Weniger Geflüchtete in Brandenburgs Kommunen untergebracht

In den kommunalen Unterkünften Brandenburgs ist die Zahl der Geflüchteten im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen. Ende 2024 waren in den Landkreisen und kreisfreien Städten 20.447 Menschen untergebracht. Das sind 716 weniger als Ende 2023 mit 21.163, wie aus Angaben des Innenministeriums hervorgeht. Ende 2022 waren es noch 23.012 Geflüchtete.

Mehr freie Plätze in Unterkünften

Die Zahl belegbarer Plätze in den Flüchtlingsunterkünften der kreisfreien Städte und Kreise erhöhte sich dagegen wieder um fast 1.500 auf 30.380. Bei den Zahlen handelt es sich um die Belegungsstatistik des Landesamts für Soziales und Versorgung. Zum Beispiel wegen Verzögerungen bei Bauarbeiten, konnten die Vorgaben von den Landkreisen nicht immer eingehalten werden. Geforderte freie Plätze wurden dann später fertig, obwohl mittlerweile weniger Geflüchtete nach Brandenburg kamen.

Notunterkünfte bereits abgeschafft

Etwa 12.200 Menschen lebten Ende 2024 in kommunalen Gemeinschaftsunterkünften. In Übergangswohnungen wurden vorübergehend rund 4.250 Frauen, Männer und Kinder einquartiert. 3.900 Geflüchtete fanden in Wohnverbünden ein neues Zuhause. Die Notunterkünfte wurden wegen der sinkenden Zahlen von Geflüchteten seit April vergangenen Jahres vom Land nicht mehr gefördert. Ende 2023 gab es in den Kommunen noch etwa 650 freie Plätze in den Unterkünften, die zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr genutzt wurden. Rund 11.600 Männer und Frauen bezogen Ende 2024 staatliche Leistungen, das sind rund 1.150 weniger als ein Jahr zuvor.

Quelle: MIK / dpa Basisdienst

Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird 62. Partner

Die Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“ (TBB) und die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten vertiefen ihre Partnerschaft. Dazu haben Staatssekretär David Kolesnyk und Stiftungsdirektor Prof. Dr. Axel Drecoll eine Kooperationsvereinbarung in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg unterzeichnet.

Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten: Gedenken lebendig halten

„Wir leben in besonderen Zeiten. Der politische Anspruch des ‚Nie wieder‘ ist leider aktuell wie selten zuvor. Die Gedenkstätten bewahren Geschichte, halten das Gedenken lebendig und sensibilisieren die Öffentlichkeit. Ihr Bildungs- und Erinnerungsauftrag ist elementar mit den Zielen des Toleranten Brandenburgs verbunden. Die bereits enge Verzahnung zwischen Gedenkstättenstiftung und TBB kann durch die Kooperation noch weiter vertieft werden, so David Kolesnyk, Staatssekretär in der Staatskanzlei.

Prof. Dr. Axel Drecoll betonte: „Die Gedenkstätten der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten stehen für die staatliche Verantwortung, sich mit der Gewaltgeschichte im 20. Jahrhundert und den von Deutschland ausgegangenen NS-Verbrechen kritisch auseinanderzusetzen. Sie adressieren dabei die Zivilgesellschaft und zielen auf ein den Menschrechten verpflichtetes solidarisches und respektvolles Miteinander. Das Netzwerk Tolerantes Brandenburg verfolgt solche Zielsetzungen ebenfalls. Uns vereint darüber hinaus das klare Eintreten gegen rechtsextremistische Hetze und Gewalt. Wir sind daher froh und glücklich, dass wir mit der Unterschrift unter den Kooperationsvertrag unsere Partnerschaft weiter vertiefen können.“

Hintergrund

Nachdem seit Jahresbeginn bereits vier neue Mitglieder dem TBB beigetreten sind, ist die Stiftung somit der 62. Partner des TBB. Mit den Vereinbarungen verpflichten sich die jeweiligen Organisationen, Institutionen oder Unternehmen im Rahmen des Handlungskonzeptes „Tolerantes Brandenburg“ am Aufbau und an der Stabilisierung demokratischer Strukturen sowie an der Zurückdrängung demokratiefeindlicher Einstellungen mitzuwirken. Im Gegenzug verpflichtet sich die Landesregierung, die Kooperationspartner in der Demokratieförderung und Extremismusprävention zu beraten und in ihrem Engagement zu unterstützen.

Humanistischer Verband Berlin-Brandenburg wird neuer Partner

Die Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg/Bündnis für Brandenburg“ hat mit dem Humanistischen Landesverband einen starken Partner für die Umsetzung seines Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg – für eine starke und lebendige Demokratie“ gewonnen. Staatssekretär David Kolesnyk und David Driese, Vorstand im Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg (HVD-BB), haben heute in der Potsdamer Staatskanzlei eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Vergangene Woche traten bereits der Mineralwasserhersteller Rheinsberger Preussenquelle GmbH und der ADFC Brandenburg e.V. dem Netzwerk bei. Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg ist der nunmehr 61. Kooperationspartner. Zusammen unterstützen sie die Koordinierungsstelle bei ihrem Engagement für die Demokratie und gegen Extremismus, u.a. durch engen Austausch und gemeinsame Projekte.

Humanistischer Verband will Haltung zeigen

Kolesnyk betonte: „Der Humanistische Verband ist ein Zugewinn für das Kooperationspartnernetzwerk Tolerantes Brandenburg. Beide vereint das Ziel, die Demokratie durch die Förderung von Toleranz, Respekt, weltanschaulicher Vielfalt und zivilgesellschaftlichem Engagement zu stärken. Gemeinsam können die Kräfte gebündelt und die Reichweite verstärkt werden, um Diskriminierung, Rassismus und Extremismus präventiv entgegenzuwirken.“

Driese ergänzte: „Die Werte des Humanismus, insbesondere Vernunft, Verbundenheit und Solidarität, bilden seit jeher das Fundament unseres Handelns. Als Humanistischer Verband Berlin-Brandenburg setzen wir uns für eine liberale, demokratische und pluralistische Gesellschaft ein. In diesem Sinne war unsere gedankliche Zugehörigkeit zum Netzwerk Tolerantes Brandenburg stets eine Selbstverständlichkeit. Mit dem heutigen Beitritt zu diesem bedeutenden Brandenburger Netzwerk schließen wir nun einen Kreis: Was inhaltlich schon lange galt, erhält nun auch eine formale Verankerung. Wir stehen fest an der Seite all jener, die sich gegen Hass, Diskriminierung und Intoleranz engagieren – für eine Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Herkunft, Weltanschauung oder Lebensweise respektiert und geschützt werden. Wo immer wir können, werden unser Verband und wir als Humanistinnen und Humanisten Haltung zeigen.“

David Driese ist seit vielen Jahren eng mit dem Verband verbunden, sowohl ehrenamtlich als auch beruflich. Er begann 1998 bei den „Jungen Humanist*innen“. Später wurde er Vorstandsmitglied und half bei der Fusion der Brandenburger und Berliner Verbände. Seit 2016 ist er für die Bildungsabteilung und den Lebenskundeunterricht verantwortlich.

Hintergrund

Mit mehr als 15.000 Mitgliedern, über 1.400 hauptamtlichen Mitarbeitenden und etwa 800 ehrenamtlich Engagierten ist der HVD-BB eine wichtige gesellschaftliche Kraft, die unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Weltanschauung Menschen in verschiedenen Lebensbereichen berät und unterstützt – etwa bei Familienkonflikten, bei der Pflege und Betreuung von Angehörigen oder Obdachlosigkeit. Als anerkannte Weltanschauungsgemeinschaft setzt sich der HVD-BB für ein offenes, tolerantes Miteinander ein und unterstützt den Staat dabei, gemeinsame Werte wie Frieden, Rechtsstaatlichkeit und soziale Verantwortung zu fördern. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt deshalb im Bildungsbereich. In Berlin und Brandenburg betreibt der Verband 26 Kindertagesstätten sowie eine Fachschule für Sozialpädagogik.

Landtagspräsidentin zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Die Vereinten Nationen haben den 21. März zum Internationalen Tag gegen Rassismus ausgerufen. Der Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Menschenwürde schützen“.

Landtagspräsidentin: Nicht spalten lassen

Dazu erklärt Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke: „Die Würde des Menschen ist unantastbar, so steht es im Grundgesetz und so formulierte es der Philosoph Immanuel Kant bereits im 18. Jahrhundert: Jeder Mensch besitzt einen unvergleichlichen Wert. Diesen zu schützen, ist die große Aufgabe unserer Gesellschaft. Leider müssen wir feststellen, dass die Zahl rassistischer Angriffe in Brandenburg steigt, dass Anfeindungen, Hetze und Gewalt zunehmen. Rassismus bedroht den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Doch wir dürfen uns nicht spalten lassen; wir alle tragen die Verantwortung, für das Miteinander einzustehen und rassistischen Übergriffen entgegenzutreten, ob im Büro, auf der Straße, im Supermarkt oder im Sportverein. Wir müssen ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Respekt setzen, heute und an jedem Tag, um die Würde des Menschen zu schützen.“

Hintergrund

Der Internationale Tag gegen Rassismus wurde erstmals im Jahr 1966 begangen. Seit 1979 finden zu dieser Zeit auch jährlich die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt.

Partnerzuwachs für „Tolerantes Brandenburg“

Für das Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ hat die Landesregierung zwei neue Partner gewonnen. Mit dem Mineralwasserhersteller Rheinsberger Preussenquelle GmbH und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) arbeitet die Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg/Bündnis für Brandenburg“ jetzt mit insgesamt 60 Partnern zusammen.

Demokratische Strukturen stabilisieren

Die neuen Kooperationsvereinbarungen unterzeichnete Staatssekretär David Kolesnyk heute in der Potsdamer Staatskanzlei mit Frank Stieldorf, Geschäftsführer der Rheinsberger Preussenquelle GmbH, und Christian Wessel, Landesvorsitzender des ADFC Brandenburg e.V. Mit den Vereinbarungen verpflichten sich die Organisationen, im Rahmen des Handlungskonzeptes „Tolerantes Brandenburg“ am Aufbau und an der Stabilisierung demokratischer Strukturen sowie an der Zurückdrängung demokratiefeindlicher Einstellungen mitzuwirken. Im Gegenzug verpflichtet sich die Landesregierung, die Kooperationspartner in der Demokratieförderung und Extremismusprävention zu beraten und in ihrem Engagement zu unterstützen.

Kolesnyk: „Ich freue mich, dass wir für das Handlungskonzept zwei neue Partner gewinnen konnten. Unter dem Dach von ‚Tolerantes Brandenburg‘ sind sie wichtige Botschafter für eine starke Demokratie und Miteinander in unserer Gesellschaft. Die vielfältigen Partner aus dem ganzen Land stärken die Verankerung der Ziele des ‚Toleranten Brandenburg‘ im Land.“

Stieldorf sagte: „Die Herausforderungen für Brandenburg sind groß, aber eben auch sehr chancenreich. Keine Lösung ist, sich als Land, Bevölkerung oder Unternehmen anderen zu verschließen. Es braucht Solidarität, um gemeinsam Probleme zu lösen.“

Wessel erklärte: „Der ADFC Brandenburg setzt sich für eine lebenswerte, nachhaltige und offene Gesellschaft ein. Wir treten dem Bündnis ‚Tolerantes Brandenburg‘ bei, weil unsere Mitglieder ein klares Zeichen für demokratische Werte und Zusammenhalt setzen wollen. Fahrradfahren verbindet Menschen – unabhängig von Herkunft, Alter oder sozialem Hintergrund. Wir stehen für Vielfalt, Respekt und ein solidarisches Miteinander – auf der Straße und in der Gesellschaft.“

Hintergrund

Das Unternehmen Rheinsberger Preussenquelle GmbH wurde 2007 gegründet und hat aktuell 20 Beschäftigte und einen Auszubildenden. Bei der Produktion wird großen Wert auf Umweltschutz, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gelegt. Das Unternehmen nutzt 100 Prozent erneuerbare Energien für die Produktion und verkauft das Wasser nur innerhalb eines Umkreises von 300 Kilometern. Dadurch werden lange Transportwege vermieden und die Umwelt weniger belastet. Das Wasser wird ausschließlich in Mehrwegflaschen aus Glas abgefüllt, die wiederverwendet werden können. Damit vermeidet das Unternehmen Müll. Außerdem wird der CO2- Ausstoß, der bei der Produktion und beim Transport entsteht, durch Umweltprojekte ausgeglichen.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist die größte Interessenvertretung für Radfahrende in Deutschland und setzt sich bundesweit für eine fahrradfreundliche Verkehrspolitik ein. Mit mehr als 240.000 Mitgliedern engagiert sich der ADFC für bessere Radinfrastruktur, sichere Verkehrsbedingungen und die Förderung des Radfahrens als umweltfreundliches Verkehrsmittel. In Brandenburg hat der Landesverband derzeit über 4.000 Mitglieder und wächst kontinuierlich. Mit 26 Ortsgruppen arbeitet der ADFC Brandenburg aktiv an der Verbesserung der Radwege, setzt sich für die Verkehrswende ein und fördert den Radtourismus. Zudem unterstützt der Verband nachhaltige Mobilitätsprojekte wie beispielsweise die Verbreitung von Lastenrädern im ländlichen Raum. Besonders wichtig ist es dem Verband, eine Infrastruktur zu schaffen, die auf die Bedürfnisse von Kindern, Frauen, Senioren und Menschen mit Behinderungen eingeht. Der ADFC tritt außerdem entschieden gegen Rassismus und Extremismus ein.

Mit Herz und Händen für Begegnung und Integration

Auf Kreisreisen ist Ministerin Dr. Manja Schüle derzeit unterwegs im Land. Im Rahmen ihrer Reise durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat die Kulturministerin den diakonischen Verein ESTAruppin e. V. in Neuruppin besucht. Im Anschluss zeigte sich im Anschluss beeindruckt vom Engagement des Vereins.

ESTAruppin – soziale Herausforderungen im ländlichen Raum angepackt

„ESTAruppin ist ein Verein, der die Nächstenliebe im Herzen und in den Händen trägt – und überall anpackt, wo Hilfe gebraucht wird“, so die Ministerin. „Projekte wie der Bauspielplatz Wilde Blüte und das Mädchenwohnheim für traumatisierte Mädchen und die Arbeit mit Geflüchteten sind nur möglich, weil hier viele Menschen mit Herz und Hand zusammen anpacken – Ehrenamtliche wie Fachkräfte, Kirchengemeinden, Schulen, Kultur- und Sozialeinrichtungen. Und dabei immer im Dialog und auf Augenhöhe mit den Menschen, um die es geht. Ich finde: Der ESTAruppin ist ein kluges, gelungenes und Mut machendes Beispiel dafür, wie man soziale Herausforderungen im ländlichen Raum anpackt und den Zusammenhalt stärkt. Keine Frage: In krisenhaften Zeiten wie diesen brauchen wir mehr davon. Danke für dieses beeindruckende und berührende Engagement!“

Hintergrund

Der Verein ESTAruppin e. V. ist eine Gemeindediakonische Initiative der Evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Wittstock-Ruppin. Der Verein engagiert sich generationen- und herkunftsübergreifend mit und für Menschen in der Region und setzt sich unter anderem für Begegnung, Integration, Chancengleichheit und praktisches Lernen ein und stellt Beratungs- und Präventionsangebote zur Verfügung.

Ausstellung zur Integrationsarbeit im Brandenburger Sport

Die neue Foyerausstellung im Landtag Brandenburg widmet sich der Integrationsarbeit in der Brandenburger Sportlandschaft. Sie erzählt Geschichten von mehr als 30 Menschen mit Migrationshintergrund, die sich ehrenamtlich in Sportvereinen sowie der Sportorganisation engagieren, von der Teilnahme an Übungskursen bis zu Vereinsvorsitzenden. Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke eröffnete die Ausstellung „Wege in den Sport – Ehrenamtliche Engagements im Programm ‚Integration durch Sport‘“ heute im Foyer des Landtages. Sie ist in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Brandenburg organisiert worden.

Integrationsarbeit im Sport: Das Gefühl vom Dazugehören

Bei der Eröffnung sagte die Präsidentin: „Diese Ausstellung steht für Vielfalt, Zusammenhalt und gelebte Integration. Es sind die positiven Erfahrungen aus dem alltäglichen Leben, die wir heute brauchen, an die wir anknüpfen können. Integration ist Bereicherung, aber auch verbunden mit Mühe. Deshalb kann der gesellschaftliche Wert ehrenamtlicher sportlicher Aktivitäten für und mit Geflüchteten nicht hoch genug geschätzt und gewürdigt werden. Sportvereine geben ein Gefühl von Miteinander, von Heimat, vom Dazugehören. Hier findet Hass gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund keinen Platz.“

Der Präsident des Landessportbundes Karl-Heinz Hegenbarth sagte: „Die Ausstellung ‚Wege in den Sport‘ des Landessportbundes Brandenburg verweist auf die Vielfalt im organisierten Sport und verdeutlicht, dass Zugewanderte nicht nur ‚passive‘ Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind, sondern sich umfangreich engagieren und aktiv in der Sportorganisation mitwirken. Zugleich wird hierbei das umfangreiche soziale Engagement des organisierten Sports im Land Brandenburg aufgezeigt.“

Austausch zur Integrationsarbeit im Sport

In einer Gesprächsrunde tauschten sich der Präsident des Landessportbundes und die drei ehrenamtlich Engagierten Dr. Milana Machaljow, Khorshid Alizadehseilabi und Abdul Carimo gemeinsam mit der Landtagspräsidentin zum Thema aus. Moderiert wurde die Runde von Robert Busch, Vorstand im Landessportbund Brandenburg. Die Pianistin Anastasia Mozina-Braun aus Potsdam begleitete die Eröffnung musikalisch.

Die Ausstellung ist im Foyer des Landtages zu sehen vom 5. März bis zum 8. Mai 2025. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Geöffnet ist der Landtag werktags von 8 bis 18 Uhr.

Neue Bewerbungsrunde für START-Stipendien

Brandenburger Schülerinnen und Schüler mit Einwanderungsgeschichte können sich ab 1. Februar für die Förderprogramme der START-Stiftung für das Schuljahr 2025/26 bewerben: START-Stipendium, START-Coding oder START-Career. Bewerbungsschluss ist am 16. März 2025. Die Programme für Demokratie und Engagement bieten den Jugendlichen ein bzw. drei Jahre eine intensive Förderung, verschiedenartige Workshops und digitale Bildungsangebote.

START-Stipendien sind einzigartige Möglichkeit

Bildungsminister Steffen Freiberg: „Die Förderung durch die START-Stiftung bietet Jugendlichen eine einzigartige Möglichkeit sich gesellschaftlich zu engagieren und durch individuelle Unterstützungsangebote die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln.“

Die START-Programme sind bundesweite Förderprogramme für Schülerinnen und Schüler. Jugendliche mit eigener oder familiärer Einwanderungsgeschichte werden dabei begleitet, sich für Demokratie einzusetzen und den gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten. Die Teilnehmenden erhalten, je nach Unterstützungsprogramm, finanzielle Unterstützung und werden von Landeskoordinationsstellen betreut. In Brandenburg sind damit die Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie, Brandenburg (RAA Brandenburg) betraut. Bei der Auswahl unter den Bewerbenden zählen nicht die schulischen Leistungen, sondern die Persönlichkeit und der Veränderungswille. Die Jugendlichen müssen selbst nach Deutschland migriert oder ein Kind mindestens eines eingewanderten Elternteils sein.

Bewerben kann sich, wer am 30. September 2025 mindestens 14 Jahre alt ist sowie ab dem Schuljahr 2025/2026 noch mindestens ein Jahr ­– für das Stipendium noch mindestens drei Jahre – zur Schule geht und selbst nach Deutschland zugewandert oder Kind eines zugewanderten Elternteils ist.

Hintergrund zu den START-Stipendien

Vor mehr als 20 Jahren hat die gemeinnützige Hertie-Stiftung das START-Stipendium ins Leben gerufen, damals mit der Absicht, die Integration von Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte zu fördern und ihnen eine bessere Chance auf eine akademische Bildung zu geben. Seit 2002 hat das START-Programm – ab 2007 als eigenständige Stiftung – bundesweit mehr als 3.500 junge Menschen gefördert. Aktuell werden von START bundesweit mehr als 500 junge Menschen aus über 50 Herkunftsnationen gefördert, jeder Jahrgang umfasst etwa 180 Teilnehmende. In Brandenburg ist START seit dem Jahr 2006 aktiv. Im vorigen Jahr nahmen fünf Schülerinnen und Schüler mit Einwanderungsgeschichte neu am START-Stipendien Programm und vier Jugendliche am START-Coding Programm teil.

 

Weitere Informationen
START-Landeskoordinatorin Andrea Rauch (RAA Potsdam)
RAA Brandenburg START: Die Chance für Jugendliche mit Migrationsbezug
Start-Stiftung: Infos zum START-Stipendium

Erfolgreiche Abschlüsse im Refugee Teachers Program

Das Refugee Teachers Program (RTP) der Universität Potsdam hat erneut Lehrkräfte mit Flucht- und Migrationsgeschichte auf den Einsatz an deutschen Schulen vorbereitet. Im bereits siebenten Durchgang konnten jetzt sechs neue Absolventinnen und Absolventen ihre Zertifikate entgegennehmen. Das über vier Semester laufende Qualifizierungsprogramm beinhaltet berufsbezogene Deutschintensivkurse und bildungswissenschaftliche Seminare. Neben der Vermittlung von Medienkompetenzen wurde auch der Umgang mit migrationsbedingter Diversität professionalisiert. Die sechs Absolventen haben zudem die Möglichkeit genutzt, ein zweites Fach zu studieren: z.B. Mathematik oder Wirtschaft Arbeit Technik. Im kommenden Jahr soll das RTP, mit dem die Universität Potsdam bundesweit eine Vorbildrolle für den Aufbau ähnlicher Programme einnimmt, zu International Teachers Studies ausgebaut werden.

Refugee Teachers: Lehrkräfte, die unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen

„Mit dem 2016 geschaffenen Refugee Teachers Program hat die Universität Potsdam neue Maßstäbe gesetzt. An zahlreichen anderen deutschen Universitäten sind nach unserem Vorbild weitere Programme für die Qualifizierung geflüchteter Lehrkräfte initiiert worden“, erinnert die Gründerin, Prof. Dr. Miriam Vock. „Auf diesen guten und umfangreichen Erfahrungen aufbauend ist es uns ein Anliegen, in enger Abstimmung mit dem Wissenschaftsministerium und dem Bildungsministerium unser Angebot zukünftig zu einem Zertifikatsprogramm International Teachers Studies auszubauen, damit Schulen verlässlich um internationale Lehrkräfte mit den unterschiedlichsten Hintergründen bereichert werden können“, sagt die Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Europa der Universität Potsdam, Dr. Britta van Kempen. Bei der zunehmenden Migration und Diversität sei es unerlässlich, die Lehrkräftebildung zu internationalisieren und pädagogische Fachkräfte aus dem Ausland für den Einsatz an deutschen Schulen zu gewinnen. Projektleiterin Dr. Anna Aleksandra Wojciechowicz fügt hinzu: „Damit möchte die Universität die Schulen in Brandenburg darin unterstützen, den Lehrkräftebedarf zu decken. Unsere Schulen brauchen viele kluge und kreative Lehrerinnen und Lehrer, die unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen mitbringen.“

Zu den jetzt geehrten Absolventinnen und Absolventen gehört die aus der Türkei stammende Mathematiklehrerin Kerziban Cimen, die bei der Abschlussfeier noch einmal die Besonderheit des Programms und die damit verbundenen Herausforderungen hervorhob: „Für junge Menschen mag ein Studium in einem fremden Land ein Abenteuer sein – voller neuer Chancen und Erlebnisse. Doch für uns, die wir eine neue Existenz aufbauen mussten, die mit Heimweh und der Sehnsucht nach unseren Liebsten kämpften, war es eine andere Reise“, sagte Kerziban Cimen in ihrer Rede. Sie nannte es eine „Reise des Überlebens, des Durchhaltens, des immer wieder Neuanfangens“ und dankte dem Team des RTP: „Ihr habt uns begleitet, uns gestützt und uns geholfen eine Brücke zu bauen, die wir alleine vielleicht nicht geschafft hätten. In allem, was wir künftig als Lehrkräfte tun, wird auch ein Teil von euch weiterleben. Jeder Schüler, den wir inspirieren, jedes Wissen, das wir weitergeben, trägt eure Handschrift“, so Kerziban Cimen, die sich an der Universität Potsdam auch für das Fach Wirtschaft Arbeit Technik (WAT) qualifizierte und inzwischen ein freiwilliges Schulpraktikum absolviert.

Der Weg zum Refugee Teacher

Auf dem Weg zur vollen Anerkennung als Lehrkraft stellt die Ergänzungsqualifizierung an der Universität Potsdam die erste von insgesamt drei aufeinander abgestimmten Stationen dar. Es folgt eine einjährige freiwillige schulpraktische Qualifizierung durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, das im dritten Schritt auch eine Eignungsprüfung oder einen Anpassungslehrgang durchführen wird. Die vollständige Anerkennung der Lehramtsqualifikation eröffnet den Absolventinnen und Absolventen eine langfristige Berufsperspektive und die Möglichkeit, als reguläre Lehrkraft an Schulen in Brandenburg zu arbeiten.

Adventskonzert für Toleranz und gegen Menschenfeindlichkeit

Musik am Internationalen Tag der Menschenrechte: Am Dienstag, dem 10. Dezember, laden die Brandenburgischen Sommerkonzerte unter dem Motto „Klangvolle Brücken – Weihnachten verbindet Welten“ zu einem Adventskonzert für Toleranz und gegen Menschenfeindlichkeit in die Potsdamer Erlöserkirche ein. Es treten unter anderem Chöre und Orchester der Erlöserkirche Potsdam, die preisgekrönte A-capella-Gruppe Art’n‘Voices aus Danzig, das Original Vintage Orchestra aus Prag, die Heimatsounds Potsdam, Cottbuser Jugend Musiziert-Preisträger, Beatbox-Weltmeister Daniel Mandolini, die ukrainische Musikgruppe Divostruny und Opernsängerin Sarah Heilman auf. Das Weihnachtskonzert der Brandenburgischen Sommerkonzerte wird mit 45.500 Euro vom Bündnis für Brandenburg, mit 15.000 Euro vom Kulturministerium sowie 4.500 Euro vom Finanzministerium gefördert.

Adventskonzert will Völkerverständigung und Weltoffenheit ins Bewusstsein rufen

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke: „Wir leben in Zeiten, die von Polarisierung und weltweiten Konflikten geprägt sind. Gleichzeitig spüren und erleben wir in der Adventszeit den Wert von Zusammenhalt und Solidarität ganz besonders. Ich freue mich deshalb, dass die Brandenburgischen Sommerkonzerte uns auch dieses Jahr mit den ‚Klangvollen Brücken‘ den besonderen Wert der Völkerverständigung und der Weltoffenheit ins Bewusstsein rufen. Dazu tragen an dem Abend auch die über 100 teilweise internationalen Künstlerinnen und Künstler bei. Die Landesregierung unterstützt dieses Konzert deshalb gerne.“

Kulturministerin Dr. Manja Schüle: „Musik verbindet Menschen – insbesondere in der Adventszeit, die uns Freude, Wärme und Zuversicht schenkt. Die Brandenburgischen Sommerkonzerte schenken uns nicht nur im Sommer, sondern auch bei ihrem internationalen Weihnachtskonzert klangvollen Genuss: Ich freue mich sehr, dass wir dank großartiger Künstlerinnen und Künstler aus Brandenburg, Berlin und Sachsen, Polen, Tschechien und der Ukraine sowie wunderbarer lokaler Chöre erneut in der Adventszeit ein Fest der Toleranz, Liebe und Gastfreundschaft feiern können. Ich danke den Sommerkonzerten für die Initiative sowie dem Toleranten Brandenburg, dem Bündnis für Brandenburg und allen Beteiligten. Weihnachten ist das Fest der Liebe – und: Weihnachten verbindet Welten!“

Hintergrund zum Adventskonzert

Die Brandenburgischen Sommerkonzerte sind das größte Musikfestival in Brandenburg und Berlin. Jährlich werden von Mai bis September rund 30 ‘Klassiker auf Landpartie‘ angeboten. Dabei treten Künstlerinnen und Künstler in Schlössern, Kirchen, Industrie- und Baudenkmälern auf. Die Brandenburgischen Sommerkonzerte sind Kooperationspartner des Toleranten Brandenburgs.

 

Weitere Informationen
Homepage der Brandenburgischen Sommerkonzerte