Richtfest Familienhaus 2 Eisenhüttenstadt

Richtfest für den Neubau des zweiten Familienhauses

Die Wohn- und Lebensbedingungen für Asylbewerber auf dem Gelände der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) in Eisenhüttenstadt werden sich weiter verbessern. Mit der Errichtung eines zweiten Hauses, in dem 219 Bewohner – vor allem Familien mit Kindern – untergebracht werden können, wird sich die Situation deutlich entspannen. Im Beisein der für die Landesliegenschaften zuständigen Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski wurde heute das Richtfest für den Neubau gefeiert.

Nachdem im Dezember des vergangenen Jahres das erste Familienhaus, gleichsam einer der ersten bundesweit errichteten Neubauten zur Unterbringung von Asylsuchenden in einer Erstaufnahmeeinrichtung, übergeben werden konnte, wird nunmehr spiegelbildlich das zweite Familienhaus gebaut.

Familienhaus bietet “menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten”

„Auch wenn sich in den zurückliegenden Monaten der Zustrom von Flüchtlingen deutlich reduziert hat, sehe ich nach wie vor und mehr denn je die Notwendigkeit der Schaffung von menschenwürdigen Unterbringungsmöglichkeiten, insbesondere für Familien und Müttern mit Kindern. Für sie wird dieses zweite Haus hier in Eisenhüttenstadt errichtet“, sagte Daniela Trochowski.

„Mit diesem Neubau“, so die Staatssekretärin in ihrem Grußwort, „wird erneut ein funktionales und auf die spezifischen Bedürfnisse seiner Bewohner ausgerichtetes Gebäude errichtet.“  Mit den Erfahrungen aus der bisherigen Nutzung des ersten Gebäudes könne die Ausstattung des Neubaus noch besser auf die künftigen Bewohner zugeschnitten werden. Dafür dankte sie vor allem dem Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen – seinem Technischen Geschäftsführer Norbert John und allen an dem Projekt beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Mein Dank gilt im gleichen Maße den Architekten und Ingenieuren, die mit der Planung und Umsetzung des Bauvorhabens betraut sind, aber auch allen Bauarbeitern und Handwerkern, die bisher zum erfolgreichen Gelingen des Projekts beigetragen haben“, sagte Daniela Trochowski.

Das Gebäude ist nahezu identisch mit dem ersten Familienhaus.  Es handelt sich ebenfalls um einen viergeschossigen Massivbau mit einem quadratischen Grundriss und einem Lichthof im Inneren. Die Gemeinschaftsräume – dazu zählen Freizeit- und Fernsehräume, Teeküchen, ein Fitnessraum und Kinderspielzimmer – gruppieren sich um diesen Lichthof, während sich die Wohnräume nach außen richten.

Die Landesregierung Brandenburg hatte sich im Oktober 2012 für den Erhalt und die Entwicklung der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) am Standort Eisenhüttenstadt ausgesprochen. In dem Entwurf einer Gesamtkonzeption zum Ausbau der Erstaufnahmeeinrichtung für die Jahre 2016 – 2018 hält das zuständige Fachressort, das Ministerium für Inneres und Kommunales, weiterhin an der dauerhaften Nutzung des Standortes in Eisenhüttenstadt fest.

Zeitgemäße Bedingungen im neuen Familienhaus

Frank Nürnberger, Leiter der Zentralen Ausländerbehörde: „Ich freue mich sehr, dass wir heute das Richtfest für unser zweites neues Familienhaus feiern können. Mit dem Neubau schaffen wir in unserer Erstaufnahmeeinrichtung ein weiteres Gebäude für Asyl suchende Familien, Frauen und Kinder mit zeitgemäßen Bedingungen. Die Wohnsituation der Flüchtlinge wird sich damit während ihres Aufenthaltes an unserem Standort wesentlich verbessern.“

Die Errichtung des zweiten Familienhauses mit geplanten Baukosten in Höhe von 6.200.000 Euro ist derzeit ein Schwerpunkt des Baugeschehens auf der Liegenschaft. In diesem und den kommenden Jahren werden die Arbeiten am Standort fortgeführt. Dabei geht es vor allem um die weitere Anpassung und Verbesserung der Gesamtinfrastruktur der Liegenschaft bezüglich der Straßen, Wege und Freianlagen, der Wärme- und Stromversorgung sowie der Außenbeleuchtung. Dafür sind gegenwärtig weitere 1.603.000 Euro vorgesehen.

Die Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt ist mit dem Ankunftszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die erste Anlaufstelle für Asylsuchende im Land Brandenburg. Mit der stark steigenden Zahl der Neuzugänge in den vergangenen Jahren ging auch der schrittweise Ausbau der Kapazitäten in Eisenhüttenstadt einher. Auf dem Gelände gab es einen erheblichen Modernisierungsrückstau, der im ersten Schritt mit dem Neubau des Familienhauses I und der Sanierung des sogenannten Männerhauses abgebaut werden konnte. Aktuell verfügt der ZABH-Standort Eisenhüttenstadt in der Poststraße über 1.085 Plätze. Davon sind derzeit rund 740 belegt. Weitere Plätze stehen in Eisenhüttenstadt in einem AWO-Wohnheim und am Standort Unterschleuse zur Verfügung.

Hintergrund

Die Zentrale Ausländerbehörde des Landes Brandenburg (ZABH) in Eisenhüttenstadt ist eine dem Ministerium des Innern und für Kommunales (MIK) nachgeordnete Behörde. Sie beherbergt auf ihrem Gelände neben der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) mit gegenwärtig 1.085 Unterbringungsplätzen auch eine Abschiebehafteinrichtung (AHE) sowie eine der zahlreichen bundesweiten Außenstellen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Darüber hinaus obliegt der ZABH die Betreuung und Versorgung der auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld eintreffenden und von der Bundespolizei vorerst an der Einreise gehinderten Asylsuchenden, über deren Antrag im Flughafenasylverfahren geprüft und entschieden wird.

Nach dem Entwurf Gesamtkonzeption zum Ausbau der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Brandenburg für die Jahre 2016-2018 vom 24. Februar 2016 plant das MIK auch weiterhin die dauerhafte Nutzung des Standortes in Eisenhüttenstadt, als zentralen Standort der Erstaufnahme im Land Brandenburg, mit einer Obergrenze von maximal 2.700 Plätzen.

 

Wesentliche Daten der Baumaßnahme

Nutzfläche: 1.853 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche: 3.141 Quadratmeter
Bauzeit: von Februar 2016 bis Dezember 2017
Baukosten: 6,2 Millionen Euro
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