundheitlichen Versorgung. Dazu gehören auch die psychotherapeutische und psychosoziale Beratung und Betreuung.“

Mehr Verständnis schaffen

Landesgleichstellungsbeauftragte Monika von der Lippe: „Geflüchtete Frauen haben das Recht auf ein unversehrtes Leben. Wir haben die Pflicht, ihnen geschützte Räume zu geben, in denen sie zur Ruhe kommen und beginnen können, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Ich bin sehr froh, dass wir im Land Brandenburg solche niedrigschwelligen Angebote haben, die geflüchteten Frauen und Mädchen ohne große Hürden Wege aufzeigen, das Erlebte zu bewältigen und neu anzufangen. Die ausgestellten Werke sind besondere Bilder in jeder Hinsicht. Sie zeigen beängstigende und bedrohliche Szenen, aber auch Zeichen der Hoffnung und Zuversicht.“

Kunstpsychotherapeutin Linde Kauert: „Mein Wunsch ist es, dass viele Menschen die Bilder dieser Ausstellung sehen werden, um auch mehr Verständnis für die Probleme der Menschen mit Migrationshintergrund zu eröffnen.“

Hintergrund

Das Kunsttherapieprojekt ist in Trägerschaft der „Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit e. V.“, die seit Jahren mit verschiedenen Projekten psychisch erkrankte, traumatisierte Flüchtlinge unterstützt. Frauen, die in ihrer Heimat oder der Flucht Opfer von Gewalt wurden, können in einer Kunsttherapie in kleinen Gruppen ihre traumatischen Flucht- und Gewalterfahrungen verarbeiten. Das Projekt startete im vergangenen Juni. Anfangs gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Migration konnte es in diesem Jahr durch die Unterstützung der Integrationsbeauftragten des Landes Branden-burg, Dr. Doris Lemmermeier, fortgesetzt werden.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist bis zum 12. Juni 2017 im Foyer des Sozialministeriums (Haus S, Henning-von-Tresckow-Str. 2-13, 14467 Potsdam) zu sehen. Öffnungszeiten: Montags bis freitags von 7:00 bis 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei.

Rollup-Übergabe in der Staatskanzlei (Foto: tolerantes.brandenburg.de)

Brandenburger Willkommens­initiativen zu Gast in der Staatskanzlei

Vertreter von Brandenburger Willkommensinitiativen, darunter zwei syrische Flüchtlinge, waren am 16. Januar  in der Potsdamer Staatskanzlei zu Gast. Regierungssprecher Florian Engels dankte ihnen für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Mitarbeit an einem Ausstellungsprojekt mit sogenannten “Rollups”, mit dem die Arbeit der Vereine und Gruppen für die Integration von Geflüchteten gewürdigt wird.

Die Integrationsbeauftragte, Doris Lemmermeier, wies auf das Fortbildungsprogramm für Willkommensinitiativen hin. Diese Angebote können überall, auch im kleinsten Ort Brandenburgs, in Anspruch genommen werden.

Rollup-Ausstellung zeigt das vielfältige Engagement

Die Rollup-Ausstellung stellt in Wort und Bild ausgewählte Projekte der Initiativen vor. Anliegen ist es, die Breite und Vielfalt der Aktivitäten einer größeren Öffentlichkeit nahezubringen. Mit dabei sind Brück hilft (Potsdam-Mittelmark), Strausberg hilft (Märkisch-Oderland), Herzberg hilft (Elbe-Elster), Vielfalt statt Einfalt Frankfurt (Oder), Willkommen in Meyenburg (Prignitz), Buntes Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) und das Willkommensteam der Bürgerinitiative Groß Schönebeck (Barnim).

Erstmals zu sehen war die Ausstellung im Dezember bei Veranstaltungen des Bündnisses. Sie soll auch weiterhin gezeigt werden. Die Mitstreiter erhielten als Dankeschön jeweils ein Rollup über ihre Initiative zur eigenen Verwendung.

Fotoworkshop in Potsdam (Foto: Anja Pietsch)

Rollups präsentieren Brandenburger Willkommensinitiativen

Die Rollup-Ausstellung des “Bündnis für Brandenburg” wird beim Dialogforum “Arbeit und Wirtschaft” erstmals komplett gezeigt. Vorgestellt werden sieben Willkommensinitiativen aus allen Regionen des Landes. Dazu gehören:

  • Brück (Potsdam-Mittelmark)
  • Frankfurt (Oder)
  • Groß Schönebeck (Barnim)
  • Herzberg (Elbe-Elster)
  • Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz)
  • Meyenburg (Prignitz)
  • Strausberg (Märkisch-Oderland)

Anliegen ist es, die Breite und Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements für geflüchtete Menschen einer größeren Öffentlichkeit nahezubringen. Zugleich soll damit die großartige Arbeit der Mitstreiter, die viele Stunden ihrer Freizeit aufbringen, gewürdigt werden.

Rollup-Ausstellung so bunt wie die Hilfsprojekte

Auf den Rollups werden jeweils zwei Projekte der Initiativen in kurzen Texten und Fotos präsentiert, die natürlich nur einen Ausschnitt der Aktivitäten abbilden. Themen sind zum Beispiel die Vermittlung von Sprachkenntnissen durch ehrenamtliche Helfer, die Sammlung und die Verteilung von Spenden aller Art, die Reparatur und Abgabe von Fahrrädern. Durch Patenschaften, die Herrichtung von Begegnungsstätten für Feste von Einheimischen und Zufluchtsuchenden oder die Organisation von gemeinsamen Sportwettkämpfen und Ausflügen sind bereits viele Freundschaften entstanden. In zahlreichen Veranstaltungen, darunter auch in Schulen, berichten Geflüchtete zudem über ihre Schicksale und werben um Verständnis. All diese Angebote sind Bausteine für eine bessere Integration und sollen zugleich helfen, Ängste und Vorurteile abzubauen.

Die Ausstellung wird auch im nächsten Jahr bei weiteren Veranstaltungen des „Bündnis für Brandenburg“ gezeigt.