Vortrag
Kaum eine gesellschaftliche Debatte im Kontext von Migration und Interkulturalität, die nicht die Geschlechterfrage als Gradmesser gelungener Integration aufwirft. Dabei wird die vermeintliche Frauenfeindlichkeit des Islam als Argument in Stellung gebracht, um Abschottung gegenüber Migration und Islam zu rechtfertigen. Verdächtig oft scheinen dabei diejenigen vor Sexismus „der Anderen“ zu warnen, die gleichzeitig den „Genderwahnsinn“ der Mehrheitsgesellschaft anprangern. Die Realität ist komplex – ebenso wenig wie es „den Islam“ gibt, kann von einheitlichen islamischen Geschlechterbildern die Rede sein. Mit der Sozialwissenschaftlerin Prof. Amir-Moazami sprechen wir über die Verbindung von Sexismus und Rassismus in der Konstruktion eines frauenfeindlichen Islam. Welche Funktionen haben Bilder eines frauenfeindlichen Islam und wie können sie entkräftet werden? Welche aktuellen Debatten um Frauen- und Männerbilder sowie Geschlechterrollen werden in islamischen Gemeinschaften geführt? Zusätzlich sprechen wir mit Johara Bellali und Roberta Chimera über ihr transmediales Projekt „Rights under the veil – Frauenrechte unter dem Schleier“. Sie zeigen, dass islamischer Feminismus kein Widerspruch in sich und ebenso vielfältig und lebendig ist wie die unterschiedlichen Lebensrealitäten vieler muslimischen Frauen in Deutschland und weltweit. Wie kann eine größere Sichtbarkeit für deren Positionen hergestellt und unterstützt werden?
Prof. Schirin Amir-Moazami, leitet den Profilbereich Islam in Europa am Institut für Islamwissenschaft der FU Berlin. Zu Ihren Forschungsschwerpunkten gehörten Religionspolitiken in Europa und Geschlechterfragen und islamische Bewegungen in Europa.
Johara Bellali und Roberta Chimera sind Initiatorinnen der Initiative „Rights under the veil – Frauenrechte unter dem Schleier“
Veranstaltungsdatum:
Dienstag, 5. Dezember 2017, 18 Uhr
Veranstaltungsort:
Frauenzentrum, Thiemstr. 55, 03050 Cottbus
Eintritt:
kostenfrei
Anmeldung:
erforderlich
Kontakt und Informationen:
Simone Klee/Birte Kaspers, klee@boell-brandenburg.de /kaspers@boell-brandenburg.de
Telefon:
(0331) 200 578 16
Veranstalter:
Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg
E-Mail:
anmeldung@boell-brandenburg.de
Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Projektes CUCHA – Cultural Challenges – Fairness und Verantwortung für unsere Kommunen”. Sie findet in Kooperation mit der Stadt Cottbus statt und wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.