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Thomas Kralinski, Chef der Staatskanzlei (Foto: brandenburg.de)

Kreise und kreisfreie Städte unterstützen Geflüchtete – 360.000 Euro aus Regionalbudgets

Landkreise und kreisfreie Städte können auch in diesem Jahr die Regionalbudgets zur Integration Geflüchteter in Anspruch nehmen. Wie der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, am Sonntag in Potsdam mitteilte, gewährt das „Bündnis für Brandenburg“ auf Antrag jeweils Mittel in Höhe von 20.000 Euro – insgesamt 360.000 Euro.

Landkreise und kreisfreien Städte sowie Kommunen beteiligen sich umfassend an der Integration der Flüchtlinge. Die Landesregierung unterstützt sie, „damit regionale und lokale Projekte angeschoben werden können“, so Kralinski. Denkbar seien auch gemeinsame Veranstaltungen und Veröffentlichungen unter dem Dach des „Bündnis für Brandenburg“.

Thomas Kralinski: „Mit den Regionalbudgets können viele eher kleine, aber dennoch sehr wirkungsvolle Projekte gefördert werden. Letztes Jahr hatten die Landkreise und kreisfreien Städte die 360.000 Euro vollständig abgerufen. Rund 80 vielfältige Projekte, Veranstaltungen und Modellvorhaben wurden damit in den Kommunen unterstützt.“

Aufruf zur Beantragung von Mitteln aus den Regionalbudgets

Der Staatssekretär ruft Landkreise und kreisfreie Städte auf, zur Beantragung von Mitteln aus den Regionalbudgets bis zum 31. März einen kurzen förmlichen Antrag einzureichen, falls möglich schon unter Benennung einiger Projekte.

Kralinski: „Im ganzen Land engagieren sich Menschen ehrenamtlich und leisten tagtäglich viel für die Integration von Geflüchteten in unsere Gesellschaft. Sie helfen dabei, dass sich Flüchtlinge und Einheimische näher kennen lernen und sich miteinander austauschen. Die Landkreise und kreisfreien Städte sind wichtige Träger dieser Entwicklung. Sie schaffen Strukturen und bieten Beratung an. Das Land unterstützt dieses Engagement weiterhin.“

Alle Infos zur Beantragung auf unserer Service-Seite.

Terminhinweise

Integration Geflüchteter und Kampf gegen Extremismus bleiben Schwerpunktaufgaben

Die Landesregierung will auch in diesem Jahr mit dem Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ und dem „Bündnis für Brandenburg“ konsequent die Zivilgesellschaft stärken. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, stellte dazu heute im Kabinett das Jahresprogramm der Koordinierungsstelle vor. Kralinski: „Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und rechter Demagogie sowie der Einsatz für die Integration Geflüchteter bleiben wichtige Schwerpunkte unserer Arbeit. Es sind zwei Seiten einer Medaille“.

Kralinski: „Die Erfahrung des vergangenes Jahres zeigt eindeutig, dass wir mit der Gründung des „Bündnis für Brandenburg“ goldrichtig lagen und sich dessen Arbeit mit der des „Toleranten Brandenburg“ ideal ergänzt. Beides stärkt die Demokratie in unserem Land.“

Die Jahresplanung des „Toleranten Brandenburg“ sieht unter anderem ein Konzept gegen Fremdenhass im Netz vor. Das „Bündnis für Brandenburg“ plant  weitere Dialogforen und wird erneut Integrations-Projekte fördern.

Das „Bündnis für Brandenburg“ sieht Dialogforen zu Themen wie Religion und Kultur, Wohnen und Mobilität sowie Ehrenamt vor. Zum zweijährigen Bestehen soll gegen Jahresende eine Bilanzveranstaltung die Ergebnisse der Dialogforen zusammenführen.

Geförderte Projekte

Dem Bündnis für Brandenburg stehen dafür 790.000 Euro zur Verfügung. Davon wurden 260.000 Euro an das Kultur-, an das Sozial- und an das Bildungsministerium übertragen. Bislang sind 13 Projekte für eine Förderung vorgesehen. Das Bündnis unterstützt lokale und regionale Netzwerke und modellhafte Projekte, die die gesellschaftliche Teilhabe sowie die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeitsmarkt verbessern.

Bei den geförderten Modellprojekten handelt es sich unter anderem um „Brandenburg zeigt Herz“ der Arbeiterwohlfahrt, das Netzwerk „Leben in der Prignitz“, das „Interkulturelle Begegnungscafé Nauen“ des Humanistischen Freidenkerbundes Havelland und die Trauma-Beratung für Flüchtlinge im Landkreis Märkisch Oderland.

    • Für das Projekt „Brandenburg zeigt Herz“ wurden mehr als 21.100 Euro bewilligt. Es informiert über Fluchtgründe und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Belange und auf die Lebenssituation geflüchteter Menschen im Land.
    • Das Netzwerk „Leben in der Prignitz“ – Netzwerkkoordination zur Integration und Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen mit Fluchtgeschichten – erhält knapp 33.500 Euro. Flüchtlinge sollen die Möglichkeit bekommen, sich in ihre neue Umgebung einzubringen.
    • 23.000 Euro sind für das Projekt „Interkulturelles Begegnungscafé Nauen“ bestimmt. Das Bürgercafé soll Ausgrenzung verhindern, Toleranz bestärken und Offenheit erzeugen.
    • Das Modellprojekt einer Trauma-Beratungsstelle für Flüchtlinge in den Gemeinschaftsunterkünften und für Kindergärten und Schulen mit Flüchtlingskindern bekommt mehr als 65.600 Euro zugewiesen.

Im Vorjahr sind rund 160 Maßnahmen von freien Trägern unterstützt worden. Auch die Landkreise und kreisfreien Städte beteiligen sich umfassend an der Integration der Geflüchteten. Die Landesregierung unterstützte sie dabei 2016 unter anderem mit jeweils 20.000 Euro für regionale und lokale Projekte. Alle Landkreise und kreisfreien Städte haben die insgesamt gut 360.000 Euro abgerufen und damit rund 80 Projekte, Veranstaltungen und Modellvorhaben in den Kommunen finanziert.

Auch in diesem Jahr werden die Landkreise und kreisfreien Städten wieder auf die Regionalbudgets zurückgreifen können.

Advent der Begegnung

„Advent der Begegnung“: Zeichen für Mitmenschlichkeit und Versöhnung

Staatskanzleichef Thomas Kralinski hat den 2. „Advent der Begegnung“ in der Jüterboger Kirchengemeinde St. Nicolai als „Mut machendes Beispiel von Mitmenschlichkeit und Versöhnung“ bezeichnet. Kralinski überbrachte bei einem Besuch der Aktion die Grüße von Ministerpräsident Dietmar Woidke, der die Schirmherrschaft übernommen hatte.

Zeichen setzen, Mut machen

Staatssekretär Kralinski: „Der Advent ist für Christen und Nichtchristen eine Zeit der Besinnung und des Aufeinanderzugehens. Die gemeinsame Aktion der evangelischen Kirche, der Jüterboger Flüchtlingshilfe und des Vereins „Jute Bürger“ setzt ein Zeichen und macht Mut. Ich freue mich, dass heute viele Einheimische und Flüchtlinge bei Adventsbasar, Verschenke-Markt oder beim Betrachten von Krippenfiguren aus aller Welt miteinander ins Gespräch kommen können. Der „Advent der Begegnung“ ist eine wunderbare Möglichkeit, Vorurteile und Ängste abzubauen und sich besser kennen zu lernen.

Der „Advent der Begegnung“ war im Vorjahr als direkte Antwort der Jüterboger Zivilgesellschaft auf einen Brandanschlag auf das evangelische Jugendzentrum der Stadt organisiert worden. Die zweite Auflage in diesem Jahr versteht sich auch als Reaktion auf den neuerlichen Anschlag auf ein Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vom Oktober.

Die Veranstaltung wurde vom Netzwerk „Tolerantes Brandenburg“ mit 1.100 EUR gefördert.

Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat

Brandenburg begrüßt Gründung von „Allianz für Weltoffenheit und Demokratie“

Der Leiter der Koordinierungsstelle des „Bündnis für Brandenburg“, Staatssekretär Thomas Kralinski, hat die Gründung eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses für Weltoffenheit und Toleranz unter Einschluss von Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften und Arbeitgebern begrüßt.

Vereinte Kräfte

Kralinski erklärte dazu heute in Potsdam: „Gerade in Krisenzeiten ist es ein wichtiges und richtiges Signal, dass sich die Zivilgesellschaft mit vereinten Kräften für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Deutschland und Europa engagiert und zusammenschließt. Das ‚Bündnis für Brandenburg‘ unterstützt diese neu gegründete Initiative.“

Der Staatssekretär weiter: „Nur gemeinsam kann es gelingen, schutzsuchende Menschen in unsere Gesellschaft einzugliedern und ihnen Perspektiven zu bieten. Jetzt kommt es auf Gemeinsinn und Zusammenhalt an – und darum geht uns auch in Brandenburg mit unserem Bündnis, das in der Zivilgesellschaft bereits breite Unterstützung gefunden hat. Miteinander müssen wir dafür sorgen, dass Deutschland ein weltoffenes Land bleibt.“

Kralinski kündigte an, dass das „Bündnis für Brandenburg“ unverzüglich Kontakt zur „Allianz für Weltoffenheit und Demokratie“ aufnehmen werde, um Möglichkeiten der Kooperation auszuloten.

Aufruf vorgestellt

Die „Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat“ hat heute ihren Aufruf „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ in Berlin vorgestellt. Zusammengefunden haben sich Vertreter von zehn gesellschaftlichen Verbänden aus Religion, Arbeitswelt, Wohlfahrt, Sport und Kultur: Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), katholische Deutsche Bischofskonferenz, Koordinationsrat der Muslime, Zentralrat der Juden, Deutscher Gewerkschaftsbund, Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Kulturrat, Olympischer Sportbund und Naturschutzring.

 

Weitere Informationen:
Webseite der „Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat“