1 Jahr "Bündnis für Brandenburg"

1 Jahr „Bündnis für Brandenburg“: Integration weiter vorangebracht

Das „Bündnis für Brandenburg“ begeht sein einjähriges Jubiläum. Ministerpräsident Dietmar Woidke würdigte den Zusammenschluss von Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, der sich als Netzwerk für eine gute Integration bewährt habe. Ohne die vielen Mitstreiter sei diese Herausforderung nicht zu meistern. Mittlerweile haben sich 284 Persönlichkeiten als Unterstützer auf dieser Homepage registriert.

Integration kann nicht verordnet werden

„Integration passiert vor Ort und kann nicht von oben verordnet werden“, sagte der Ministerpräsident. Nachdrücklich dankte er vor allem den ehrenamtlichen Helfern in Brandenburg, die sich seit Monaten für Flüchtlinge einsetzen. Den Schutzsuchenden,  die in aller Regel ohne Hab und Gut nach Deutschland gekommen und hier fremd sind, werde damit ein neuer Start ermöglicht. Die Aktiven erhielten aus Mitteln der Koordinierungsstelle „Bündnis für Brandenburg“ Hilfe für ihre Arbeit. Die weitere Unterstützung der Ehrenamtler ist auch aus Sicht des Potsdamer Flüchtlingspfarrers Bernhard Fricke notwendig, damit sie sich nicht entmutigt zurückziehen, sondern bei der Stange bleiben.

Eines der wichtigsten Felder neben dem Spracherwerb ist die Integration in Ausbildung und Arbeit. Auf gute Erfahrungen kann der Geschäftsführer der Potsdamer Firma K+S Elektroservice GmbH, Matthias Kühnel, verweisen. Durch Vermittlung der Handwerkskammer, die zu den Erstunterzeichnern des Bündnisses gehörte, gab er dem Flüchtling Girmai Tekie aus Eritrea die Chance für eine Einstiegsqualifizierung. Ihr soll sich eine Ausbildung als Elektroniker anschließen. Das ist aus Sicht des Geschäftsführers eine gute Möglichkeit, dem wachsenden Fachkräftemangel zu begegnen.

Austausch und Ideen fördern

Außerdem wurden mit Hilfe des Bündnisses neue Netzwerke auf Landesebene, in Städten und Gemeinden geschaffen, um den Erfahrungsaustausch zu verbessern und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Landesregierung  förderte 160 ganz unterschiedliche Projekte, darunter Sprachkurse,  Wertevermittlung oder Tauschbörsen.  Gemeinsam mit Projektträgern wurden neue Ideen entwickelt, die in den nächsten Monaten verwirklicht werden sollen. Es entstand auch eine Vielzahl von Projekten, bei denen sich Geflüchtete selbst engagieren. Dafür steht beispielhaft der Syrer Fadi Sujaa, der mit anderen Schutzsuchenden den Verein „Mosaikstein“ für eine bessere Integration gründete.

1 Jahr "Bündnis für Brandenburg" (Pressekonferenz)

Die Landkreise und kreisfreien Städte beteiligen sich ebenfalls umfassend an der Integration der Geflüchteten. Die Landesregierung unterstützte sie dabei unter anderem mit jeweils 20.000 Euro für regionale und lokale Projekte. Die Mittel in Höhe von insgesamt rund 360.000 Euro wurden komplett abgerufen und flossen in rund 80 Vorhaben. Die Landrätin von Teltow-Fläming, Kornelia Wehlan, betonte, dass die Regionalbudgets hilfreich gewesen seien, um ehrenamtliche Mitstreiter zu unterstützen und Netzwerke noch enger zu knüpfen. Davon profitiere auch die einheimische Bevölkerung. Der Ministerpräsident sagte zu, sich für eine Fortführung dieser Förderung einzusetzen.

Auch die „Dialogforen“ sollen weitergehen. Bei diesen Treffen kommen alle Beteiligten zu Wort, neue Verbindungen und Kommunikationswege entstehen. In diesem Jahr gab es Foren zum Thema „Integration und Ehrenamt“. Noch geplant sind die Veranstaltungen „Integration durch Bildung gestalten“ (28.11.) sowie „Arbeit und Wirtschaft“ (12.12.). 2017 werden die Foren den Themen Wohnen, Religion und Kultur gewidmet.

„Mit dem Bündnis wurde viel vorangebracht, aber die Integration ist ein Marathon, deshalb sind wir gut beraten, noch besser zu werden“, sagte Woidke. Es gehe um den gesellschaftlichen Zusammenhalt.  Ängste in der Bevölkerung vor Veränderungen sollen ernst genommen werden, ohne Rechtspopulisten das Wort zu reden. Brandenburg sei ein tolerantes, weltoffenes Land, betonte der Ministerpräsident. Das müsse so bleiben, damit das Land auch wirtschaftlich weiter erfolgreich sein kann.

 

Weitere Informationen:
Pressemitteilung der Staatskanzlei

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