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Häusliche Gewalt (Foto: geralt/pixabay.com)

Gewalt gegen Frauen und Kinder verhindern

„Sie sorgen dafür, dass die Frauen Auswege aus ihrer bedrückenden Lage finden können und neuen Mut schöpfen. Es ist anspruchsvoll, mit menschlichem Leid und Konfliktsituationen konfrontiert zu sein, sich einzufühlen und gleichzeitig professionelle Distanz zu wahren. Sie leisten eine immens wichtige Arbeit. Dafür danke ich Ihnen ausdrücklich!“ Das sagte Frauenministerin Diana Golze heute in Potsdam zu Beginn des Jahrestreffens des Netzwerkes der Brandenburgischen Frauenhäuser. Am fachlichen Erfahrungsaustausch der rund 40 Frauen aus ganz Brandenburg nehmen auch die Integrationsbeauftragte des Landes, Dr. Doris Lemmermeier, und die Landesgleichstellungsbeauftragte Monika von der Lippe teil. Sie setzen sich auch dafür ein, die spezifische Situation von Flüchtlingsfrauen im Blick zu behalten.

Das Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V. existiert seit 1995. Angesiedelt ist hier seit dem 1. Juli vergangenen Jahres die Koordinierungsstelle für Zufluchts-und Beratungsangebote für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder. Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es, Gewalt gegen Frauen und Kinder abzubauen und zukünftig zu verhindern.

Reaktion auf zunehmende häusliche Gewalt

Diana Golze: „Ich bin froh, dass wir im Land Brandenburg ein gut ausgebautes Netz von Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und Zufluchtswohnungen haben. Und zum Glück finden immer mehr Frauen den Weg zu Ihnen, auch geflüchtete Frauen. Immer wieder stelle ich mit Erschrecken fest, wie verbreitet Gewalt gegen Frauen ist: Jede dritte Frau in Deutschland ist von körperlicher oder psychischer Gewalt betroffen. Wir wissen, dass die häusliche Gewalt seit 10 Jahren tendenziell zunimmt und müssen zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.“

Bedeutsames Instrument ist der Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder, den die Landesregierung Brandenburg seit vielen Jahren auflegt. Dafür stellt die Landesregierung seit Jahren entsprechende Fördermittel bereit. Diana Golze: „Ich bin wirklich stolz, dass wir es geschafft haben, im Doppelhaushalt 2017/2018 mehr Mittel für die Förderung von Projekten zur Prävention von Gewalt gegen Frauen und zur Hilfe für Opfer von Menschenhandel bereitzustellen. Allein für das Netzwerk stehen nun über 110.000 Euro pro Jahr für Koordinierungs- und Fortbildungsaufgaben zur Verfügung. Gewalt wirksam zu bekämpfen, ist Aufgabe der gesamten Landesregierung und aller zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure. Die Opfer sollen erkennen: Ihr seid nicht allein.“


Im Land Brandenburg gibt es 21 Schutzeinrichtungen – Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und Zufluchtswohnungen. Sie boten im Jahr 2015 insgesamt 542 Frauen und 591 Kindern Schutz bei akuter Bedrohung. Darüber hinaus wurden weitere 2.994 Frauen beraten. Eine Übersicht der Brandenburgischen Frauenschutzeinrichtungen und Beratungsstellen findet sich unter www.frauenhaeuser-brandenburg.de.

Das kostenlose „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Rufnummer 08000 116 016 erreichbar. Betroffene können sich auch online per E-Mail oder Chat beraten lassen: www.hilfetelefon.de.

Damit geflüchtete Frauen und ihre Kinder in Flüchtlingsunterkünften vor Gewalt besser geschützt werden können, hat das Sozialministerium eine Broschüre mit konkreten Maßnahmen zur Gewaltprävention und rechtlichen Hinweisen veröffentlicht. Die Handreichung kann auf der Webseite des MASGF kostenfrei heruntergeladen werden.