Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Geflüchteten (Foto: sunnivalode97/pixabay.com)

Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Geflüchteten

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gibt bekannt, dass das Förderprogramm “Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Geflüchteten im Land Brandenburg” zum dritten Mal in Folge aufgelegt werden kann.

Fortsetzung des erfolgreichen Förderprogramms “Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Geflüchteten”

Dank der Unterstützung durch die Staatskanzlei und das “Bündnis für Brandenburg” stehen auch für 2018 insgesamt bis zu 300.000 Euro zur Verfügung. Die Fortsetzung des Programms orientiert sich an den positiven Erfahrungen und Ergebnissen der Vorgängerprogramme 2016 und 2017.

Die in diesem Zeitraum umgesetzten Projekte konnten durch ihre vielfältigen kulturellen Angebote und der dadurch erzielten Flächenwirkung in das Land bereits einen hohen Integrationsbeitrag leisten. An diese Erfolgsgeschichte gilt es auch im kommenden Jahr anzuknüpfen.

Strukturelle Integration

Ein besonderer Fokus in 2018 soll auf einer möglichst strukturellen Integration von Geflüchteten und Migranten liegen, um somit gleichberechtigte gesellschaftliche Chancen ermöglichen zu können. Dabei sollen insbesondere Projekte von kulturellen Einrichtungen und Künstlern sowie Migrantenverbänden Beachtung finden, die auf eine intensive Zusammenarbeit mit der migrantischen Gesellschaft abzielen. Vorhaben, die einen Einblick in die Berufswelt von Kulturschaffenden bieten und Interesse an kulturrelevante Ausbildungen bzw. Berufe wecken, bilden einen besonderen Förderschwerpunkt.

Die Ausschreibung für das Förderprogramm 2018 startet bereits im September, um möglichst das gesamte Jahr 2018 als Projektdurchführungszeitraum einbeziehen zu können. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2017.

Nähere Informationen zu den Förderzielen und Förderungsgrundsätzen des Programms sind am Ende dieses Artikels verlinkt.

 

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Förderziele und Förderungsgrundsätze der MWFK-Förderung

Malteser Migrationsbericht: Fakten statt Stimmungslage (Foto: malteser.de)

Malteser Migrationsbericht: Fakten statt Stimmungslage

Die Malteser in Deutschland haben am 27. September in Berlin in der Bundespressekonferenz erstmalig einen Bericht zu Zuwanderung, Flucht und Integration in Deutschland vorgestellt. Mit dem Anspruch „Fakten statt Stimmungslage“ tragen die Malteser mit einem wissenschaftlich fundierten Bericht zur Versachlichung der Diskussion rund um das Thema Migration bei.

Fakten statt Stimmungslage – Historische Entwicklungen, aktuelle Herausforderungen

„Der Bericht soll als Impulsgeber für eine objektive, faktenbasierte Meinungsbildung dienen und die weitere politische und öffentliche Debatte unterstützen“, so Karl Prinz zu Löwenstein, Beauftragter für den Malteser Migrationsbericht. Der Bericht werde bewusst im Hinblick auf die politischen Weichenstellungen für die neue Legislaturperiode des Bundestags jetzt veröffentlicht.

Der Bericht stellt dar, dass Migration immer schon eine Tatsache in der historischen Entwicklung Deutschlands war und bleiben wird. Das Thema wird aus ethisch-christlicher Perspektive beleuchtet und in den verfassungs- und völkerrechtlichen Kontext gestellt. Darüber hinaus arbeitet der Bericht aktuelle Herausforderungen auf, wie zum Beispiel die Auswirkungen auf die Staatsfinanzen, den Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität und die Teilhabe am Arbeitsmarkt als Schlüssel zum Integrationserfolg.

Der wissenschaftliche Teil des „Malteser Migrationsbericht – Fakten statt Stimmungslage“ wurde federführend von Professor Dr. Lars P. Feld erstellt, Direktor des Walter Eucken Instituts in Freiburg und Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Zudem sind Projektberichte und Expertenbeiträge enthalten, u.a. von Professor Marcel Fratzscher, Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), und Sebastian Fiedler, stellv. Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK).

„Der Malteser Migrationsbericht zeigt auf, wo die entscheidenden Aufgaben für die Integration liegen. Vor allem der Arbeitsmarkt ist der Schlüssel zum Erfolg. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass Asylsuchende ebenso wie potentielle Arbeitgeber schnell Rechtssicherheit für die Einstellung erhalten“, so Professor Lars Feld.

Die Malteser sind überzeugt, dass das Thema Migration eine gesellschaftliche Herausforderung bleibt. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen langjährigen praktischen Erfahrung beabsichtigen sie, mit wissenschaftlicher Unterstützung in Zukunft mit weiteren sachlichen Berichten zur Debatte beizutragen.

Hintergrund

Die Malteser in Deutschland sind eine katholische Hilfsorganisation und Träger von Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens unter dem Schirm der Deutschen Assoziation des Souveränen Malteserordens. In Deutschland engagieren sich 51.000 Malteser ehrenamtlich für Menschen in Not – unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Mit über 31.000 hauptamtlichen Mitarbeitern sind die Malteser zugleich einer der großen Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialwesen. Die Flüchtlingshilfe ist seit mehreren Jahrzehnten eine wesentliche Aufgabe der Malteser. Weltweit verantwortet der im 11. Jahrhundert gegründete Malteserorden in über 120 Ländern Projekte und Aktivitäten zur Unterstützung von Notleidenden und Hilfsbedürftigen. Neben verschiedenen humanitären Aktivitäten, ist der Orden derzeit international in der Flüchtlingshilfe aktiv, insbesondere in Syrien, im Libanon, in der Türkei und im Nordirak.

Das Walter Eucken Institut ist Kompetenzzentrum für ordnungspolitische und ordnungsökonomische Grundlagenforschung und steht in der Tradition der Freiburger Schule. Zweck der Einrichtung ist es, diese Untersuchungen auf die praktische Umsetzung der Wettbewerbsordnung auszurichten und ordnungspolitisches Denken in die öffentliche Diskussion einzubringen. Durch die systematische Verbindung der Freiburger Schule mit der evolutorischen Ordnungsökonomik Friedrich A. von Hayeks und der modernen Konstitutionenökonomik James M. Buchanans weist das Walter Eucken Institut Lösungswege für aktuelle tagespolitische Fragen sowie zur nachhaltigen Gestaltung der Sozialen Marktwirtschaft auf. Das Walter Eucken Institut ist in der ökonomischen Politikberatung ebenso etabliert wie in der Grundlagenforschung. In drei Forschungsbereichen arbeiten die Mitarbeiter des Instituts zu Themen der Mikroökonomik, insbesondere der Arbeitsmarkt- und Verhaltensökonomik, der Makroökonomik und Finanzwissenschaft sowie der Geschichte des ökonomischen Denkens.

Quelle: malteser.de

 

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Der Malteser-Bericht zum Download im PDF-Format

Förderprogramme für Integration (Foto: dpa/Julian Stratenschulte)

Neue Fördermöglichkeiten durch das MASGF

Hinweis in eigener Sache

Im Info-Bereich über Fördermöglichkeiten sind auf dieser Webseite zwei neue Angebote des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF) ergänzt worden:

  • Zuwendungen des MASGF für Maßnahmen zur Verbesserung der Aufnahme- und Integrationsbedingungen für geflüchtete Menschen (insbesondere zur Unterstützung der sozialen Arbeit)
  • Aufruf des MASGF zur Einreichung von Konzepten für die Förderung eines praxisbegleitenden Fachzentrums „Soziale Arbeit im Feld Zuwanderung und Integration“

Die Anträge und Konzepte können bis zum 16. Oktober 2017 eingereicht werden.

 

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Fördermöglichkeiten durch das MASGF

Erste Absolventen im Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrer (Foto: Karla Fritz)

Erste Absolventen im Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrer

Vor anderthalb Jahren startete die Universität Potsdam ein einzigartiges Programm zur Qualifizierung geflüchteter Lehrkräfte für das deutsche Schulsystem, das bundesweit für Aufsehen sorgte: Mehr als 80 Frauen und Männer nehmen inzwischen daran teil. Die ersten 28 Absolventinnen und Absolventen haben das Programm mittlerweile abgeschlossen und wurden in feierlichem Rahmen verabschiedet. Anlass für die Politik und den Präsidenten der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D., die Zertifikate zu überreichen. An der Abschlussfeier nahmen Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch und die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, teil.

Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrer ermöglicht Rückkehr in den Beruf

Nach Monaten des intensiven Sprachtrainings und des pädagogischen Erfahrungsaustauschs werden die vor Krieg und Verfolgung geflohenen Lehrerinnen und Lehrer zum Oktober in ihren Beruf zurückkehren. Im Unterricht sollen sie bei der Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher mitwirken und als wichtige Brückenbauer fungieren. „Die in unserem Programm weitergebildeten Lehrerinnen und Lehrer werden in den Schulen zunächst als zusätzliche Kräfte eingesetzt, und ich bin mir sicher, sie werden ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihr hohes Engagement dort als wichtige Brückenbauer einbringen. Ihre besondere Stärke ist, dass sie durch ihre Herkunft und Erfahrungen zwischen den in Deutschland neu angekommenen Schülern und den deutschen Schulen vermitteln können“, sagte die Potsdamer Bildungswissenschaftlerin Prof. Dr. Miriam Vock, die das Qualifizierungsprogramm initiiert hat.

„Es freut mich außerordentlich, dass das Projekt, mit dem wir als Universität Neuland betreten haben und das eine große Herausforderung für alle Beteiligten darstellt, nun mit den ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu so einem tollen Abschluss kommt. Dass die geflüchteten Lehrkräfte nun wieder in Schulen arbeiten können, ist nicht nur für sie ganz persönlich, sondern auch für das Land Brandenburg eine sehr gute Entwicklung“, resümierte der Projektleiter und Vizepräsident für Lehre und Studium der Universität Potsdam, Prof. Dr. Andreas Musil.

Bundesweit einmaliges Qualifizierungsprogramm ein Erfolgskonzept

Bildungsminister Günter Baaske hatte bereits im Vorfeld gesagt: „Ich bin froh, dass wir 28 Lehrerinnen und Lehrern eine neue berufliche Perspektive bieten können.“ Zahlreiche Schulen in Brandenburg erklärten von Beginn an ihre Bereitschaft, den größtenteils aus Syrien stammenden Lehrkräften Einblicke in die Unterrichtspraxis zu ermöglichen. So konnten frühzeitig Kontakte geknüpft und eine passgenaue Anstellung vorbereitet werden.

Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch würdigte das bundesweit einmalige Qualifizierungsprogramm als Erfolgskonzept: „Die große Resonanz und die ersten erfolgreichen Absolventen zeigen, dass es für solche innovativen Programme einen erheblichen Bedarf gibt. Wir unterstützen die Hochschulen im Land in diesem Jahr mit 1,2 Millionen Euro, um studieninteressierten Flüchtlingen den Einstieg in das Hochschulsystem zu ermöglichen – sei es zur Vorbereitung, Aufnahme oder Fortsetzung eines Studiums. Dabei geht es nicht um die Bevorzugung bestimmter Gruppen, sondern darum, fluchtbedingte Nachteile auszugleichen. Mit diesem Engagement setzen wir gemeinsam mit den Hochschulen ein wichtiges Zeichen der Offenheit und Solidarität: Studieninteressierte Flüchtlinge sind uns willkommen. Dieses Zeichen ist gerade heute, angesichts des massiven Schürens von Populismus, Nationalismus und Hass, wichtiger denn je.“

Quelle: Universität Potsdam

 

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Mehr zum “Refugee Teachers Program”

Bundesinitiative "Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften" (Foto: bmfsfj.de)

Bundesinitiative “Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften” gestärkt

Die Bundesinitiative “Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften” entwickelt Mindeststandards zum Schutz besonders schutzbedürftiger Gruppen. Im Rahmen eines großen Netzwerktreffens aller Partner haben Bundesfamilienministerin Katarina Barley und die für Deutschland zuständige UNICEF-Koordinatorin Kirsten Di Martino neue Partner der Initiative begrüßen können.

Bundesinitiative “Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften” mit mittlerweile 37 Partnern

Die Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ wurde gemeinsam vom BMFSFJ und UNICEF im Frühjahr 2016 ins Leben gerufen. Mit 16 Partnern entwickelte die Bundesinitiative Mindeststandards zum Schutz von besonders schutzbedürftigen Personengruppen, zu denen insbesondere Kinder, Jugendliche, Frauen, LSBTIQ-Geflohene sowie Menschen mit Behinderungen zählen. Die Mindeststandards erstrecken sich vor allem auf die Bereiche Personal, strukturelle und bauliche Voraussetzungen, Prävention von und Umgang mit Gewalt- und Gefährdungssituationen sowie dem Monitoring der erzielten Fortschritte.

Mittlerweile ist die Bundesinitiative auf 37 national wie international tätige Verbände und Organisationen angewachsen. Alle eint das Ziel, den Gewaltschutz in den Unterkünften kontinuierlich zu verbessern und in einem nächsten Schritt die Teilhabe und Integration von geflüchteten Menschen in der Gesellschaft zu unterstützen.

Bundesfamilienministerin Katarina Barley: „In weniger als einem Jahr ist es uns gelungen, den Schutz von tausenden Geflüchteten, darunter insbesondere Kindern und Frauen, deutlich zu verbessern. Dies war nur durch die Entwicklung von Schutzstandards und dem Einsatz von Gewaltschutzkoordinatorinnen und -koordinatoren in Flüchtlingsunterkünften möglich.“

100 Unterkünfte mit Schutzkonzept bis Ende des Jahres

Bis Ende dieses Jahres werden in rund 100 Unterkünften entsprechende Schutzkonzepte eingeführt sein. Die Stellen der Gewaltschutzkoordinatoren werden vom Bundesfamilienministerium finanziert. UNICEF schult die Koordinatoren sowie Einrichtungsleitungen und unterstützt sie beim Erstellen und Weiterentwickeln eigener, auf die jeweilige Unterkunft zugeschnittener Schutzkonzepte.

„Kinder und andere besonders gefährdete Personengruppen brauchen in Flüchtlingsunterkünften weiterhin dringend Schutz und starke Fürsprecher“, sagt Kirsten Di Martino, Country Coordinator, Refugee and Migrant Response – Germany, UNICEF. “Deshalb freue ich mich sehr, dass unsere gemeinsame Initiative weitere Partner dazugewinnen konnte, die sich mit uns für den Schutz und die Rechte von geflüchteten Menschen in Deutschland einsetzen.“

Bereits Ende Juni wurde die zweite Auflage der Mindeststandards veröffentlicht. In diese flossen die Rückmeldungen von Bewohnerinnen und Bewohnern von Flüchtlingsunterkünften sowie Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Behörden sowie Verantwortlichen in der Flüchtlingshilfe ein. Als Konsequenz aus diesen Konsultationen enthält die Neufassung zusätzliche Kapiteln zur Umsetzung der Mindeststandards für LSBTIQ-Geflüchtete sowie für geflüchtete Menschen mit Behinderungen. Hinzu kommen beispielsweise auch überarbeitete Leitlinien zum Monitoring und der Datenerfassung in Flüchtlingsunterkünften. Insgesamt waren mehr als 30 Organisationen und 138 geflüchtete Menschen an der Überarbeitung beteiligt.

Aktuelle Fassung zum Download

Die zweite Auflage der „Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ steht kostenlos zum Download bereit. Für die Umsetzung baulicher Schutzmaßnahmen in Flüchtlingsunterkünften können Kommunen vergünstigte Investitionskredite bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen.

 

Weitere Informationen
“Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften” in 2. Auflage
Sonderförderung der KfW für bauliche Schutzmaßnahmen
Allgemeine Informationen zur Bundesinitiative und ihren Partnern

Interkultureller Familiengesundheitstag in Potsdam

Interkultureller Familiengesundheitstag für Flüchtlinge

Viele Flüchtlinge haben Fragen zu ihrer Gesundheit und den Möglichkeiten der Verbesserung. Für sie jedoch ist der Zugang zur Vorsorge und Behandlung oft eingeschränkt. Erschwerend kommen sprachliche, religiöse und kulturelle Barrieren hinzu. Die AIDS-Hilfe Potsdam, profamilia Potsdam, das Fachbereich Soziales und Gesundheit der Landeshauptstadt Potsdam, der Migrantenbeirat der Landeshauptstadt Potsdam, ISA e.V. (FaZIT) und der Internationaler Bund gGmbH (Projekt „focus“) laden daher zum 1. Interkulturellen Familiengesundheitstag für Flüchtlinge ein.

Interkultureller Familiengesundheitstag bietet niedrigschwelligen Zugang

Im Rahmen der Potsdamer Interkulturellen Wochen erhalten Flüchtlinge aus Potsdam und Umgebung niedrigschwellig Zugang zur verschiedenen Gesundheitsinformationen. Regionalen Einrichtungen und Beratungsstellen des Gesundheitsbereiches stellen ihre Angebote vor.

In der Zeit von 13:00 bis 18:00 Uhr werden am Montag, dem 09.10.2017, neben einem „Markt der Möglichkeiten“ zwei verschiedene Workshops stattfinden. Die Workshops werden geschlechtsspezifisch durchgeführt und sprechen die allgemeine Gesundheit an. Sie werden von Referentinnen und Referenten aus interkulturellen und gesundheitlichen Bereichen geleitet.

Für männliche Flüchtlinge richtet sich das Augenmerk auf dem Schutz der Familie: Erste Hilfe, Vatersein in Deutschland, übertragbare Infektionen, medizinisches System in Deutschland für Flüchtlinge usw. Hauptthemen für die Frauen sind: der Körper der Frau, Stärkung der Rolle als Mütter, eigene Gesundheit und Selbstfürsorge, Schutz der Kinder.

Übersetzungen in fünf Sprachen

Die Workshops und auch der Markt werden in Farsi, Arabisch, Englisch, Französisch und Russisch übersetzt. Kinder werden sich während der Workshops mit vielen unterhaltsamen Aktivitäten beschäftigen können. Und natürlich ist auch für Verpflegung gesorgt.

 

Weitere Informationen
Einladungsflyer im PDF-Format

Deine Stimme zählt: Hörbar tolerant reloaded

Deine Stimme zählt: Hörbar tolerant reloaded

Bildungsminister Günter Baaske hat gestern die Release-Party für das CD-Projekt „Hörbar tolerant reloaded“ vor dem Brandenburger Tor in Potsdam eröffnet. Auf der neu veröffentlichten CD befinden sich 12 Lieder von Künstlerinnen und Künstlern, die bei einem landesweiten Wettbewerb ausgewählt wurden.

Motto: Deine Stimme zählt

Im Mai dieses Jahres starteten das „Bündnis für Brandenburg“ und die „Kreuzberger Musikalische Aktion“ einen Aufruf für einen Songcontest unter dem Motto „Deine Stimme zählt: Musik für Vielfalt und Toleranz in Brandenburg“. Mitmachen konnten Brandenburger und Berliner Solisten, Bands, Chöre, und alle, die Spaß an der Musik haben und einen Beitrag gegen Nationalismus und Diskriminierung sowie gegen die Verbreitung nationalistischer, völkischer Hetze und rechte Akteure leisten wollten. Ziel war es, die Stimmen für Miteinander und Zusammenhalt, Solidarität, Demokratie und Toleranz zu erheben. Der Song Contest steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dietmar Woidke.

Mit Jetzt kommt Fargo, Cross, Meine, Mio und ESTAbien präsentierten gleich fünf auf der CD vertretene Bands ihre musikalischen Beiträge live auf der Release-Party.

Gewinnersongs

Wer nicht die Gelegenheit hatte, eine der kostenlosen CDs zu erhalten, die beim Konzert verteilt wurden, kann die zwölf Titel einfach auf der Webseite des Vereins “Kreuzberger Musikalische Aktion” herunterladen – natürlich ebenfalls kostenfrei.

Minister Baaske fand das Projekt sehr gelungen und lobte: „Musik bewegt, Musik verbindet, Musik ist eine Sprache, die jeder versteht. Die Künstlerinnen und Künstler werben mit ihren Mitteln nachdrücklich für Menschlichkeit und Toleranz, für Miteinander und Zusammenhalt.“

 

Weitere Informationen
Webseite des Vereins “Kreuzberger Musikalische Aktion”
Direkter Download-Link zu den zwölf Titeln des Wettbewerbs “Hörbar tolerant reloaded”

Erzählcafé der Flüchtlingshilfe Babelsberg (Foto: Flüchtlingshilfe Babelsberg)

Erzählcafé für Geflüchtete und Potsdamer

Jeden Donnerstag zwischen 17 und 19 Uhr findet in Potsdam in den Räumlichkeiten der Flüchtlingsunterkunft am Brauhausberg ein sogenanntes Erzählcafé statt.

Erzählcafé – Deutschlernen in lockerer Atmosphäre

Neben der Chance für Geflüchtete, ihre neu erworbenen Deutschkenntnisse anzuwenden und zu verbessern, schafft es die Möglichkeit, Integration in einem entspannten Umfeld bei einer Tasse Kaffee oder Tee voranzutreiben. Die lockere Atmosphäre hilft den Geflüchteten, die Angst vor der neuen Sprache abzulegen – und so passiert es nicht selten, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in lebhafte Diskussionen verstricken. Es wird viel gelacht, gespielt oder einfach über die Pläne am Wochenende geplaudert.

Außerdem werden im Erzählcafé gern Hausaufgaben erledigt und allgemeine Fragen zum Deutsch-Lernen geklärt.

Wer dabei helfen möchte, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft am Brauhausberg, ihre Deutschhkenntnisse anwenden können, ist herzlich eingeladen. Die Organisatorinnen und Organisatoren freuen sich über neue Engagierte und Interessierte. Die Einladung gilt für Erwachsene genau wie für Kinder.

Kontaktmöglichkeiten für Interessierte

Wer Lust bekommen hat, mit den Neu-Potsdamern aus Somalia, Kenia, Afghanistan, Syrien und anderen Ländern ins Gespräch zu kommen, nimmt am besten vorab Kontakt mit der Flüchtlingshilfe Babelsberg auf. Das geht zum Beispiel über die E-Mail-Adresse netzwerk@fluechtlingshilfe-babelsberg.de oder über die Facebook-Seite des Erzählcafés.

 

Weitere Informationen
Facebook-Seite “Tea & Talk am Brauhausberg” der Flüchtlingshilfe Babelsberg

Flüchtlingsschiffprojekt "Mit Sicherheit gut ankommen" (Foto: msgan.de)

Flüchtlingsschiffprojekt macht Halt in Potsdam

Das Flüchtlingsschiffprojekt „Mit Sicherheit gut ankommen“ macht am Freitag, dem 22. September 2017, Station in Potsdam.

Das Flüchtlingsschiffprojekt – ein Kunst- und Informationsprojekt

Dabei handelt es sich um ein sozial-kulturelles Kunst- und Informationsprojekt. Zwei Schiffe machen auf ihrer Fahrt von Bremen nach Berlin Station in ca. 20 Stadthäfen. Eines der Schiffe fährt an der Nordseeküste entlang, das andere quer durch Deutschland über Flüsse und Kanäle. Auf den Schiffen befinden sich 70 Bronzefiguren des dänischen Künstlers Jens Galschiøt.

In den Hafenstädten dienen die Schiffe sowohl als “Hingucker” als auch als “Orte der Irritation” – Besucher können die Boote betreten und den Eindruck der stummen, dicht an dicht gedrängten Figuren auf sich wirken lassen. Die ehrenamtliche Bootsbesatzung steht für Fragen zur Verfügung und informiert über die Schiffe, die Bronzefiguren und über Flucht und Fluchtrouten. In Sichtweite des Flüchtlingsschiffs wird am Anleger eine Jurte, also ein großes Rundzelt mit etwa zehn Metern Durchmesser, aufgebaut. Diese dient als “Ort der Begegnung”, denn im Rahmen der Stopps finden auch Veranstaltungen rund um das Thema Flucht und Asyl statt, die von kooperierenden Initiativen und Organisationen vor Ort organisiert werden.

Bei dem Schiff, das in Potsdam vor Anker gegangen ist, handelt es sich um die „Al-hadj Djumaa“. Dieses Schiff kam im Sommer 2013 von Nordafrika nach Lampedusa. An Bord mehr als 280 Menschen aus Eritrea und Äthiopien.

Programm in Potsdam

In Potsdam hält die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, ein Grußwort (18:00 Uhr) und nimmt im Anschluss an einem Expertinnen-Gespräch zum Thema „Ankommen in Potsdam“ teil (19:30 Uhr). Schirmherrin der Veranstaltung ist Sozialministerin Diana Golze.

Lemmermeier sagte über das Projekt: „Die Integration der Geflüchteten ist eine große Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. Die Brandenburger Landesregierung, Kommunen, Vereine und Verbände, die Kirchen sowie viele Einzelpersonen haben Herausragendes geleistet und auf den Weg gebracht, um Geflüchteten ein gutes Ankommen und Integration zu ermöglichen. Ich wünsche mir, dass der Aufenthalt der „Al-hadj Djumaa“ in Brandenburg von vielen Besucherinnen und Besuchern dazu genutzt wird, sich mit dem Thema Flucht und Migration auseinanderzusetzen. Im besten Fall erwächst daraus ein neues Engagement für die geflüchteten Menschen.“

Die Anlegestelle befindet sich im Neuen Lustgarten am Hafen an der Langen Brücke.

 

Weitere Informationen
Informationen über das Projekt bei “Outlaw – Die Stiftung”
Programm-Flyer im PDF-Format

Forderung der Arbeits- und Sozialminister: Personalsituation im BAMF verbessern

Personalsituation im BAMF verbessern

Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Arbeit und Soziales haben mehrheitlich einem Beschlussvorschlag von Rheinland-Pfalz zugestimmt, in dem der Bund aufgefordert wird, die Leistungsfähigkeit des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sicherzustellen und für eine den aktuellen Herausforderungen angemessene Personalausstattung zu sorgen.

Antragsrückstände abbauen, Neuanträge zeitnah bearbeiten

Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Arbeitsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, sagte zur rheinland-pfälzischen Initiative: „Uns ist wichtig, dass das BAMF nicht zu einem viel zu frühen Zeitpunkt sein Personal verringert und Verträge von gut eingearbeitetem Personal auslaufen lässt. Es geht zum einen um den zügigen Abbau der Rückstände von anhängigen Asylverfahren, aber auch um die zeitnahe und gründliche Bearbeitung von neuen Asylanträgen.“

Die Staatssekretärin des diesjährigen Vorsitzlandes der Arbeits- und Sozialministerkonferenz 2017 aus Brandenburg, Almuth Hartwig-Tiedt, wies weiterhin darauf hin, dass auch der Integrationsbereich des BAMF deutlich gestärkt werden müsse. „Bei der Integrationsarbeit in den Ländern haben die Regionalkoordinatorinnen und -koordinatoren des BAMF in den Kommunen eine tragende Rolle. Sie sind zum Beispiel wichtige Kontaktpersonen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jobcentern. Darum ist mir die Forderung so wichtig, die Anzahl der Regionalkoordinatoren anzuheben.“

Fehlende Investition wird Länder und Kommunen belasten

Bätzing-Lichtenthäler: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass der Bund deutlich mehr in die Integrationsarbeit für geflüchtete Menschen investiert“. Hartwig-Tiedt: „Jede fehlende Investition heute wird ansonsten mittel- und langfristig den Bund, die Länder und die Kommunen teuer zu stehen kommen und den Sozialstaat erheblich belasten“.

Der Bund hatte angekündigt Personalstellen im BAMF zu streichen, obwohl noch immer über eine Vielzahl von Erstanträgen nicht entschieden wurde und trotz der Ankündigung des Bundesinnenministers, 80.000 bis 100.000 Entscheidungen erneut überprüfen zu müssen. Bereits im Dezember des Jahres 2016 endeten zahlreiche Befristungen von BAMF-Mitarbeitern. Im Herbst 2017 laufen erneut Hunderte Verträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus, sofern durch das Bundesinnenministerium nicht entgegengesteuert wird.

Hintergrund

Der Arbeits- und Sozialministerkonferenz gehören Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Arbeit und Soziales der Länder an. Das Vorsitzland wechselt jährlich. Derzeit hat Brandenburgs Arbeitsministerin Diana Golze den Vorsitz inne. Die Hauptkonferenz findet im Dezember in Potsdam statt.

 

Weitere Informationen
Pressemitteilungstext auf der Seite des MASGF